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In dieser Straße wohnt die Angst

In dieser Straße wohnt die Angst

Titel: In dieser Straße wohnt die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schaukeln brachte. Auch Bill hatte es schwer, sich auf den Beinen zu halten, zudem zog das Gewicht des Untiers den Korb nach vorn.
    Raak hatte sich an den Stäben festgeklammert. Er wollte einfach nicht loslassen und auch nicht einsehen, daß er den großen Kampf verloren hatte.
    Sehen konnte er kaum noch etwas. Die Wunde platzte immer weiter auf. Stück für Stück wurde sein Gesicht zerstört, und die schwarze, zähe, sirupartige Masse konnte den Schädel ungehindert verlassen. Allmählich erlahmten auch seine Kräfte.
    Grimmig sah der breitbeinig auf dem Boden des Käfigs stehende Bill Conolly zu, wie die Kräfte seines Gegners erlahmten. Raak konnte sich nicht mehr hochziehen, die Magie des Dolches war zu stark, sie tobte in seinem Körper und zerstörte in ihm das untote, schwarzmagische Leben. Raak war erledigt.
    Es kam, wie es kommen mußte. Die Kraft rann aus seinen gefährlichen Klauen. Nach und nach lösten sich die einzelnen spitzen Finger, und auch das Schlagen mit den Flügeln nutzte nicht mehr viel. Raak konnte sich nicht halten.
    Urplötzlich ließ er los.
    Er war wohl selbst davon überrascht worden, denn wie ein Stein sackte er in die Tiefe. Bill Conolly rechnete damit, daß er auf dem Boden aufschlagen und im Fenster der Vergangenheit versinken würde, doch Raak riß sich noch einmal zusammen, schlug heftig mit seinen Flügeln und schaffte es tatsächlich, noch bevor er den Boden berührte, sich wieder zu fangen. Er flatterte davon.
    Es war in der Tat ein Flattern, denn das Bewegen seiner Flügel reichte kaum aus, um ihn über dem Boden zu halten. Er konnte auch nicht mehr an Höhe gewinnen, versuchte zwar noch, sich in den violetten Himmel zu schrauben, aber da war nichts mehr zu machen. Zu kraftlos war bereits sein Körper, zu matt der Flügelschlag, zudem herrschte auch hier eine Erdanziehungskraft, die das Untier zu Boden zog, obwohl es sich sehr wehrte.
    Dann erfolgte die Bruchlandung.
    Hart schlug Raak auf. Es gab ein dumpfes, dröhnendes Geräusch, sogar ein leichtes Zittern vermerkte der Reporter. Noch einmal breitete Raak seine Schwingen aus, doch er schaffte es nicht, sich in die Höhe zu wuchten.
    Die andere Magie war zu stark.
    Raak verging.
    Wie dunkelrote Farbe, die sich mit schwarzer vermischte, so sah es aus, als der Schädel auseinanderlief. Das Zeug verteilte sich, so daß der Kopf zerronnen war und die dickliche Flüssigkeit irgendwann im Boden versickern würde. Bill Conolly atmete auf. Um Luftsprünge zu machen, fehlte ihm die Kraft, aber er hatte gewonnen. Raak war von ihm besiegt worden, und dieses Gefühl steigerte seinen Selbstwert enorm.
    Dieser Gegner konnte ihm nichts mehr tun. Mit glänzenden Augen schaute Bill Conolly auf die Messerklinge. Sie hatte ihm geholfen, der Magie hatte ein Monstrum wie Raak nicht widerstehen können. Aber wie ging es nun weiter?
    Nach wie vor wurde er in diesem Käfig gehalten wie ein gefangenes Tier. Er konnte aus eigenem Antrieb kaum etwas für seine Befreiung tun, das hatte er schon mehrmals vergeblich versucht. Oder doch? Ja, es hatte sich einiges verändert. Und zwar war ihm Raak dabei ein unfreiwilliger Helfer gewesen. Mit seinem Schnabel hatte er den Raum zwischen zwei Stangen so erweitert, daß unter Umständen ein Mensch hindurchpaßte.
    Bill war nicht gerade ein Koloß, aber er würde Mühe haben, sich zwischen den beiden Stäben nach draußen zu winden. Einen Versuch war es immer wert.
    Mit bedächtigen Schritten - er brauchte nur zwei hinter sich zu bringen - näherte sich der Reporter der Stelle, von der er hoffte, daß er es schaffen konnte. Der Eisenstab war gebogen. Genau der, den er links von sich sah. Bill legte seine Faust um ihn und prüfte seine Stärke genau nach.
    Er selbst konnte da nichts machen. Ihm fehlte die Kraft, um die Lücke zu vergrößern. Also blieb es bei seinem Vorsatz.
    Bill Conolly stellte sich schräg hin. Mit dem rechten Arm kam er gut durch, das klappte wunderbar, bis die Schulter an die Reihe kam. Damit streifte er schon die Stangen, und bei der Hüfte wurde es fast unmöglich, sich durch die Gitterstäbe zu winden.
    Trotzdem gab der Reporter nicht auf. Raak hatte er geschafft, dann mußte er dieses Hindernis auch überwinden! Er atmete tief aus, und versuchte sich ganz schmal zu machen. Er biß die Zähne zusammen und schob sich vor, doch er hatte Pech. Bill Conolly steckte fest. Jetzt kam er nicht vor und nicht zurück.
    In dieser Stellung setzte auch die Schwierigkeit mit der Atmung ein. Da der

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