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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Suchmannschaft. Die Männer kennen sich im Wald aus. Wir werden sie mit Gewehren und Pistolen ausrüsten, mit Taschenlampen und Sturmlaternen. Wir geben ihnen ein paar Lastwagen und Jeeps. Die Mannschaften fahren bis zu einem Punkt zwei Kilometer östlich vom Holzfällerlager. Dort schwärmen sie aus, bilden eine Suchkette und durchkämmen den Wald, Meter für Meter. Die vier Flüchtlinge können uns nicht entkommen.«
    »Hört sich gut an«, sagte Klinger. Er war beeindruckt. »Was ist, wenn sie gar nicht in den Bergen sind?« sagte Salsbury. »Sie könnten doch noch im Ort sein und sich in irgendeinem Haus verbergen.«
    »Darüber brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen«, sagte Dawson. »Hier ins Rathaus können sie nicht eindringen, das wird von Bob Thorp und seinen Männern bewacht. Aus dem Ort raus können sie nicht, weil alle Fluchtwege abgeriegelt sind. Sie können nur eines tun: warten.« Ein Wolfslächeln spielte um seine Lippen. »Wenn die Suchmannschaften im Wald sie bis vier Uhr morgens nicht aufgespürt haben, durchkämmen wir die Stadt, Haus für Haus. So oder so muß das ganze Unternehmen morgen mittag gelaufen sein.«
    »Das ist knapp«, sagte der General. »Ist mir egal, ob's knapp ist«, sagte Dawson. »Ich will die vier bis morgen mittag tot nebeneinander aufgebahrt sehen. Ebenfalls bis morgen mittag bekommen alle Einwohner des Ortes ein neues Gedächtnis verpaßt. Wir müssen unsere Spuren verwischen. Wir werden nicht das geringste Risiko eingehen.«
    »Du willst sie alle vier erschießen?« sagte Salsbury. Er war verwirrt und enttäuscht. Er schob sich die Brille hoch. »Ich möchte Sam Edison und seine Tochter erst noch untersuchen. Die Annendales können erschossen werden, kein Problem. Aber bei Sam Edison und seiner Tochter muß ich erst noch herausfinden, warum sie auf die Droge nicht angesprochen haben. Ich muß...«
    »Geschenkt«, sagte Dawson brüsk. »Wenn wir sie einfangen und zum Laboratorium in Greenwich schaffen, besteht die Gefahr, daß sie uns unterwegs entwischen. Das ist ein Risiko, das wir nicht eingehen können. Sie wissen zuviel.«
    »Aber wir haben dann zuviel Leichen«, protestierte Salsbury. »Wir müssen uns jetzt schon um den Jungen kümmern. Und um Buddy Pellineri. Nehmen wir an, es gibt noch ein paar Tote bei der Suchaktio n. Nehmen wir an, es kommt zu einem Feuergefecht. Wie wollen wir den auswärtigen Behörden die Todesfälle klarmachen?« Dawson trat vor ihn. »Du wirst die Leichen ins Union-Thea ter schaffen lassen. Dort inszenierst du ein tragisches Feuer. Die Toten waren Zuschauer. Dr. Troutman schreibt die Totenscheine aus. Die Verwandten der Toten werden programmiert, damit sie keine Autopsie verlangen.«
    »Erstklassig«, sagte Klinger und grinste. »Wirklich erstklassig, Leonard.« Dieser Speichellecker, dachte Salsbury. Der General gab sich martialisch, aber er war bereit, einem Zivilisten die Planung zu überlassen. »Großartig«, sagte Klinger. »Wirklich großartig, Leonard.«
    »Danke, Ernst.« Salsbury musterte die beiden giftig. »Westentaschenchristus«, murmelte er. Dawson war nicht einmal beleidigt, eher erstaunt wie ein Vater, der sein Kind mit einem zerbrochenen Spielzeug ertappt hat. »Für jede Gotteslästerung, die wir aussprechen, wird uns der HERR einst zur Rechenschaft ziehen. Niemand von uns hat eine Chance, SEINER Rache zu entgehen.« Salsbury schwieg. »Die Hölle ist keine Erfindung der Menschen«, sagte Dawson. »Sie war vorher da und wird noch dasein, wenn es keine Menschen mehr gibt.« Salsburys Blick irrte zu Klinger, aber es war offensichtlich, daß der ihm nicht beispringen würde. Die Art, wie Dawson sprach, gefiel ihm nicht. Seine Stimme hatte geklungen wie die eines Hohenpriesters, der in den Falten seines Gewandes einen scharf geschliffenen Dolch verbarg. Wer würde als Opfer auf den Altar gelegt werden? Dawson unterbrach ihn bei seinen ungemütlichen Gedankenspielen. Er tippte auf seine Armbanduhr. »Bringen wir's hinter uns, meine Herren. Die Stoppuhr läuft.«

    22 Uhr 12
    Der Hubschrauber war gestartet. Er flog eine elegante Schleife über dem Platz und verschwand in der Düsternis der Berge. Sekunden später war das Donnern der Rotoren zu einem sanften Schwirren geworden. Sam, der am Ausguck kniete, wandte sich zu Paul. »Ob die zur Sägemühle fliegen?«
    »Sieht ganz so aus«, sagte Paul. »Aber was wollen sie dort?«
    »Gute Frage.«
    »Könnte es sein, daß sie unseren Trick durchschaut haben? Daß Thurston

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