In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall
wo ich nachsehen muss!«
»Kommt ihr wirklich keinen Schritt voran?«, fragte Meredith mitfühlend. Er ließ die Schultern hängen.
»Keinen entscheidenden jedenfalls«, gestand er.
»Ich bin sogar so weit gegangen, dass ich Ginny Holding heute Nachmittag nach London geschickt habe, um Erkundigungen bei Sonia Franklins, geborene Lambert, ehemaligem Arbeitgeber einzuholen. Der Firma, wo Sonia vor ihrer Hochzeit gearbeitet hat.«
»Dixon Dubois?« Er zeigte seine Verärgerung.
»Woher weißt du denn das schon wieder?«
»Bethan hat es mir erzählt. Sie hat außerdem gesagt, dass Sonia entlassen worden ist und eine Abfindung erhalten hat. Sie war praktisch arbeitslos, als sie Hugh kennen gelernt und geheiratet hat.« Er nickte.
»Das bestätigt die Informationen, die Ginny Holding mitgebracht hat. Sie hat einen telefonischen Bericht durchgegeben, nachdem sie bei Dixon Dubois war. Morgen bekomme ich alles schriftlich, aber sie hat mich vorab informiert. Es sieht nicht danach aus, als hätte man ihr die kalte Schulter gezeigt, aber keiner von Sonias ehemaligen Kollegen hatte viel zu erzählen. Keiner wusste, dass sie geheiratet hatte, und alle waren schockiert, als sie von ihrer Ermordung erfuhren. Ginny meint allerdings, im Grunde genommen hat es sie einen feuchten Kehricht geschert.« Markby lachte.
»Sie hat gesagt, sie hätte immer geglaubt, man müsse hart sein, um bei der Polizei zu arbeiten, aber jetzt hätte sie gesehen, dass diese PR-Leute noch viel härter sind.« Meredith schwieg so lange Zeit, dass Markby schließlich verwirrt den Kopf hob und sie anblickte.
»Was ist denn?«
»Es mag dir vielleicht nicht gefallen«, warnte sie ihn.
»Aber mir kam gerade der Gedanke, dass eine Public-RelationsAgentur es bestimmt nicht gerne sieht, wenn die Polizei durch die Tür kommt und Fragen stellt. Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass ihnen die Vorstellung von einer ermordeten ehemaligen Angestellten gefällt, und ich denke, es war reine Zeitverschwendung, dass du DC Holding nach London geschickt hast. Sie haben ihr nicht ein Wort erzählt, und sie sind die Experten schlechthin, wenn es darum geht, etwas zu verhüllen.«
»Da könntest du durchaus Recht haben«, räumte er ein.
»Dave Pearce würde dir sicherlich zustimmen. Als ich ihm gesagt habe, dass Holding mit leeren Händen zurückgekommen ist, hatte er größte Mühe, sein schadenfrohes Grinsen zu verbergen.« Meredith hüstelte.
»Wohingegen ich …«
»Nein! Ich glaube es einfach nicht! Was habe ich denn gerade gesagt von wegen Einmischung in polizeiliche Ermittlungen? Du willst doch wohl nicht vorschlagen, selbst nach London zu fahren, um in dieser PR-Agentur herumzuschnüffeln, oder?«
»Warte mal«, sagte sie vernünftig.
»Du hast dich nur geärgert, weil ich vor der Polizei bei Peter Burke war und ihm auf diese Weise einen Tipp gegeben habe, dass die Polizei sich für ihn interessieren könnte. Einverstanden. Ich stimme zu, dass das nicht klug von mir war. Aber diesmal war die Polizei vor mir dort. Ich störe keine Ermittlungen, ganz im Gegenteil. Ginny Holding hatte mit ihren Bemühungen kein Glück. Vielleicht erreiche ich mehr.«
»Warum solltest du?«, fragte Markby.
»Wenn sie nicht mit Holding geredet haben, die in offiziellem Auftrag bei ihnen war, dann werden sie so sicher wie irgendwas auch nicht mit jemandem reden, der dort überhaupt nichts zu suchen hat. Außerdem riechen sie vielleicht den Braten, wenn du so kurz nach der Polizei auftauchst und dich nach Sonia erkundigst. Darüber hinaus gibt es wahrscheinlich nichts Neues zu erfahren.«
»Du unterschätzt mich. Lass es mich doch versuchen. Es kann schließlich nichts schaden. Mehr noch, ich glaube nicht, dass du mich daran hindern kannst, obwohl ich natürlich lieber dein Einverständnis hätte.«
»Erspar mir wenigstens die Häme, ja? Das ist deiner unwürdig! Es ist dir völlig egal, ob ich Einwände habe oder nicht.« Alan seufzte.
»Also schön, meinetwegen, fahr zu Dixon Dubois, aber tu mir einen Gefallen und sei vorsichtig! Unter keinen Umständen darfst du den Eindruck erwecken, als wärst du in halb offizieller Eigenschaft dort! Mehr noch, wenn du in Schwierigkeiten kommst, musst du selbst sehen, wie du dir wieder raushilfst. Zähl bitte nicht auf mich, Meredith!«
»Danke sehr«, antwortete sie demütig.
»Das ist alles, was ich wollte.«
»Derry! Derry! Wach auf, Derry!«
Derry Hayward rührte sich unwillig und murmelte:
»Was ist denn los, Belinda?« Er
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