In der Hitze der Wüstensonne - Out of Sight
leuchteten.
15
Die Kamele waren schon am Wasserloch und bückten sich, mit komisch schräg gestellten Beinen, zum Trinken. Yusuf und Anum saßen am Rand des Grasfleckens und schauten Ziyad beim Teekochen zu.
»Ich bin so durstig, ich könnte diese schlammige Pfütze auslecken«, sagte AJ, während sie in den Schatten gingen.
»Darf ich eine Alternative vorschlagen?«
»Nein, darfst du nicht.« Den Mund noch feucht von seinem Kuss, lächelte sie jenes infernalische Lächeln, das ihn so verrückt machte. »Wie lange können wir hier rasten?«
»So lange die Kamele trinken wollen.«
»Gott sei Dank haben sie getrunken, bevor wir aufgebrochen sind. Andernfalls könnte das Stunden dauern.« Sie stakste steifbeinig über das spärliche Gras, warf den Hut auf den Boden und ließ sich danebenfallen, ohne die Knie zu beugen. Flach auf dem Rücken liegend, machte sie die Augen zu. »Könnten Sie die Piña Colada für mich halten, bis ich von meinem Nickerchen aufwache, Raul?«
Kane ließ sich neben sie fallen. »Wäre das vor oder nach der Massage, Madam?«
Sie machte ein Auge auf. »Oh, mein Gott. Eine Massage?« Sie rollte sich schnell auf den Bauch und bettete den Kopf auf die Arme. »Ich glaube, ich liebe dich.«
Kane beäugte sie fragend. Was für ein interessanter Gedanke. »Mach die Beine breit.«
»Schätze, das ist das erste Mal, dass ein Masseur so etwas zu mir sagt.« Sie machte wieder ein Auge auf. »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.« Sie schenkte ihm mit tanzenden Augen ein halbes Lächeln. »Ganz zu schweigen davon, dass uns die drei Jungs zuschauen.«
»Von da drüben aus sehen sie aber kaum was. Und ich rede von einer Massage, nicht von wildem animalischem Sex.«
»Verflucht.«
»Ja«, sagte er lakonisch und kniete sich zwischen ihre gespreizten Beine.
Er schob den Saum des Baumwollgewandes hoch und ließ die Hände über ihre glatten Waden gleiten. Ihre Haut fühlte sich warm, seidig und fest an. Er legte die Hände auf die süße Kurve über ihren Kniekehlen und konnte spüren, wie ihr Puls sich unter der Berührung beschleunigte. Er genoss es, sie zu berühren, so wie sie es genoss, berührt zu werden. Er ließ die Hände ihre Oberschenkel hinaufgleiten, massierte die verspannten Muskeln mit routiniertem, leichtem Griff. Sie seufzte leise. Es hörte sich verflucht sexy an, und er erwachte sofort zum Leben. Runter mit dir, Junge.
Sie gab einen erotischen Anblick ab. Der Körper, bis zu den Schultern enthüllt und seinem hungrigem Blick preisgegeben. Er fand es sogar sexy, dass ihre Füße in schweren Militärstiefeln steckten. Der schmale schwarze Tanga ließ ihre Pobacken frei, die unter seiner Berührung zusammenzuckten. So empfänglich. Jetzt passiert hier gar nichts , redete er sich ins Gewissen.
Er schaute sich über die Schulter um. Die drei Brüder hatten sich hingelegt und machten ein Nickerchen. Gut.
Er konzentrierte sich wieder darauf, AJ eine ordnungsgemäße Massage zu verabreichen. Ihre Muskeln waren übersäuert und verhärtet. Er knetete die verspannten Stellen durch, bis sie förmlich schnurrte.
Er umspannte die schmale Taille mit den Handflächen und grub die Daumen in die Muskulatur auf beiden Seiten des Rückgrats. Er fand einen Knoten und bearbeitete ihn derart, dass AJ fast schon ins Gras schmolz. »Hm, tut das gut.«
Das Sonnenlicht fiel durch die Palmwedel hoch über ihnen und zeichnete ein Streifenmuster auf ihren gebräunten Rücken. Kane streichelte, anstatt zu kneten, einfach nur, um ihre Haut unter den Händen zu spüren. Sie fühlte sich so lebendig an und reagierte sofort auf die Berührung. Er lächelte. »Warst du im früheren Leben Katze?«
»Die von Pharao Tutanchamun.« Ihre Stimme war belegt. »Angebetet und verwöhnt. Und ich warne dich, ich habe mich damals schon schnell daran gewöhnt.«
»Aber Kleopatra warst du nicht.«
Sie schnaubte. »Dann schon eher Cäsar.«
»Ah. Du ziehst es also vor, mit eiserner Faust zu regieren.« Diesmal lächelte er breit. Typisch AJ. Sie hielt einfach nichts von weiblicher Finesse. Sie war keine Frau, die Ränkespiele und Winkelzüge liebte. Sie war direkt, kam geradeheraus auf den Punkt und hielt sich nicht damit auf, politisch korrekt sein zu wollen. »Als Königin von Ägypten hatte Kleo durchaus Macht«, erwiderte er.
»Oh, bitte. Sie hat sich viel zu lange damit aufgehalten, zerstoßene Perlen zu trinken und Politik zu spielen. Sie hätte selbst mit ihren Truppen rausgehen und ein paar
Weitere Kostenlose Bücher