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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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gegeben.
    »Ich melde mich später noch einmal.«
    Und wenn es so weit war, würde sie Alan berichten, dass die Sonia Lambert, die man ihr heute beschrieben hatte, alles andere als die vergnügungssüchtige, alles für einen Lacher unternehmende Person war, die sie nach Bethans Worten gewesen sein sollte. Sonia Lambert war, wenn Antheas Schilderung zutraf, eine neurotisch-unglückliche Frau gewesen, auf der verzweifelten Suche nach männlicher Anerkennung. Abgewiesen von dem Mann, auf den sie sich fixiert hatte, war sie vom Schicksal zu Hugh Franklin geführt worden, einem Witwer, einem einsamen Mann auf der Suche nach einer neuen Partnerin. Was hatte Jane gesagt? Es ist vollkommen normal, wenn man sich nach dem Gefühl sehnt, gebraucht zu werden. Dubois hatte Sonia nicht gebraucht, im Gegensatz zu Hugh. Die arme Sonia hatte sich Hals über Kopf in eine Ehe gestürzt, nur um schon sehr bald herauszufinden, dass dies absolut nicht die Antwort auf all ihre Probleme war.
    Meredith überlegte, wie viel Bethan von der Geschichte hinter Sonias Entlassung wusste. Angesichts der langen, engen Freundschaft zwischen den beiden Frauen musste sie zumindest eine Ahnung gehabt haben.

    »Unglaublich, diese Frau«, wiederholte Meredith leise Antheas Worte.
    »Selbst im Tod macht sie einem noch Scherereien.« Die arme Sonia.
    KAPITEL 14
    AUF DER Hazelwood
    Farm herrschte geschäftiges Treiben, als Markby an jenem Nachmittag dort eintraf. Der alte Mann, Sid, war wieder zur Arbeit zurückgekehrt. Er bewegte sich langsam und steif über den Hof. Außerdem war ein kleiner, dunkelbrauner Mann zu sehen, der, als er Markby bemerkte, irgendwie unauffällig in den Hintergrund verschwand. Markby verbarg sein Grinsen. Der Zigeuner, Danny Smith.
    Der dritte Mann auf dem Hof kam ihm entgegen und begrüßte ihn.
    »Noch ein Polizist?« Hugh Franklin klang weniger abweisend als resigniert. Markby musterte den Mann unauffällig. Der erste Eindruck war häufig wichtig, was nicht bedeutete, dass er nicht täuschen konnte. Hugh Franklin erweckte den Eindruck eines verlässlichen, aufrichtigen Mannes. Er trug einen alten Pullover, der aussah, als hätte jemand erst kürzlich den Versuch unternommen, ihn zu stopfen, dazu schmuddelige Kordhosen und schlammbespritzte Gummistiefel. Doch Mörder sahen selten nach Mördern aus. Sie kamen in allen möglichen Gestalten daher. Markby stellte sich vor und sah Franklins Augenbrauen in die Höhe schießen.
    »Jetzt kriegen wir also die Lamettahengste persönlich, wie?«
    »Ich würde mich nicht als Lamettahengst bezeichnen«, entgegnete Markby.
    »Gibt es vielleicht einen Platz, an dem wir uns in aller Ruhe unterhalten könnten?« Hugh Franklin warf einen Blick zum Haus zurück.
    »Wir könnten nach drinnen gehen, schätze ich. Allerdings müsste ich meine Stiefel ausziehen, und Tammy ist da. Oder wir gehen dort hinüber und setzen uns in die Scheune.« Die fragliche Scheune war vorne offen, und in ihr war Heu gestapelt, dazu alte Farmgeräte und ein Sammelsurium anderer Dinge. Franklin setzte sich auf einen Heuballen und bedeutete Markby, sich ebenfalls zu setzen.
    »Was gibt es nun schon wieder?«, begann Franklin, indem er die breiten Hände auf die Oberschenkel legte und seinen Besucher unter buschigen Augenbrauen hervor mit leicht gesenktem Kopf musterte. Amüsiert dachte Markby, dass Franklin, konfrontiert mit etwas Verdächtigem, das Aussehen eines seiner eigenen Tiere angenommen hatte.
    »Sie haben sicherlich gehört, dass Ihr Nachbar Derry Hayward einen Unfall gehabt hat?«
    »Wie ich gehört habe, war es wohl kein Unfall. Jemand hat dem armen Kerl fast den Schädel eingeschlagen.« Es war eine Feststellung, nüchtern und sachlich.
    »Er hat Kopfverletzungen davongetragen, das stimmt. Dennoch hoffen wir, dass er sich wieder erholen wird. Wer hat es Ihnen gesagt?«
    »Sie. Belinda, Derrys Frau. Sie hat mich aus dem Krankenhaus angerufen, während er im Operationssaal gelegen hat. Sie meint, es wären Viehdiebe gewesen, die es auf ihre Pferde abgesehen hatten. Wir haben nämlich Viehdiebe hier in der Gegend, müssen Sie wissen. So was gibt’s nicht nur im Wilden Westen.« Er nahm eine Hand vom Knie und kratzte sich am Hinterkopf.
    »Ich frage mich, ob Sim schon Bescheid weiß, was mit Derry passiert ist. Vielleicht sollte ich meinen Bruder anrufen.«
    »Ich weiß, dass es Viehdiebe in dieser Gegend gibt«, sagte Markby.
    »Wir werden Mrs Hayward empfehlen, ihre Tiere Brandmarken zu lassen. Das sollte

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