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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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»Glaubst du, daß die beiden Passagiere mit Salsbury in Verbindung stehen?«
    »Daran habe ich keine Zweifel«, sagte Sam. »Steckt die Regierung dahinter?«
    »Nein«, sagte Paul. »Ich bin deiner Meinung«, sagte Sam. »Was da unten steht, ist kein Militärhubschrauber. Und selbst der Präsident fliegt mit einem Militärhubschrauber, auch wenn er innen sehr luxuriös ausgestattet ist. Kein Regierungsbeamter fliegt mit solch einem kleinen Ding.«
    »Was nicht ausschließt, daß die Regierung irgendwie die Hände mit drin hat in der Sache.«
    »Ausgeschlossen ist das nicht, aber vorläufig würde ich sagen, es ist ein gutes Zeichen, daß es keine Militärmaschine ist.«
    »Was nun?« fragte Rya. »Wir müssen warten«, sagte Paul. »Wir bleiben hier sitzen und warten.« Der Gestank des verbrannten Treibstoffs stieg zum Glockenturm hoch. In den Bergen war das Rollen des Donners zu hören. Zwischen zwei Gipfeln zuckte ein Blitz. Paul erinnerte es an die weißblauen Lichtbögen, die in den Frankenstein-Filmen die Apparaturen krönen. Die Zeit schien stillzustehen. Paul hatte so etwas noch nicht erlebt. Die Sekunden waren da, aber sie vergingen nicht, sondern blieben im Raum schweben. Jede Sekunde war eine Luftblase in der Flasche, die an dem Nickelgalgen am Kopfende von Annies Bett gehangen hatte. Es war 21 Uhr 20 geworden, als zwei Wagen die Main Street heruntergefahren kamen, ein Polizeiauto und ein Ford LTD. Die Wagen hielten vor dem General Store an, ihre Scheinwerfer zerschnitten die sinkende Nacht. Bob Thorp und die beiden Polizeibeamten, die ihn begleiteten, kletterten aus dem Wagen. Jeder hielt eine schußbereite Pistole in der Rechten. Ein paar Sekunden lang blieben sie im Lichtschein des Fords stehen, dann gingen sie die Stufen zum General Store hoch und verschwanden auf der überdachten Veranda. Die Türen des Fords schwangen auf. Drei Männer erschienen. Der Motor des Wagens lief noch, die Türen blieben offen. Die Männer blieben hinter dem Wagen stehen, so daß ihre Gestalten nicht klar zu erkennen waren. Paul konnte auch nicht sehen, ob die drei bewaffnet waren. Aber er war ziemlich sicher, um wen es sich handelte. Um Salsbury und die beiden Männer, die der Hubschrauber eingeflogen hatte. »Sollen wir runtergehen und sie erschießen?« fragte Paul. »Wir hätten den Vorteil, daß sie uns den Rücken zudrehen.«
    »Zu gefährlich«, sagte Sam. »Wir wissen nicht, ob die drei bewaffnet sind. Vielleicht hören sie uns kommen. Auch wenn es uns gelingt, sie zu überraschen, einer der drei würde vermutlich entkommen. Warten wir noch.« Es war 21 Uhr 35, als einer von Bob Thorps Männern aus dem General Store zurückkam und sich zu den drei Männern aus dem Ford gesellte. Was gesprochen wurde, war auf dem Glockenturm nicht zu verstehen. Der Polizist blieb bei dem Wagen. Salsbury und seine beiden Partner begannen den Anstieg zum General Store.

    21 Uhr 50
    Sie hatten den Jahresband in Sam Edisons Bücherregal gefunden . »Also gut«, sagte Dawson. »Jetzt wissen wir, wie sie von der Sache Wind bekamen. Ogden, kennen die auch unsere Codes?« Salsbury gab sich beleidigt. »Natürlich nicht. Wie, zum Teufel, sollten sie den denn erfahren haben?«
    »Das kleine Mädchen könnte den Code gehört haben, als du mit Thorp gesprochen hast.«
    »Unmöglich. Sie kam erst ins Haus, als ich Thorp schon erschlossen hatte.«
    »Hast du versucht, den Code bei ihr zu benutzen?« Habe ich das versucht? Salsbury erinnerte sich nicht. Er sah sie in seiner Erinnerung, wie sie vor ihm zurückwich. Er hatte versucht, sie festzuhalten, aber sie hatte sich seinem Griff entwunden. Ob er den Code bei ihr einzusetzen versucht hatte? Er wußte es nicht mehr. »Nein«, sagte er. »Ich hatte gar keine Zeit, den Satz zu sagen. Sie ist sofort losgerannt. Ich bin ihr nachgerannt, aber sie war so schnell,
    daß ich sie nicht mehr erwischt habe.«
    »Bist du absolut sicher?«
    »Ja.« Klinger gab sich keine Mühe, seine Verachtung zu verbergen. »Sie hätten wissen müssen, daß Edison Schwierigkeiten machen würde. Sie hätten sich über den Mann informieren müssen, vor allem über seine Bibliothek.«
    »Wie in aller Welt konnte ich denn ahnen, daß in seiner Bibliothek dieser Artikel versteckt ist.« Salsburys Augen quollen aus den Höhlen. Auf seinen Wangen wuchsen zwei dunkelrote Flecken. »Wenn Sie Ihre Pflicht getan hätten...«
    »Meine Pflicht!« Salsbury spuckte die beiden Worte aus, wie man einen verdorbenen Bissen ausspuckt. Er war

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