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In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight

Titel: In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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krabbeln. Sie war entweder in einem Badezimmer oder in einer Zelle. AJ hätte auf Zelle gesetzt. Vielleicht war sie aber auch völlig durchgedreht.
    Sie brauchte weniger als eine Minute, um einmal rundum zu gehen und die Umgebung mit der Hand abzutasten. Zweieinhalb auf zweieinhalb Meter. Wände aus Stein. Keine Einrichtung. Keine Toilette. So viel zur Badezimmer-Theorie. Zementboden. Holztür. Natürlich versperrt. Das war alles.
    Und eine weibliche T-FLAC-Agentin, die das Glück verlassen hatte.
    »Verfall jetzt nicht in Panik«, sagte sie sich entschlossen, als ihr Herzschlag sich wieder beschleunigte und der Schweiß ihr auf die Stirn trat. Verfall einfach nicht in Panik. Ja, genau. In der Falle. Verprügelt. Vielleicht kurz davor, umgebracht zu werden. Warum sich mit einer Panikattacke den Spaß verderben?
    AJ stemmte die Hände gegen die Wand, stellte sich breitbeinig hin und machte stehend Liegestütze an den rauen Stein. Sie brauchte Energie und einen Plan. Darüber nachzudenken, was nebenan vor sich ging, oder über ihre diversen Verletzungen und Leiden nachzusinnen, lieferte ihr keines von beidem. Die Bewegung half ihr dabei, sich zu konzentrieren.
    »Komm schon, AJ«, befahl sie sich leise. »Denk nach. Du bist ein kluges Mädchen. Die Elite der Akademie. Jetzt hast du die Chance, es unter Beweis zu stellen.« Ihre Muskeln
protestierten zitternd, als sie sich langsam gegen die Wand senkte. Zuerst musste sie herausfinden, wo sie war. Irgendwo, wo es heiß war... und stickig... sie stemmte den Körper von der Wand, langsam.
    Arabisch … Vor ihrem inneren Auge blitzten die Pyramiden auf. Ägypten … Ja! Sie war hier, um Raazaq zu eliminieren!
    Das war es. AJ prustete erleichtert. Okay. Der Schlag auf den Kopf hatte ihren Verstand nicht völlig verwirrt. Sie war mit einem Team hier, um Raazaq hochzunehmen.
    Und das Team bestand aus …?
    Und der Plan war …?
    Sie ließ die Stirn einen Augenblick lang an die raue Steinwand sinken. Sie war völlig verwirrt. »Oh, verdammt.«
     
    Kane sackte an die Wand, betrachtete das kleine ländliche Gefängnis am Rande Kairos und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche in seiner knorrigen Hand. Verdammtes, idiotisches Weib, sich gefangen nehmen zu lassen. Und zu allem Überfluss nicht von der Kairoer Polizei. Raazaq hatte einen verflucht langen Arm.
    Sie würden sie am Morgen töten. Die beiden anderen Typen, die zusammen mit ihr drinnen festsaßen, hatten sie sich schon vorgenommen, das war sicher. Ihre Schmerzensschreie waren in der heißen, stillen Nacht gut zu hören gewesen. Zur Hölle, verdammt.
    Oh, ja, sie würden AJ Cooper töten, ohne mit der Wimper zu zucken. Nachdem sie ihr jedes bisschen Information herausgefoltert hatten. Auf die schmerzhafteste und brutalste Weise, die man sich vorstellen konnte. Er vermutete, dass sie sie nur deshalb noch nicht verhört hatten, weil sie sich die Frau bis zu Schluss aufheben wollten. Um das Vergnügen zu verlängern.

    Hätten sie gewusst, wie verängstigt sie jetzt schon war, es hätte ihnen vermutlich den Spaß verdorben.
    Es würde ihr schon nach genau zwei Sekunden den Magen umdrehen, beim ersten Anzeichen von Folter.
    Er erschauderte bei dem Gedanken, wie raffiniert und grausam sie sein konnten. Wie sie einem Nahrung und Wasser vorenthielten, um Informationen zu erzwingen. Und weil er nicht geredet hatte, hatten sie sein Team gefoltert. Einen nach dem anderen. Bis er glaubte, die Schmerzenschreie würden ihn in den Wahnsinn treiben. So ging es weiter, Tag für Tag …
    Kalter Schweiß bedeckte seine Stirn, sicher schob er seinen persönlichen Albtraum zur Seite, das würde nicht passieren. Nicht, solange er aufpasste. Aber, Jesus, er hasste es, wieder in dieser Lage zu sein. Verantwortlich für die schiere Existenz eines anderen Menschen …
    Es gab eine Reihe von Dingen, in denen er gut war. Seine Teamkameraden am Leben zu erhalten, gehörte nicht dazu.
    Deswegen hatte er die letzten zwei Jahre alleine gearbeitet.
    Er fluchte leise und heftig. Wütend, dass er der Anordnung, sie herzubringen, nachgegeben hatte. Wütend, weil Cooper die Anfängerin war, die sie war … Und zur Hölle, wütend auf Gott, dass er seinem Seelenheil die nächste Barrikade in den Weg gestellt hatte.
    Nie wieder. Zum Teufel, nie wieder.
    Und sein Leben lang nie wieder mit einer Rekrutin. Egal, wie gut sie angeblich war. Egal, wie viele Auszeichnungen sie als Scharfschützin gewonnen hatte. Egal, wie versessen er auf einen Scharfschützen

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