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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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ekelerregende Gerüche waberten durch die Luft. Sie atmete durch den Mund und versuchte nicht daran zu denken, was sie da in ihre Lungen sog. Komm schon, komm schon, spornte sie sich im Geiste an und versuchte ihren Körper zu zwingen, sich zu erheben. Sich zu bewegen. In Aktion zu treten.
    Der Schrei eines anderen Mannes war zu hören. Gruppenfolter. Sie brauchte keinen Dolmetscher, um zu verstehen, dass die beiden Männer nebenan um Gnade flehten und jeden Schlag mit entsetzlichen Schreien begleiteten.
    Schaudern jagte unablässig ihren Rücken hinunter und setzte sich in der Magengrube fest, wo sie jeden Nerv aufwühlte, bis AJ kurz davor war, selbst zu schreien. Sie zwang sich, die verklebten Lider zu öffnen und zwinkerte ein paar Mal in die wabernde Dunkelheit, die sie umfing. Ihr Magen wollte sich vor Übelkeit überschlagen. Der Schmerz in ihrem
Kopf legte sich zu einem dumpfen Dröhnen, und schlagartig machten sich überall neue Schmerzen bemerkbar.
    Jesus.
    Hatte man sie bereits gefoltert?
    Wo war sie, wie war sie hierher gekommen? Und vor allem, wie konnte sie fliehen? Wo immer hier war, es roch nach altem Urin, noch älterem Schweiß und Gott weiß was sonst noch. Glücklicherweise konnte sie nicht sehen, wo sie lag. Oder worauf sie lag. Der Gestank trieb ihr das Wasser in die Augen, während sie gegen die Übelkeit anschluckte.
    Irgendetwas raschelte in der Dunkelheit, sie zog die Knie hoch und wich dem, was sich wie der Godzilla der Ratten anhörte, instinktiv aus.
    Der nächste markerschütternde Schrei, der abrupt und furchteinflößend mittendrin abbrach.
    Lieber Gott.
    Die Stille pochte wie eine lebendige Präsenz. Lebendig vor Entsetzen. Stickig vor Angst, was als Nächstes kommen würde.
    Ein Schluchzen erschütterte die unnatürliche Stille. Ein Flehen um Gnade. Schnell gefolgt von einer Reihe von Schlägen.
    Gedämpfte, arabisch sprechende Stimmen hallten in den steinernen Mauern wider. Obwohl die Männer nicht im selben Raum waren wie sie, klangen ihre Stimmen relativ klar. AJ versuchte, durch die schlimmen Kopfschmerzen, den rauen Dialekt zu verstehen.
    Ihr Stirnrunzeln machte den Schmerz nur noch schlimmer, was ihr Gehör nicht verbesserte. Sie war nicht fähig, mehr als das eine oder andere Wort zu erhaschen, doch was sie hörte, machte sie nicht im geringsten froher. Sie versuchte, sich hochzustemmen und bereute es sofort. Schnell ließ sie
den Kopf wieder auf den Boden sinken, weil eine Welle von Schwindelgefühlen sie überkam und Übelkeit ihrem leeren Magen zusetzte.
    »Reiß dich zusammen, AJ«, schalt sie sich und presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus. »Was haben sie in der Akademie immer gesagt? Oh, ja. Mach dir den Schmerz zum Freund.« Sie drückte die Hand auf die Stirn. Sie mochte ihren neuen Freund nicht.
    Nebenan wimmerten die Opfer. Sie hielt die Stimme gesenkt und flüsterte ihnen aufmunternde Worte zu, die sie niemals hören würden. »Los, Jungs«, sagte sie, während sie ihre eigene Welt am Durchdrehen zu hindern versuchte, »haltet durch. Lasst sie nicht gewinnen.« Sie hoffte, zur Hölle, dass die beiden die Tortur weiter durchhielten, denn sobald die Schläger mit den Geschlagenen fertig waren, war sie dran. Und Mitgefühl hin oder her, besser die beiden als sie.
    Sie konnte es sich jetzt nicht leisten zusammenzuklappen. Sie zwang die Benommenheit weg, doch in der Dunkelheit gab es nichts, was sie hätte fixieren können, solange sich alles um sie drehte, und sie musste abwarten. Sie konzentrierte sich grimmig auf das Gespräch nebenan und hoffte auf einen Anhaltspunkt. Etwas, das ihr sagte, wo sie war und was als Nächstes geschehen würde. Außer der offenkundigen Folter.
    Irgendwer musste bis morgen früh sterben. Diesen Teil hatte sie verstanden. Das wer, wo und wie war ihr entgangen. Doch die Tatsache, dass die Kerle sich erfreut anhörten, erfüllte sie mit Schrecken. Es gab nichts Schrecklicheres als böse Jungs, die ihren Job liebten. Sie riskierte die wilde Vermutung, dass nicht so viele Opfer zur Auswahl standen.
    AJ betastete vorsichtig ihren Hinterkopf und stieß links auf eine große, weiche Schwellung. Was das Kopfweh erklärte,
aber nicht, wer sie geschlagen hatte oder wie sie in dieses Loch geraten war.
    Sie zog sich auf die Knie, wollte mindestens eine Körperlänge Abstand zwischen sich und den Boden bringen. Die Luft war hier oben zwar auch nicht besser als auf Bodenhöhe, aber wenigstens konnte ihr nichts in die Haare

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