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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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herausgeben.
    Noch immer waren die Diener des Dämons zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Als ich an zwei Kindern vorbeiging, streckte ich meinen linken Arm aus und berührte sie. Die beiden hatten sich vor der Erstarrung gerauft, und sie kippten nun um. Ineinanderverschlungen fielen sie mir vor die Füße.
    Wie leblose Puppen, dachte ich, bekam eine Gänsehaut und schritt weiter.
    »Komm, komm, John Sinclair, ich habe nicht mehr viel Zeit, obwohl früher die Zeit für mich keine Rolle gespielt hat. Doch nun hat sich einiges verändert. Beeile dich…«
    Auch ich wollte so rasch wie möglich zu einem Ende finden und tat ihm den Gefallen.
    Wir durchquerten fast die gesamte Straße und mußten dann scharf nach links abbiegen, wo es eine winzige Gasse zwischen zwei Häusern gab, nicht mehr als ein handtuchbreiter Durchlaß.
    Dahinter öffnete sich das Land. Noch immer strahlte die seltsame violette Sonne ihr Licht ab. Weiter entfernt glaubte ich, die Schatten gewaltiger Berge zu sehen, doch Genaues konnte ich nicht erkennen. Da Urak stehenblieb, verhielt auch ich meinen Schritt. Mein Blick wanderte mehr dem Boden zu und ich sah etwas Helleres schimmern, das mich an erstarrtes Blei erinnerte. Hatte der Angst-Dämon nicht von einem Spiegel gesprochen? Soviel ich mich erinnern konnte, ja, und aller Wahrscheinlichkeit nach befand sich dieser seltsame Spiegel jetzt vor meinen Füßen.
    Urak schritt ein wenig zur Seite. »Zwei Überraschungen habe ich dir versprochen, John Sinclair. Du sollst beide erleben. Nicht nur den Spiegel bekommst du zu sehen, auch deinen Freund, der sich nicht weit von dir befindet. Schau genau nach vorn.«
    Wenn er das sagte, mußte es einen Sinn haben.
    Ich tat es.
    Zuerst geschah nichts, dann hatte ich das Gefühl, als würde das Licht heller werden, obwohl es seine Grundfarbe, das Violett, beibehielt. Urak konnte die Sonne manipulieren, das merkte ich in diesen Augenblicken, denn sie leuchtete noch kräftiger und schuf sogar einen gewaltigen Schatten, der mich an den eines Galgens erinnerte. Ich bekam in diesen Augenblicken wirklich Angst, die Sekunden später wieder zurückgedrängt wurde, denn ich brauchte nicht mehr auf den Schatten zu schauen, sondern konnte in die Höhe blicken. Ich sah Bill Conolly, das will ich vorwegnehmen. Dann aber packte mich das kalte Entsetzen, als ich erkannte, was Urak mit meinem Freund angestellt hatte…
    ***
    Suko hatte die Wegbeschreibung mitgenommen, und das war gut so, denn er hätte sich an einer Pfadkreuzung fast verfahren. So hielt er an, schaute nach und fand den richtigen Weg zu den Klippen. Es war keine sehr wilde Gegend. Die Bucht lag ein wenig windgeschützt, anrollende Brecher wurden bereits weiter draußen gebrochen oder liefen auf die Klippen.
    Man konnte herrlich wandern. Weite Dünen, bewachsen mit hartem Gras, wechselten sich mit Kreidefelsen ab. Dazwischen schlängelte sich der Weg in engen Kurven, und wo Suko herfuhr, lag eine lange Staubfahne in der Luft.
    Die Überreste des Klosters waren nicht mehr vorhanden. Man hatte die alte kirchliche Festung dem Erdboden gleichgemacht. Suko war jetzt sehr froh, den Plan zur Hand zu haben. Seinen Angaben nach suchte er einen bestimmten Felsen, der sich wie eine Nase vorstreckte und dabei einen Knick nach unten hin aufwies.
    Suko hatte die Harley abgestellt und war bis an den Rand des Wegs herangetreten.
    Dem Meer wandte er den Rücken zu. Diese Stellung hatte er den Aufzeichnungen entnommen, wobei Suko hoffte, daß sich Wilkins nicht geirrt hatte.
    Die Felsen schimmerten hellgrau, an manchen Stellen sogar verwaschen. Es gab sogar einige weiße Flecke, so daß das Gestein wirkte, als hätte es ein Muster bekommen.
    Suko stand ziemlich hoch, fast an der höchsten Stelle, und er mußte, um sein Ziel zu erreichen, an den Felsen herunterklettern. Eine gestrichelte Linie deutete das an.
    Es war für den Chinesen nicht einfach, und er kam sich vor wie eine Gemse. Auf halber Höhe wurde es leichter, Suko brauchte nicht mehr Hände und Füße, sondern konnte sich aufrecht stellen, wobei er schräg kippte und sich mit beiden Händen an der Felswand abstützte. Vorsichtig balancierte Suko parallel zur Felswand. Unter sich sah er die wilden Büsche, deren Wurzeln sich im Laufe der Jahrhunderte wie gierige Finger in das Gestein geklammert hatten. Auch der stärkste Sturm hatte ihnen nichts anhaben können.
    Das harte Gestrüpp war sein Ziel. Dort sollte es einen der Ausgänge geben, wie auf der Karte zu lesen war. So

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