Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
Paul und Sam sahen sich an. »Stimmt was nicht?« fragte der Pilot. Er schien nicht zu verstehen, was sie an seiner Antwort so Besonderes fanden. »Sie lügen«, sagte Paul. Der Pilot musterte ihn. Er war überrascht. »Ich habe die Wahrheit gesagt, Sir.«
    »Ich bin der Schlüssel«, sagte Paul. »Ich bin das Schloß«, sagte Spencer. »Wo ist Mr. Klinger?«
    »In Black River.« Paul starrte seinen Freund an. »Verdammt!«
    »Sie haben Klinger und Dawson zum Holzfällercamp geflogen«, sagte Sam. »Und von dort haben Sie die beiden zum Sägewerk gebracht.«
    »Nein. Nur Mr. Dawson ist zum Sägewerk mitgeflogen. General Klinger ist vom Holzfällercamp nach Black River gefahren.«
    »Wann ist er losgefahren?«
    »Noch bevor wir zum Sägewerk flogen.«
    »Sie sagen, er hat einen Wagen genommen. Was für...« Sam konnte seine Frage nicht beenden. Die Nacht wurde vom Blitz
    eines Schusses erhellt, Bruchteile von Sekunden später kam der Knall. Paul hatte sich instinktiv zu Boden geworfen. Er schlug eine Rolle. Die Kugel schlug in das Teerpflaster, wo Paul gestanden hatte. Ein zweiter Schuß. Teerfetzen spritzten in alle Richtungen. Paul hatte sich aufgesetzt. Er sah den Schützen. Der Mann kniete, wie ein Sportschütze. Er war nur zehn Schritte entfernt. Er mußte aus dem Wald gekommen sein. Paul hob seine Combat-Magnum. Er umklammerte die Waffe mit beiden Händen und gab fünf Schüsse auf den Angreifer ab. Alle fünf Schüsse verfehlten das Ziel. Aber die Tatsache, daß zurückgefeuert wurde, schien den Angreifer aus dem Konzept gebracht zu haben. Statt weiterzuschießen, sprang er auf und rannte los, auf den Waldrand zu. Paul lief ein paar Schritte hinter ihm her, zielte und schoß. Der Fremde rannte weiter. Er war nicht getroffen worden. Sekunden später tauchte er ins Dunkel des Waldes ein. »Sam?«
    »Hier bin ich.« Sam lag auf dem dunklen Pflaster. Nur sein Bart und sein weißes Haar waren zu erkennen. »Bist du verletzt?«
    »Er hat mich am Bein erwischt, ja.« Paul lief zu ihm. Er kniete sich neben ihn. »Schlimm?« ' »Fleischwunde«, sagte Sam. »Der Schütze war Dawson. Du mußt ihn kriegen. Lauf los, laß ihn nicht entkommen.«
    »Aber du bist verletzt, es ist besser, wenn ich dich erst...«
    »Nur ein Kratzer. Spencer wird mich verbinden. Schnapp dir Dawson.« Paul rannte los. Er war am Ende des Parkplatzes angelangt, als er das Gewehr am Boden liegen sah. Entweder hatte Dawson die Waffe zurückgelassen, weil er ohne sie schneller laufen konnte. Oder aber er war bei dem Schußwechsel in Panik geraten, so daß er
    Hals über Kopf davongestürzt war. Weiter, in den Wald hinein. Paul lud seine Pistole im Laufen nach. Er hatte sich die Munition im General Store in die Hosentasche gesteckt.

    00 Uhr 10
    Stufe für Stufe ging Klinger die Wendeltreppe hoch. Er stöhnte und blieb stehen. Er zählte bis dreißig, erklomm drei weitere Stufen, blieb wieder stehen. Wenn er nicht äußerste Vorsicht walten ließ, würden sie ihn hören. Er wußte, die Frau war bewaffnet. Das Mädchen? Er wußte nicht recht, ob von der Kleinen Gefahr drohte. Wie auch immer, er würde beide töten, sobald er die Glockenkammer betrat und freies Schußfeld hatte. Behende brachte er drei weitere Stufen hinter sich. Er blieb stehen und verschnaufte. Immer noch zu laut. Ob sie ihn gehört hatten? Er beschloß zu warten. Draußen heulte der Wind. Die beiden da oben würden das Geräusch, das er mit seinen Sohlen verursachte, für das Knarren des Dachstuhls halten. Der Wind, der Sturm, der Regen. Er stieg drei weitere Stufen hoch.

    00Uhr 16
    Dawson war in einem großen Bogen gelaufen. Er erreichte das Gebäude dreißig oder vierzig Schritte vor seinem Verfolger. Er verschwand um die Ecke. Als Paul die Ecke erreichte, blieb er stehen. Der Blick ging auf den nördlichen Teil des Holzlagerplatzes. Ein Lager von Stämmen, die für den Winter aufgeschichtet worden waren, als Vorrat für die Sägemühle. Bulldozer, Lastwagen. Ein Förderband, das Sägemehl zum Verbrennungsofen beförderte ... Es gab viele Verstecke, wo Dawson sich verbergen konnte.
    Er betrat das Haus. Ein hellerleuchteter Flur. Menschenleer. Er ging bis zum Ende des Flurs. Der Maschinenraum. Neonlicht. Die Maschinen schwiegen. Keine Menschenseele war zu sehen. Zur Rechten eine Waschkaue für die Arbeiter. Zur Linken eine Stahltreppe, die in die oberen Stockwerke führte. Er lief die Stahltreppe hoch, nahm zwei Stufen auf einmal. Der erste Stock des Gebäudes. Ein Flur. Er ging nach

Weitere Kostenlose Bücher