In der Hitze der Nacht
Sie überreicht Sheila einen Eimer, in dem sich Geld befand, das von den Feuerwehrleuten und dem Krankenhauspersonal für sie gestiftet worden war.
„Ich könnte nach Hawaii fliegen mit all dem Geld“, sagte Sheila mit belegter Stimme. In ihren Augen glitzerten Freudentränen.
„Oder dein Café wieder aufbauen“, schlug Aidan von seinem Bett aus vor.
Auf der anderen Seite seines Bettes saß Blake. „Der Chief ist in Haft“, berichtete er Aidan. „Und er wird nicht so leicht davonkommen.“
Aidans Blick ging zu Kenzie. „Ich will auch nicht so leicht davonkommen“, sagte er und griff nach ihrer Hand. „Weder heute Nacht noch überhaupt.“
Sie drückte seine Hand und zog sie an ihr Herz. Aidan beteiligte sich zwar an der Unterhaltung, doch was er sagte, ergab keinen Sinn. Sie hatte nicht mehr richtig durchgeatmet, seit sie ihn zum Röntgen gebracht hatten, und machte sich nun erneut große Sorgen. „Ich hole die Schwester …“
„Nein.“ Er hielt ihre Hand erstaunlich fest. „Ich bin nicht verrückt.“
„Ich weiß …“
„Hör mir zu. Du hast es geschafft, du hast mir mein verdammtes Herz gebrochen. Wir sind quitt.“
„Ist ja gut, Aidan“, beschwichtigte sie ihn.
„Vielleicht sollten wir sie allein lassen“, schlug Dustin vor und machte Sheila, Blake und Cristina ein Zeichen, ihm hinauszufolgen.
„Ich liebe dich, Kenzie“, sagte Aidan, sobald alle fort waren. „Aber ich glaubte, das wusstest du schon, oder?“
„Nein, das wusste ich nicht. Ich hoffte nur …“ Sie schüttelte den Kopf und wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. „Aber quitt sind wir noch nicht“, flüsterte sie.
„Kenzie …“ Aidan sah sie unsicher an.
„Wir sind nicht eher quitt, bis ich mein Happy End bekomme.“ Sie war so gerührt, dass sie kaum sprechen konnte. „Da ich meinen Lebensunterhalt von nun an mit dem Schreiben von Drehbüchern verdienen werde, sollte ich in der Lage sein, mir ein wunderbares Happy End auszudenken.“
Aidans Blick verriet sowohl Überraschung als auch Stolz. „Du wirst eine fantastische Autorin sein, aber apropos Happy End – komme ich darin vor?“
„Darauf kannst du Gift nehmen.“
Er lächelte, und da wusste Kenzie, dass sie für ihre Zukunft mit Aidan kein Drehbuch benötigte. Das Leben war unendlich viel besser und aufregender als jeder Hollywoodfilm. Sie legte ihre Hände an seine Wangen und küsste ihn voller Liebe und Zärtlichkeit.
– ENDE –
Lori Borrill
Keine Frau für eine Nacht
1. KAPITEL
„Und, Sheriff? Noch weiter auseinander?“
Rick Marshall umfasste die Hüften des temperamentvollen Rotschopfes, der sich mit beiden Händen an der Schlafzimmerwand seiner Wohnung in San Francisco abstützte.
„Du solltest mich auf jeden Fall durchsuchen“, fuhr sie fort, blickte augenzwinkernd über die Schulter und presste, auf Zehenspitzen stehend, ihren Hintern gegen seinen Bauch. „Ich könnte ja etwas Gefährliches unter meinem Rock versteckt haben.“
Er neigte sich zu ihr, vergrub seine Lippen in ihren seidigen Locken und flüsterte: „Ich werde darauf zurückkommen.“
Sie lachte leise, und er hatte plötzlich den Duft süßer Früchte, das Aroma von Pfirsichen oder Erdbeeren in der Nase. Vielleicht war es auch der Duft der glänzenden tiefroten Kirsche, die sie heute Abend in der Bar derart lasziv zwischen ihren Lippen hatte spielen lassen, während sie ihn begehrlich angesehen hatte.
Rick war normalerweise eher zurückhaltend, doch nach einem so verdammt anstrengenden Arbeitstag und einer langen Zeit der Entbehrung spielte er diesmal nicht den Gleichgültigen. Die feurige Texanerin hatte Lust zu feiern, und er wollte in dieser Nacht endlich das tun, was er so lange vermieden hatte: Er wollte Spaß haben.
Aufreizend rieb sie ihren Po an ihm und spürte, wie sich seine Jeans zu spannen begann.
„Langsam, Jessie“, raunte er ihr ins Ohr. „Ich möchte nicht, dass diese Nacht so schnell zu Ende geht, wie sie begonnen hat.“ Er umfasste ihre Hüfte und sagte: „Mein bester Freund da unten hat lange nichts mehr erlebt.“
Sie drehte sich zu ihm, und in ihrem Blick lag plötzlich etwas Ernstes. Schließlich machte sie sich an seinem Gürtel zu schaffen.
„Na klar. Willst du mir etwa weismachen, dass bei einem so großen, gut aussehenden Mann in Uniform nichts los ist?“ Sie lächelte mild. „Du willst mich wohl für dumm verkaufen.“
Jessica Beane war alles andere als dumm, denn sonst hätte er sie nicht mit zu sich nach
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