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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Königinnen auslöschen. Nein, das will er selber machen. Angemessen geschützt, natürlich, und mit der Möglichkeit, sofort zu fliehen.

    »Er könnte vorhaben, jeden zu töten und die ganze Welt ins Chaos zu stürzen«, spekulierte sie und zog einen Eiweißriegel aus dem Rucksack. Dann überlegte sie es sich anders und warf ihn zurück. Sie war nicht hungrig genug, etwas derart Unappetitliches zu essen. Irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass auch nur annähernd echte Schokolade in dem Riegel steckte.
    »Oder«, fuhr sie fort, »er erpresst sie mit diesem Virus.«
    »Was heißen könnte, dass er doch über eine Möglichkeit verfügt, mit der Außenwelt zu kommunizieren.«
     
    Die nächsten drei Stunden über behielten sie ihre Überlegungen für sich. AJ marschierte jetzt völlig mechanisch, setzte einen schweren heißen Fuß vor den anderen. Versuchte, sich keine Szenarien zu überlegen, auch wenn ihr Verstand ziemlich kreativ war, wenn es nichts anderes zu sehen gab als Sand, Sand und …
    Bäume?
    Da unten standen kühle, grüne, Schatten spendende … Bäume.
    Sie zwinkerte. »Nun, die Fata Morgana da sieht ziemlich echt aus, was?«
    »Keine Fata Morgana. Das ist echt.«
    »Oh, Gott«, sagte sie mit einem Ächzen. »Mach jetzt keine Scherze.«
    »Wasser, Cooper. Echtes Wasser. Und Bäume.«
    »Ist es T-FLAC-Agenten gestattet, vor Freude zu weinen?«
    »In bestimmten Fällen, ja«, versicherte er.
    Eine enorme Sanddüne stand noch zwischen ihnen und diesen Baumwipfeln, aber nun hatten sie ein Ziel vor Augen, das ihre Schritte beschleunigte. Sie erreichten den Kamm der Düne, und da war es, ausgebreitet unter ihnen: ein See aus
Grün. Tausend Schattierungen wundervollen, saftigen Grüns. AJs Augen seufzten förmlich vor Erleichterung. Eine Oase. Großartig, grün, überwältigend. Schön nach der Endlosigkeit der Sandwüste, schimmerte sie wie in einem Traum im morgendlichen Licht. Hoch aufragende Dattelpalmen, Akazien und Johannisbrotbäume lagen über Meilen vor ihnen ausgebreitet. Aber fast noch wundervoller als das kräftige Grün war das Wasser, das die üppige Vegetation fütterte.
    Zwei große Wasserquellen glitzerten blau und ließen AJs Körper um einen langen, tiefen Schluck flehen.
    »Und sieh dir das an.« AJ streckte den Arm aus. Als hätte Kane die beiden enormen Bauwerke übersehen können, die über die Baumwipfel ragten. Beleuchtet vom strahlenden Sonnenlicht und kristallblauem Himmel.
    Auf der rechten Seite ragte eine blassere Steinkopie der Pyramide über die Baumreihen. Auf der linken Seite war die Echte zu sehen. In weißem Marmor, glänzend, wie am Tag ihrer Fertigstellung vor zweitausend Jahren.
    Hallelujah . Sie waren da.
    AJ holte tief Luft. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten brannte ihre Nase nicht beim Luftholen. Und dieser Geruch. Dieser großartige Geruch. Wasser, Vegetation, das entfernte Aroma von Essbarem.
    Die Luft duftete grün, frisch und lebensspendend.
    Sie widerstand dem Drang, wie ein Kind am Strand die Düne hinabzutollen. Sie zeigte auf eine träge Wolke. »Sieh dir das an, Rauch.«
    »Nein, ich denke, das ist Dampf. Muss sich um eine heiße Quelle handeln. Das da drüben sieht interessant aus.« Er deutete auf ein lang gezogenes Rechteck, wo man sämtliche Bäume gerodet hatte.
    Von hier oben auf der Anhöhe konnten sie nicht genau sehen, was sich auf der Lichtung befand, aber es war ziemlich
offensichtlich, worum es sich handeln musste. »Wollen wir wetten, dass das ein Flugplatz ist?«
    »Offenbar der einzige Zugang.«
    Kane suchte mit zusammengezogenen Augen die Baumreihen ab. Es schienen keine Straßen zu der riesigen Oase zu führen.
    Unglücklicherweise waren auch keine Truppen zu sehen. Kein Lebenszeichen. Kein Geräusch menschlicher Bewohner. Trotzdem …
    »Er ist hier.« Nur ein Gefühl, aber so stark, dass sich die Haare in ihrem Nacken aufstellten.
    »Hölle, ja, er ist hier«, stimmte Kane zu. »Und du kannst darauf wetten, dass verdammt viele wichtige Leute da unten sind.« Er zeigte auf den Pyramiden-Nachbau. »Das sieht aus, als könnte es ein Hotel sein.«
    »Würde ich auch sagen.« AJ wischte mit ihrem Arm über ihr verschwitztes Gesicht. »Sie erwarten anscheinend jede Menge Touristen.«
    »Los jetzt. Wir werden uns einfach vor die Vordertür stellen und überrascht tun, wenn plötzlich Razaaq vor uns steht. Auto liegen geblieben. Dachten, es wäre nicht so weit zum nächsten Dorf. Sind gelaufen - und so weiter und so fort.«
    AJ hob eine

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