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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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überhaupt, dann verhielt sich Meredith ein Stück weit wie Bethan. Trotzdem, was sein muss, muss sein, dachte sie.
    »Aber ich kann Ihnen doch überhaupt nichts über Sonia Lamberts Ehemann sagen!«, erklärte Anthea mit einem ungeduldigen Blick auf ihre Armbanduhr, ein schickes, kleines, goldenes Ding.
    »Sie könnten mir etwas über Sonia erzählen.«
    »Nein, kann ich nicht!« Anthea wurde zunehmend unruhiger.
    »Ich denke wirklich, Sie sollten jetzt besser gehen …«
    »Was ist mit Dixon oder Dubois?«, unterbrach Meredith die beabsichtigte Verabschiedung.
    »Falls sie existieren, könnte ich mit einem der beiden reden?« Antheas Aufregung erreichte neue Höhen.
    »Sie existieren selbstverständlich, aber Sie können mit keinem der beiden sprechen. Mr Dixon ist auf einer Geschäftsreise in den Vereinigten Staaten, und Mr Dubois hat sich bereits mit der Polizeibeamtin unterhalten, die man zu uns geschickt hat. Ich kann ihn auf gar keinen Fall schon wieder damit belästigen.«
    »Lassen Sie ihn das doch selbst entscheiden«, schlug Meredith vor.
    »Er ist in einem Meeting!«, schnappte Anthea.
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie sind nicht seine Sekretärin. Rufen Sie seine Sekretärin an und fragen Sie, ob er irgendwann im Lauf des Tages fünf Minuten für mich erübrigen kann. Ich habe Zeit.« Anthea beschloss, Verstärkung herbeizurufen.
    »Wenn Sie jetzt nicht gehen, werde ich Sie durch Sicherheitsleute nach draußen begleiten lassen.«
    »Sie meinen den alten Burschen, der neben der Eingangstür in seinem kleinen Kabuff vor sich hin döst?«, bluffte Meredith.
    »Wissen Sie, was ich glaube? Ihr Zögern, über Sonia Lambert zu reden, muss irgendetwas mit Sonias Entlassung zu tun haben.« Bingo! Antheas Gesicht wurde zuerst bleich, dann rot.
    »Absolut nicht!« Ihren Worten fehlte es an jeglicher Inbrunst. Stattdessen enthielten sie einen Hinweis auf Verzweiflung.
    »Und ich möchte mit Mr Dubois sprechen.«
    »Das können Sie nicht!« Anthea flehte nun fast.
    »Ich kann unmöglich zulassen, dass Sie ihn schon wieder mit dieser Geschichte belästigen. Es wäre einfach zu grausam!« Sie bemerkte Merediths fragenden Blick.
    »Hören Sie, ich habe gleich Mittagspause. Es gibt ein kleines Schnellrestaurant nur einen Block weiter. Wir treffen uns dort, in zwanzig Minuten, einverstanden? Ich will versuchen, Ihnen alles so gut zu erklären, wie ich kann, ohne … Es gibt Dinge, über die ich nicht sprechen darf, und was auch immer Sie von mir erfahren, ich muss auf äußerste Diskretion bestehen.« Meredith erhob sich.
    »Einverstanden. Wir sehen uns also in zwanzig Minuten. Falls Sie nicht auftauchen, komme ich wieder. Und falls ich Ihren Mr Dubois nicht hier im Haus antreffe, dann finde ich ihn irgendwo anders.« Das war eine Drohung, die sich vielleicht gar nicht so einfach in die Tat umsetzen lassen würde, doch sie zeigte bei Anthea Wirkung.
    »Ich werde kommen, in zwanzig Minuten. Hören Sie gehen Sie jetzt bitte, ja? Ich möchte nicht, dass irgendjemand Sie sieht.«
    Das Schnellrestaurant war klein, mit roten Resopaltischen und einer kleinen Speisekarte. Meredith erstand einen Styroporteller mit in Backteig gehülltem Fisch und zog sich an einen Tisch beim Fenster zurück, von wo aus sie nach Anthea Ausschau halten konnte. Die Personalchefin von Dixon Dubois hielt ihr Wort und erschien pünktlich. Sie platzte in das Restaurant, begrüßte den Mann hinter der Theke wie einen alten Bekannten und kam, bewaffnet mit einem ähnlichen Styroporteller mit irgendetwas Undefinierbarem in Backteig, zu Meredith ans Fenster gerauscht.

    »Hören Sie, könnten wir uns nicht dort drüben in eine Ecke setzen? Jeder Idiot aus dem Büro, der zufällig vorbeikommt, kann uns hier sehen.«
    Sie zogen sich in eine dunkle Ecke zurück. Anthea ging kein Risiko ein und setzte sich mit dem Rücken zum Raum, dann rammte sie eine Plastikgabel in ihr Essen.

»Fisch im Backteig«, sagte Meredith.
    »Hühnchen«, sagte Anthea.
    »Sieht ganz genauso aus.«
    »Sie haben Remouladensoße bei Ihrem«, klärte Anthea auf.
    »Ich habe gewöhnliche Mayonnaise.«
    So viel Vorgeplänkel über die Haute Cuisine.
    »Was ist passiert?«, kam Meredith unverblümt zur Sache.
    »Warum wurde Sonia gefeuert?«
    »Freigesetzt«, verbesserte Anthea.
    »Gefeuert mit Abfindung. Die arme Frau ist tot. Sie kann
    niemanden mehr verklagen. Sie können es mir also beruhigt erzählen.«

    »Es hat nicht nur mit ihr zu tun, mit Sonia, meine ich.« Anthea legte ihre

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