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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sich in den Sessel gegenüber.
    »Du hast eine Art, mich ins Unrecht zu setzen!«, sagte sie.
    »Ich habe zwar mit Peter Burke über Sonia Franklin gesprochen, aber nur ganz allgemein. Er wirkte sehr erschüttert.«
    »Ich bin sicher, er ist sehr erschüttert«, stimmte Alan ihr zu.
    »Doch als ich bei ihm ankam, hatte er bereits erkannt, dass es wahrscheinlich nicht allzu vorteilhaft für ihn war, diesen Eindruck zu erwecken. Er hatte sich wieder gefangen und sich sorgfältig überlegt, was er sagen wollte. Er hat mich in sein Cottage eingeladen und mir ein Bier angeboten. Er hat eine einstudierte Rolle gespielt.«
    »Wohingegen er bei mir sehr spontan reagiert hat. Ich verstehe, was du mir sagen willst.«
    »Er hat erzählt, dass eine Frau bei ihm gewesen wäre, eine Freundin seiner ehemaligen Partnerin. Das wird vermutlich Jane Brady sein, die du heute Nachmittag besucht hast.«
    »Ich habe sie nicht gesucht, verstehst du? Wir haben uns bei der Gerichtsverhandlung getroffen, rein zufällig. Ich hatte sie vorher seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wir waren nur Bekannte, keine Freundinnen. Aber sie war sehr besorgt wegen der Entwicklung der Dinge. Sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte.« Aus der Küche kam ein ungeduldiges Klappern und Zischen von Wasser, das auf eine heiße Oberfläche spritzt und verdampft. Meredith rannte los, um den Deckel vom Topf zu nehmen und die Pasta in das kochende Wasser zu geben. Alan war ihr gefolgt. Er hatte den Wein mitgebracht und suchte nun im Küchenschrank nach Gläsern.
    »Wieso interessiert sie sich für den Fall?«
    »Genau genommen ist es Tammy Franklin, Hugh Franklins Tochter. Jane ist Tammys Lehrerin an der St. Clares. Die Schule macht sich Sorgen wegen der möglichen Auswirkungen der Vorfälle auf das Kind, und weil diese Woche Halbjahresferien sind, hat Jane es auf sich genommen, ein Auge auf Tammy und ihren Vater zu werfen und sich ein wenig um die beiden zu kümmern.« Sie verspürte keine Lust, über Janes mögliche Gefühle für Hugh zu reden, weil sie nicht sicher war, ob sie existierten – außerdem ist es ganz allein Janes Angelegenheit, dachte sie rechtschaffen. Der wirkliche Grund, sagte ihr Gewissen, lag darin, dass sie das verflixte Thema Beziehungen aus dem Gespräch halten wollte. Sie nahm ein Glas mit Pastasoße aus ihrem Vorratsschrank und hielt es hoch.
    »Tomaten und Mascarpone?« Alan stand am Kühlschrank und kramte im Frischhaltefach.
    »Möchtest du, dass ich uns noch einen Salat mache von dem hier?«
    »Gerne. In der Schale auf dem Tisch findest du eine Avocado. Die sorgt für ein wenig Abwechslung. Hör mal, Alan, es tut mir ehrlich Leid, wenn ich eure Ermittlungen in Fox Corner erschwert habe. Aber ich wusste nichts von alledem, als ich rausgefahren bin, nicht mal, dass ich Peter Burke begegnen würde. Ich bin aufs Geratewohl losgefahren. Ich habe auf die Karte gesehen und gedacht, vielleicht ist Sonia dort entlanggekommen, und vielleicht hat jemand sie gesehen. Wie sich herausgestellt hat, war sie mehrmals dort gewesen. Sie wollte wohl neue Möbel bei Peter Burke bestellen.« Meredith zögerte.
    »Ich glaube, sie hat möglicherweise eine Affäre mit ihm gehabt.«
    »Hatte sie«, antwortete er gelassen und begann mit aufreizender Präzision, Gurken zu schneiden.
    »Er hat es mir aus freien Stücken heraus erzählt, und er erweckte bei mir den Eindruck eines etwas impulsiven, wenngleich scharfsinnigen jungen Mannes. Ich glaube, seine Gefühle für Mrs Franklin waren wahrscheinlich echt.« Markby zögerte und verbesserte sich dann:
    »Jedenfalls so echt, wie sie für einen so ichbezogenen Menschen sein können.«
    »So kam es mir ebenfalls vor«, sagte Meredith, und nach einer Pause:
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass Liebe zu einem Mord geführt hat, nicht wahr?«
    »Ja.« Alan blickte auf, das Küchenmesser in der Hand.
    »Aber ich werde nicht mit diesem Ding in der Hand durchdrehen.« Er gestikulierte mit dem Messer und grinste.
    »Möglicherweise könnte ich dir nicht mal einen Vorwurf daraus machen«, antwortete Meredith.
    »Obwohl ich selbstver ständlich erleichtert bin, das zu hören.«
    »Falls du noch weitere Informationen hast, wäre ich dir dankbar, wenn du mich teilhaben lassen würdest.«
    »Kann nicht sagen, dass ich welche hätte, außer …« Meredith stockte erneut.
    »Jane macht sich Sorgen wegen der Kleinen. Sie glaubt, dass Tammy Franklin etwas weiß, das sie beunruhigt. Etwas, das sie gegenüber der Polizei

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