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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesehen?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie denn, wo sie sich befindet?«
    »Auch nicht. Er ist ja wieder abgereist.«
    »Und zurückgekehrt«, sagte Suko. »Bestimmt nicht ohne seine Zeichnung.« Der Chinese stand auf. »Wo befindet sich das Gepäck des Reporters?«
    »Oben im Zimmer.«
    »Worauf warten wir dann noch? Kommen Sie, Mr. Sooness, jetzt zählt vielleicht jede Minute.«
    »Meinen Sie?«
    »Sicher.« Suko kannte den Weg und ging mit raumgreifenden Schritten vor.
    Der Wirt folgte ihm hastig. Suko vernahm zwar seine Stimme, aber er verstand nicht, was der Mann sagte. Für Ray Sooness war alles ein wenig plötzlich gekommen, und er hatte den Überblick verloren. Das Zimmer des Toten war nicht abgeschlossen. Wilkins hatte kein Durcheinander hinterlassen, den Koffer fanden sie im Schrank. Während Suko ihn öffnete, fragte der Wirt: »Wie ist es nur gekommen, daß man Wilkins wieder zurückgeworfen hat, wenn er wirklich bei Urak war?«
    »Vielleicht wußte Urak nicht, was er mit ihm anstellen sollte. So etwas kann es geben.«
    »Ja, aber…«
    »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf. Das Auftauchen des Reporters kann auch als Warnung gedacht gewesen sein, daß der alte Fluch nicht gelöscht ist und zurückkehren wird. Damit rechne ich sogar noch eher.«
    »Kann sein.«
    Der Wirt schaute zu, wie Suko den Koffer entleerte. Die Wäsche schleuderte er heraus. Er fand einen Kassettenrecorder und einen in Leder eingebundenen Block der Größe DIN A5.
    Sooness stand neben Suko und schaute ihm schräg über die Schulter.
    »Das ist sein Notizblock.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Klar. Ich habe oft genug gesehen, wie er darin geschrieben hat.«
    Suko nahm auf einem Stuhl Platz und schlug die ersten Seiten auf. Roger Wilkins hatte seine Erlebnisse nicht chronologisch aufgeschrieben, sondern ziemlich durcheinander. Suko mußte ein paarmal vor-und zurückblättern, dann jedoch konnte er sich ein klares Bild von den Aufzeichnungen machen.
    Der Reporter Roger Wilkins war nicht nur zum Angeln hergekommen. Der wahre Grund lag in der Vergangenheit des kleinen Ortes verborgen, und Wilkins hatte sich intensiv damit beschäftigt. Suko las ungefähr das nach, was auch der Wirt ihm gesagt hatte, nur hatte sich der Reporter intensiver mit der Materie beschäftigt, und ihm war es gelungen, eine Beschwörung durchzuführen. Durch diese Beschwörung hatte er Zeiten verschieben können, und aus der Vergangenheit waren Personen in die Gegenwart gerutscht.
    Als Skelette!
    Diese beiden Worte standen einzeln und Roger Wilkins hatte sie noch extra unterstrichen.
    Sie waren als Skelette gekommen, dachte Suko. Und Bill Conolly war von Wilkins angerufen worden, damit er sich so ein Skelett einmal anschaute. Bill hatte natürlich reagiert und sofort dem Geisterjäger John Sinclair Bescheid gesagt, so waren beide in den tödlichen Kreislauf geraten.
    »Sind Sie jetzt schlauer?« erkundigte sich Sooness. Suko gab keine Antwort. Er dachte darüber nach, wie er Urak beschwören konnte, denn es gab für ihn nur diese eine Möglichkeit, um an den Dämon heranzukommen. Wilkins hatte es geschafft, aber er war unvorsichtig gewesen und zudem nicht so mit der Materie vertraut wie der Chinese.
    Hastig blätterte der Inspektor das Buch durch. Jede Seite war beschrieben. Suko las die Zeilen quer, doch Formeln oder magische Bannsprüche entdeckte er nicht. Roger Wilkins hatte nichts darüber hinterlassen, was auf eine Beschwörung hinwies. Vielleicht erschien ihm dies zu gefährlich.
    Als der Inspektor die Hoffnung schon aufgeben wollte, entdeckte er trotzdem noch etwas. Es war ein zweimal zusammengefalteter Zettel zwischen den letzten beiden Seiten. Suko nahm ihn hervor und strich ihn glatt. Die Beschwörungsformel fand er zwar nicht, dafür jedoch den Lage plan der unterirdischen Klostergänge. Und es war auch zu erkennen, wie man dorthin gelangte.
    Ray Sooness hatte den Plan ebenfalls gesehen. »Mein Gott, das ist er«, rief er völlig aufgeregt. »Das ist der Plan, den Roger Wilkins gezeichnet hat.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Völlig. So wahr ich Sooness heiße.« Vor Aufregung wischte sich der Wirt über das schweißfeuchte Gesicht.
    »Okay«, sagte Suko, »dann werde ich mich mal dort umschauen, wenn es geht.«
    »Wissen Sie denn, wie Sie hinkommen?«
    »Ich werde es schon finden.« Suko lächelte. »Keine Bange, Sie brauchen mich nicht zu begleiten.« Er steckte das Papier ein.
    »Aber sorgen Sie dafür, Mr. Sooness, daß man den Toten wegschafft. Sie können

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