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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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den Polizeichef an und grinste. »Ist Ihnen klar, was die wollen?« Thorp schüttelte den Kopf. »Die wollen, daß ich durchdrehe. Ich soll ein Kommando losschicken, das jedes Haus absucht.« Er kicherte. »Das wäre ja auch kein Problem. Ich könnte ganz Black River durchsuchen lassen, Haus für Haus, die Leute würden bereitwillig mitmachen. Aber das kostet Zeit. Stunden. Wenn die Suche vorüber ist, muß ich bei allen Beteiligten die Erinnerung löschen. Vierhundert Personen, vierhundert Löschvorgänge. Damit würde ich wieder ein paar Stunden vertun. Sie wollen, daß ich meine Zeit mit nutzlosen Aktionen vertrödle. Sie wollen, daß ich in Panik gerate, und sobald das nötige Durcheinander entstanden ist, wollen sie fliehen. Habe ich recht?«
    »Sie haben recht.« Salsburys Stimme überschlug sich. »Aber bei diesem Spiel mache ich nicht mit. Ich werde warten, bis Dawson und Klinger eingetroffen sind. Ich lasse mich nicht in eine Sackgasse hineintreiben. Nicht ich. Ich habe die Situation unter Kontrolle.« Donner rollte durch das Tal. Die Fenster des Büros erzitterten. Salsbury wählte noch einmal Edisons Nummer an. 17 Uhr 50. 17 Uhr 51. Kichernd legte er auf. Dann wuchsen ihm zwei Sorgenfalten in den Mundwinkeln. Wie, wenn die drüben wußten, daß sie belauscht wurden? Das würde bedeuten, sie wußten alles. Sie wußten, warum er in Black River war. Wer er war. Undenkbar. Er wählte die Nummer.
    17 Uhr 52. Nichts. Stille. Er legte auf und wandte sich zu Thorp. »Es ist unerheblich, ob sie meinen Plan kennen oder nicht. Sie können mir nicht entkommen. Ich habe sie, wo ich sie haben wollte. Mein ist die Macht...« Er starrte das IF-Transmissionsgerät an, dann wanderte sein Blick zu Thorp. »Wie glauben Sie, wie wird Miriam reagieren, wenn sie erfährt, welche Macht in meinen Händen liegt?«
    »Wer ist Miriam?«
    »Das wissen Sie doch.«
    »Nein. Ich kenne diese Miriam nicht.«
    »Meine geschiedene Frau.«
    »Ach so.«
    »Ein verdorbenes Flittchen.« Thorp schwieg. »Frigide wie eine Tiefkühltruhe.«
    »Das tut mir aber leid.«
    »Ich will Ihnen sagen, wie sie reagieren wird«, sagte Salsbury. »Sie wird auf Händen und Füßen angekrochen kommen. Sie wird sich vor mir winden wie ein Wurm, Mr. Thorp. Oder etwa nicht?«
    »Doch, natürlich«, sagte Thorp. Die Macht. Die Nacht. Mutter... »Wissen Sie, was ich tun werde, wenn sie angekrochen kommt?«
    »Nein.«
    »Ich werde sie ins Gesicht treten.«
    »Das ist Körperverletzung«, sagte Thorp. »Bei Dawson das gleiche. Ich gebe ihm einen Tritt ins Gesicht.«
    »Ich sagte schon, das ist Körperverletzung. Dafür landen Sie im Gefängnis.«
    »Ich werde mir Dawson vorknöpfen«, sagte Salsbury feierlich. Plötzlich begann er zu kichern. »Diesen verdammten Heuchler.« Thorp runzelte die Stirn. »Meinen Sie, daß ich in Black River ein paar hohe Schaftstiefel
    finden kann, Mr. Thorp?«
    »Was?«
    »Hohe Schaftstiefel. Es gibt ein paar Leute, denen ich gern ins Gesicht treten möchte. Nicht viele. Nur ein paar.« Tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat-tat...

    18 Uhr 30
    »Wer ist da?«
    »Sind Sie's, Mrs. Wolinski?«
    »Ja.«
    »Ich bin der Schlüssel.«
    »Ich bin das Schloß.«
    »Ist Ihr Mann zu Hause?«
    »Ja. Er ist raufgegangen.«
    »Ist er allein da oben?«
    »Ob er allein ist? Ja.«
    »Und Sie, wo sind Sie jetzt, sind Sie auch allein?«
    »Ja, ich bin allein.«
    »Kennen Sie Sam Edison?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ist Sam jetzt bei Ihnen, Mrs. Wolinski?«
    »Nein.«
    »Ist Jenny Edison bei Ihnen?«
    »Nein. Warum sollte sie?«
    »Haben Sie Sam oder Jenny heute irgendwo gesehen?«
    »Nein. Hören Sie, ich bin...«
    »Mrs. Wolinski, wenn Sie gleich auflegen, werden Sie jedes Wort unserer Unterhaltung vergessen. Sie werden glauben, jemand hat Sie angerufen, um Ihnen eine Lebensversicherung zu verkaufen. Jemand aus Bexford. Ist das gut verstanden?«
    »Ja.«
    »Legen Sie jetzt auf, Mrs. Wolinski.«

    18 Uhr 45
    »Hier St. Margaret Mary's.«
    »Bin ich mit dem Pfarrhaus verbunden?«
    »Ganz recht.«
    »Spreche ich mit Pater O'Hara?«
    »Ich bin Pater O'Hara.«
    »Ich bin der Schlüssel.«
    »Ich bin das Schloß.«
    »Sind Sie allein, Pater O'Hara?«
    »Ja.«
    »Und wo ist Ihre Haushälterin?«
    »Sie hat heute frei.«
    »Kennen Sie Sam und Jenny Edison?«
    »Natürlich kenne ich die. Nette Leute.«
    »Ist einer der beiden bei Ihnen?«
    »Hier im Pfarrhaus? Nein.«
    »In der Kirche vielleicht?«
    »Nein. Warum fragen Sie?«
    »Haben Sie Sam Edison oder Jenny Edison

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