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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich da mit Konstabler Greese in Verbindung setzen. Alles andere erledige ich, da sind Sie aus dem Schneider.«
    »Ich danke Ihnen, Sir.«
    Der Wirt wirkte ungemein erleichtert. Suko verstand ihn. Der Mann hatte Angst. Er kannte schließlich die grausame Vergangenheit seines Dorfes besser, und nun war der alte Fluch wieder zurückgekehrt. Eine schlimme Sache.
    Der Chinese verließ das Gasthaus. Als er die Tür aufstieß, sah er den Konstabler, der angeradelt kam. Suko winkte ihm.
    »Ich wollte nur mal nachschauen, was es gegeben hat«, erklärte Greese mit hochrotem Kopf.
    »Einen Toten«, erwiderte der Inspektor.
    »Ähem… einen was?«
    »Ein Mr. Roger Wilkins ist verstorben. Bitte, tragen Sie dafür Sorge, daß die Leiche weggeschafft wird. Die Mordkommission braucht nicht extra zu erscheinen.«
    »Na… natürlich, Sir.« Der Kon stabler ließ sein Fahrrad kurzerhand fallen und rannte auf das Gasthaus zu. Für ihn mußte eine Welt zusammengebrochen sein.
    Suko schnappte sich die Harley und raste los. Er war gespannt, ob auch er die unterirdischen Fluchtgänge finden würde…
    ***
    Abermals holte das violett schimmernde Skelett aus, und ich wurde wieder an die Szene mit dem Schwarzen Tod erinnert. Auch er hatte mich mit einer Sense töten wollen.
    »Halte ein!« brüllte ich und streckte meinen Arm vor. Aus meiner Faust schaute der Großteil des Kreuzes, und das Skelett schlug tatsächlich nicht wieder zu.
    Es blieb in der Haltung stehen, die Sense zum Schlag erhoben, aber freiwillig geschah das nicht, denn ich sah, daß an drei Ecken des Kreuzes lange silberne Fäden entstanden waren. Die strahlten nach vorn und trafen das Skelett, wo sie daumengroße, helle Flecken hinterließen. Bannten sie es vielleicht?
    Der Knöcherne ging zurück. Einen Schritt, den nächsten, und noch einen dritten.
    Ich hatte es geschafft und atmete auf. Die letzten Sekunden waren schon nervenaufreibend gewesen. Das Skelett hätte auch anders reagieren können, und ich war noch immer nicht vollständig davon überzeugt, daß mich mein Kreuz gerettet hatte, denn dafür fehlte mir der Beweis.
    In der Straße blieb es ruhig. Nichts regte sich. Die nicht getöteten Wesen standen noch da wie festgewachsen. Wieder einmal hielt die absolute Stille Einzug in die Straße der Angst, über der die violette seltsame Sonne wie ein gefährliches, alles beobachtendes Auge stand. Ich hatte den absoluten Herrscher der Straße vor mir, stand ihm auf Reichweite gegenüber und wollte mir die Chance natürlich nicht entgehen lassen.
    »Wer bist du?« sprach ich ihn an.
    Ich wußte nicht, ob mich das Skelett verstand und ob es überhaupt meine Sprache kannte, doch der Erfahrung nach zu urteilen, mußte es reden können, wie zahlreiche andere Dämonen auch.
    »Nenne mich Urak!«
    Aha, er konnte doch reden. Da hatte ich mal wieder gewonnen. »Und woher kommst du?«
    »Aus dieser Welt.«
    »Gehört sie dir?«
    »Jetzt ja, denn ich bin der Angst-Dämon, der Schreckliehe, den man durch eine Beschwörung aus seiner Welt gerissen hat, damit er auf die Erde kommen konnte.«
    »Dann hast du den Freund von uns getötet?«
    »Ja, das war ich, weil er mein Geheimnis gekannt und weitergesagt hat. Jeden werde ich vernichten, der sich nicht an die Regeln hält. Dein Freund hat es nicht getan. Er beschwor mich und rief euch zu Hilfe. Dafür hat er gebüßt.«
    »Warum bist du hier und nicht in der anderen Welt.«
    »Weil ich mir meine Opfer schon vor langer, langer Zeit geholt habe.«
    »Sind es die, die ich hier sehen kann?«
    »Ja, du hast recht. Das sind diese Menschen. Ich habe sie in meine Welt geschafft, mitsamt ihrer Straße, in der sie gelebt haben. Fünfhundert Jahre sagt ihr dazu, so lange leben sie bereits in meiner Welt. Soviel Zeit ist seit damals vergangen, als ich verstoßen und aus einer anderen Dimension auf die Erde verbannt wurde.«
    »Wer hat das getan?« erkundigte ich mich.
    »Du kennst sie nicht. Es sind seltsame Dämonen, die sich für die Größten und Ältesten halten.«
    Hoppla, da hatte ich eine Verbindung. »Etwa die Großen Alten?« hakte ich nach.
    »Du kennst sie doch?«
    »Ja, ich hatte bereits mit einem von ihnen zu tun. Kalifato, heißt er.«
    Plötzlich stieß Urak ein so gefährliches Knurren aus, daß mir angst und bange wurde. War es vielleicht ein Fehler von mir gewesen, die Großen Alten zu erwähnen?
    »Wo ist Kalifato?« fuhr mich das Skelett an. »Wo ist er?« Er schleuderte mir die Worte entgegen, und ich sah, wie seine mächtige

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