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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Cooper in ihrer Zelle allein. Er war nicht in Stimmung, noch jemanden aus dem Gefängnis zu befreien. Sie würde ohne Zweifel ein plapperndes Nervenbündel sein, wenn er sie holte. Aber nur eine Hand voll zu tragen, kein Extragepäck. Und er konnte es sich nicht leisten, länger zu warten. Er konnte nicht riskieren, dass die Wachen noch vor Morgengrauen über sie herfielen.
    Kane kam taumelnd auf die Füße, schlurfte über die Gasse und machte sich nicht die Mühe, sich verborgen zu halten. Alles, was sie zu sehen bekamen, war ein alter Bettler, der sich ihre immer noch glimmenden Kippen holen wollte.
    Er nahm sich Zeit, die Gasse zu überqueren, blieb stehen, um sich einen Zigarettenstummel zwischen die Finger zu klemmen und richtete sich unter offensichtlichen Mühen wieder auf. Die Wachen sahen, wie er sich nahe der Tür bewegte, und verfluchten ihn halbherzig. Apathisch von der schwülen Hitze und mittlerweile gelangweilt, kam ihnen die Ablenkung gelegen. Der Morgen und das Vergnügen, die
weibliche Gefangene zu befragen, schienen noch endlos entfernt.
    Kane nahm einen Zug von der widerwärtigen Kévork Ipekian und blies eine nach Kameldung stinkende Rauchwolke in die stille Nachtluft, während er hineinschlurfte.
    Langeweile und Hitze hatten die Männer glücklicherweise so träge werden lassen, dass sie ihn kaum beachteten. Er verschwendete keine Zeit. Er brauchte keine Minute, um sie mit einem Messerstoß in die Nieren loszuwerden. Kane ließ sie über dem Tisch zusammengesackt liegen und machte sich auf die Suche nach seiner abtrünnigen Agentin.
    Alles war ruhig. Das Steingebäude hatte die Hitze des Tages gespeichert, und in dem beengten Korridor, der zu den Zellen führte, roch es ranzig. Es spielte keine Rolle, wo auf der Welt sich diese Gefängnisse befanden, sie rochen alle gleich: nach Terror, Blut, Schmerz, Hilflosigkeit.
    Er umschloss den Schlüsselbund, den er von dem Wandhaken genommen hatte, mit der Handfläche, um sich durch das Klirren nicht zu verraten, und entschied sich für eine beliebige Tür. Dann leuchtete er sofort, als die Tür aufschwang, mit einer kleinen Taschenlampe in die Zelle. Der Gestank der Körperflüssigkeiten traf ihn wie ein Schlag. Zwei Körper, verkrümmt auf dem Dreckboden. Er verwandte kostbare Sekunden darauf, ihnen den Puls zu fühlen. Tot. Die Wachen waren zwar schlampig, aber gründlich.
    Er sperrte die nächste Tür auf und stieß sie auf. »Cooper? Bist du hier …?«
    Sie stürzte sich von hinter der Tür auf ihn, und Kane fiel auf den Trick herein wie ein richtiger Anfänger. Er stürzte auf dem harten Boden auf die Knie. »Verdammt, Frau! Ich bin hier, um deinen Hintern zu retten.« Er befreite sich aus ihrem Griff, schoss auf die Beine und hatte sie in der Kopfzange, bevor sie ihm das Knie in die Eier rammen konnte.

    Sie grub die Nägel in seinen Unterarm. »Verdammter Hurensohn! Ich sage dir überhaupt nichts. Du wirst es noch bereuen, je diese verfluchte Tür aufgemacht zu haben.«
    »Das tue ich schon«, murmelte er und zuckte zusammen, weil sie kratzte und sich hin und her bewegte, um seinen Haltegriff abzuschütteln.
    Sie trat mit dem Absatz auf seinen Rist. Er biss die Zähne zusammen, ließ aber nicht los. Ihr Hals war zart und zerbrechlich. Ein Knack und sie war nicht mehr. Der Gedanke ließ ihn frösteln.
    »Halt still, bevor du dir noch selber wehtust«, befahl er seiner undankbaren Agentin. »Oder ich dir.«
    Sie hörte auf, um sich zu schlagen, und erstarrte, den schlanken Körper in der Hüfte gebeugt. Sie hatte endlich realisiert, dass er Englisch sprach. Er konnte sie förmlich denken hören.
    »Kane?«
    »Nein. Gottvater. Wer sonst, glaubst du, würde mitten in der Nacht hier hereinspazieren, um deinen Hintern zu retten? Wir scheinen in einer Kane-rettet-Cooper-Schleife gefangen zu sein«, sagte er genervt. »Wir überlegen uns später, wie wir sie durchbrechen. Lass uns, zur Hölle, hier abhauen, bevor noch jemand auftaucht.«
    Sie erstarrte. »Mist!«, keuchte sie atemlos und sagte dann lauter: »Mir rauscht das ganze Blut in den Kopf. Würdest du mich jetzt loslassen?«
    Er ließ unvermittelt los, und sie taumelte gegen die Wand. Er streckte geistesgegenwärtig die Hand aus, packte sie am Hemd und zog sie wieder nach vorn. Er ließ den schmalen Lichtstrahl der Taschenlampe über ihr Gesicht gleiten. Abgesehen vom Dreck, schien sie in relativ gutem Zustand zu sein. In Anbetracht sämtlicher Umstände. »Bist du verletzt?«
    »Danke für die

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