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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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hinzu. Zicken, dachte er. Sind alles Zicken. Verkommene, nichtsnutzige
    Zicken. Verkommen, wie's im Buche steht, jede dieser Frauen. Ein leerer Lastwagen rumpelte vorbei. Er fuhr Richtung Sägemühle. »Fertig«, sagte sie. Sie legte ihm den beschrifteten Block auf den Schaltertisch. Salsbury verließ seinen Logenplatz am Fenster und kehrte in die Mitte des Raumes zurück. Sie hatte den Block vom Brett genommen und legte ihn in seine Hand. Er las die Namen. Sieben Namen. Sieben Telefonnummern. Er riß das oberste Blatt aus dem Block, faltete es und steckte es in die Brusttasche seines Oberhemds. »Wie viele Techniker haben Sie?« fragte er. »Gibt es eine Art Bereitschaftsdienst für Pannen?«
    »Unsere Mannschaft in Black River besteht aus vier Technikern«, gab sie zur Auskunft. »Zwei in Tagschicht, zwei in Abendschicht. Es gibt keine Nachtschicht, und es gibt auch keine feste Schicht für die Wochenenden. Außerhalb der normalen Dienstzeit haben alle vier Mann Bereitschaftsdienst. Sie brauchen nicht zu arbeiten, aber sie müssen bereit sein, in Notfällen auszurücken. Sie müssen erreichbar sein.«
    »Im Augenblick sind also zwei Männer im Dienst.«
    »Ganz recht.«
    »Wo befinden sich die beiden jetzt?«
    »In der Sägemühle, da war eine Störung gemeldet worden.«
    »Wann erwarten Sie die beiden zurück?«
    »Gegen drei, vielleicht auch erst um halb vier.«
    »Wenn die beiden hier eintreffen, geben Sie ihnen Anweisung, sofort zum Büro des Polizeichefs zu fahren.« Salsbury hatte beschlossen, Thorps Büro für die Dauer der Krise zu seinem Hauptquartier zu machen. »Verstanden, Mrs. Markham?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Schreiben Sie mir jetzt die Namen und die privaten Telefonnummern der anderen beiden Techniker auf einen Zettel.« Sie tat das und brauchte nur dreißig Sekunden dazu. »Und jetzt hören Sie mir gut zu, Mrs. Markham.«
    Sie beugte sich vor. Es schien ihr nichts auszumachen, daß sie ihn dabei berührte. »Innerhalb der nächsten Minuten wird der Sturm die Telefonverbindungen, die von Black River nach Bexford führen, unterbrechen. Black River ist dann von auswärts nicht mehr zu erreichen. Es kann auch niemand mehr eine Verbindung nach draußen kriegen. Black River ist von der Welt abgeschnitten.«
    »Das wird aber einen ganz schönen Aufruhr geben«, sagte sie. »Sie meinen, Sie werden Beschwerden bekommen.«
    »Es wird Beschwerden hageln, und die Leute können bei solchen Gelegenheiten ganz schön unangenehm werden.«
    »Wenn die Leute anrufen, sagen Sie ihnen, die Techniker von Bexford sind dabei, den Schaden zu beheben. Die Sturmschäden an den Leitungen sind sehr umfangreich, deshalb dauert es viele Stunden, bis alles behoben ist. Sagen Sie den Leuten, sie werden bis morgen abend nicht telefonieren können. Ist das klar?«
    »Die werden mir die Hölle heiß machen.«
    »Ob das klar ist?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich gehe jetzt und spreche mit den Mädchen in der Vermittlung. Danach gehe ich zu Ihrem Chef und zu seiner Sekretärin. Wenn ich diesen Raum verlasse, werden Sie vergessen, was ich gesagt habe. Sie könne n sich dann nur noch daran erinnern, daß ein Techniker aus Bexford zu Ihnen gekommen ist, um Sie über die Sturmschäden zu informieren. Er ist vor allem gekommen, um Ihnen zu sagen, daß seine Leute schon dabei sind, den Schaden zu beheben. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Gehen Sie jetzt wieder an Ihre Arbeit.« Sie kehrte an ihren Schreibtisch zurück. Salsbury verließ den Raum, um mit den Mädchen in der Vermittlung zu sprechen.
    Er kam sich wie ein Einbrecher vor. Allerdings war er nicht ins Haus eingebrochen, um etwas zu stehlen. Ich werde nur die Leiche meines Sohnes mitnehmen, dachte er, das kann man wohl kaum Diebstahl nennen. Ich werde die Leiche mitnehmen, wenn es eine gibt. Wenn es eine gibt, gehört sie mir. Er wußte, er hatte ein Recht darauf, nach dem Verbleib seines Sohnes zu forschen. Trotzdem kam sich Paul in Thorps Haus wie ein Einbrecher vor. Um 13 Uhr 45 waren Paul und Sam mit der Durchsuchung aller Räume im Erdgeschoß fertig. Sie hatten die Schlafzimmer und die Bäder durchsucht, samt allen Wandschränken, die es dort gab, das Wohnzimmer, das Speisezimmer und die Küche. Es gab keine Leiche. Sie standen in der Küche. Paul öffnete die Tür zum Keller. Er knipste das Licht an. »Den Keller hätten wir uns zuerst ansehen sollen«, sagte er. »Ich weiß nicht«, sagte Sam. »Ich weiß immer noch nicht, was ich von Ryas Geschichte halten soll. Es sind Freunde, deren

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