In der Oase unserer Traeume
wütend.
Er lachte sanft. „Setz dich, Jamilah, und lass uns essen.“ Mit einer geschmeidigen Bewegung ließ er sich auf dem weichen Teppich nieder.
Wie konnte er nur so von sich überzeugt sein? Am liebsten hätte Jamilah ihn geschüttelt, doch sie wusste, dass es ein Fehler wäre, ihn zu berühren. Mit einem Seufzer nahm sie ihm gegenüber Platz und nahm den Teller entgegen, den er für sie gefüllt hatte.
Ihr Herz klopfte schneller, als sie sah, dass Salman ihre Lieblingsspeisen gewählt hatte. Dann nahm er den Champagner aus dem silbernen Eiskübel, öffnete geschickt die Flasche und schenkte ihnen ein.
„Auf uns, Jamilah.“ Er hob sein Glas.
Sie lächelte süß zurück und prostete ihm zu. „Auf mich und den festen Schlaf, den ich ganz alleine in diesem wundervollen Zelt haben werde.“
Salman lachte dunkel und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Für einen Moment konnte Jamilah die Augen nicht von seiner bronzefarbenen Kehle lösen. Mit aller Macht riss sie ihren Blick los und steckte sich eine saftige Garnele in den Mund.
Salman schlug seine Beine übereinander. „Ich habe unseren Briefwechsel über die letzten paar Tage genossen. Auch wenn er ein wenig einseitig war.“
Über den Tisch hinweg nahm er ihre Hand. Jamilahs Blick verfing sich in seinen tiefschwarzen Augen.
„Hast du eben im Bad an mich gedacht? Du musst gemerkt haben, dass ich zugesehen habe“, sagte er leise.
Jamilah saß wie erstarrt. Woher konnte er das wissen? „Ich weiß nicht, wovon du redest“, antwortete sie schließlich mit hochroten Wangen.
Salman schmunzelte. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich deine Ehrlichkeit bewundere. Lügen steht dir nicht. Außerdem bist du wirklich nicht gut darin.“
Mit einem Ruck zog Jamilah ihre Hand aus seiner und aß weiter, obwohl ihr der Appetit mit einem Mal vergangen war. Sie fühlte sich, als würde sie innerlich verbrennen. Salman dagegen schien sich ausgesprochen wohlzufühlen. Immer wieder füllte er seinen Teller und aß mit offensichtlichem Genuss.
Doch abgesehen davon, dass sie aus dem Zelt rennen und eine für alle extrem peinliche Szene machen konnte, indem sie bei den Dorfbewohnern Unterschlupf suchte, hatte sie keine Möglichkeit, zu entkommen.
Jamilah legte die Serviette zur Seite und leerte ihr Glas. Wie hatte Salman all die Speisen und die prunkvolle Einrichtung hergebracht? Ärgerlich über ihre eigene Neugier täuschte sie ein Gähnen vor und stand auf. Anscheinend musste sie Salman noch einmal sehr deutlich erklären, dass sie vorhatte, die Nacht hier allein zu verbringen.
Es kümmerte Jamilah nicht, wo Salman schlafen würde. Solange es nicht in diesem Zelt war, war ihr egal, wie und wo er die Nacht verbringen würde. Er hatte diese Situation angezettelt, sollte er zusehen, wie er damit zurechtkam! Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass er trotz ihrer klaren Forderung keinerlei Alternativen für seine Übernachtung vorbereitet hatte.
Auf der anderen Seite des Tisches erhob Salman sich ebenfalls geschmeidig und bot Jamilah seine Hand an, die sie gelassen ignorierte.
Salman unterdrückte seinen aufsteigenden Ärger. „Du weißt, dass ich nirgendwohin gehen werde, Jamilah.“
Jamilah blickte ihn an. Unter ihrem Trotz entdeckte er eine Verwundbarkeit, doch in diesem Augenblick war er nicht bereit, sich damit auseinanderzusetzen. Das Einzige, was er in diesem Moment wollte, war Jamilah. Und sie wollte ihn. Mehr musste er nicht wissen.
Mit kraftvollen Schritten ging er auf das prachtvolle Bett zu und begann, sich zu entkleiden.
„Was machst du da?“ Jamilahs Stimme klang panisch.
Salman drehte sich selbstbewusst zu ihr herum. „Wonach sieht es denn aus? Ich mache mich bereit, ins Bett zu gehen.“
„Aber wo soll ich dann schlafen?“
Mit seiner Hand deutete er auf die große, weiche Matratze. „Direkt hier ist ein ausgezeichnetes Bett.“
„Stimmt“, zischte Jamilah wütend. „Aber nicht, solange du darin liegst.“
Salman ignorierte ihre Worte und drehte sich um, während er sich weiter entkleidete. In dem Licht Hunderter kleiner Kerzen enthüllte er Stück für Stück seinen atemberaubenden Körper.
Jamilah konnte nur regungslos dastehen und ihm zusehen. Seine große, schlanke und machtvolle Gestalt stand mit dem Rücken zu ihr. Er war so umwerfend schön, dass ihre Kehle trocken wurde.
Es fiel ihr schwer, sich in Erinnerung zu rufen, was noch einmal der Grund war, aus dem sie so schnell wie möglich aus diesem Zelt herauskommen
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