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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nie dieses Gefühl.«
    »Ah«, sagte Franklin, und auf seinen gebräunten Wangen erschien ein schwaches Grinsen.
    »Sie haben es ebenfalls durchgemacht, wie? Sind Sie im Augenblick verheiratet?«
    »Nein«, sagte Markby, außerstande, einen bedauernden Unterton zu vermeiden.
    »Wären Sie es gerne?«, erkundigte sich Franklin scharfsinnig.
    »Ja, wäre ich.«
    »Da haben Sie es«, sagte Franklin.
    »Die Hoffnung stirbt zuletzt, so heißt es doch, nicht wahr? Ich wollte auch wieder verheiratet sein, nach Penny.«
    »Und nun, nach Sonia?«
    »Es ist ein wenig früh, um darüber zu reden, meinen Sie nicht?«, erwiderte Franklin und wich einer offenen Antwort aus.
    »Mein Problem«, sagte Markby langsam,»besteht darin, dass ich Fragen stellen muss. So ist meine Arbeit eben. Und jede Frage, die ich Hinterbliebenen stelle, erscheint taktlos, um das Wenigste zu sagen. Manche Fragen sind geradezu schmerzhaft. Ich kann es leider nicht ändern.« Er zögerte und sah, dass Hugh Franklin ihn mit klaren, intelligenten Augen beobachtete.
    »Fahren Sie fort«, sagte Franklin schließlich.
    »Stellen Sie Ihre Fragen, Superintendent.«
    »Sie wussten, dass Ihre Frau unzufrieden war mit ihrem Leben auf der Farm«, sagte Markby.
    »Haben Sie jemals überlegt, ob sie sich vielleicht irgendwo anders eine Schulter zum Ausweinen gesucht hat?« Franklin ließ sich erneut zurücksinken und lehnte den Kopf gegen den Heuballen hinter sich. Seine Augen blickten traurig, doch seine Lippen waren zu einem ironischen Grinsen verzogen.
    »Sie meinen, ob Sonia mit irgendjemand anderem etwas gehabt hat? Würde mir das nicht ein Motiv für die Tat geben?« Markby schwieg.
    »Pah!«, sagte Franklin unvermittelt.
    »Selbstverständlich habe ich darüber nachgedacht! Sie hat immer diese langen, einsamen Spaziergänge unternommen. Und sie ist tagsüber weggefahren, Einkaufen, hat sie gesagt. Aber sie hat nie viel Einkäufe mit nach Hause gebracht.« Franklin zuckte die Schultern.
    »Ich habe sogar Spekulationen angestellt, wer es sein mochte. Ich dachte, nun ja, da wäre der alte Derry – Derry Hayward, der jetzt im Krankenhaus liegt, der arme Kerl. Nur, dass Belinda jeden umgebracht hätte, der sich an ihrem …« Franklin brach ab und errötete.
    »Verdammt, das meine ich nicht so! Es ist eine Redensart, mehr nicht! Und ich habe ihm auch nicht den Schädel eingeschlagen, für den Fall, dass Sie das glauben. Er ist mein Nachbar, schon seit vielen Jahren.« Markby nickte und schwieg weiter.
    »Und dann war da dieser junge Bursche in Fox Corner. Ein Tischler, der Möbel baut«, fuhr Franklin fort.
    »Sie war sehr begierig darauf, ein paar Stühle bei ihm zu bestellen, und ist immer wieder zu ihm gegangen, um sich Muster anzusehen.« Franklin schnaubte.
    »Ich sage Ihnen die nackte Wahrheit, Superintendent, weil Sie sie hören wollen. Es wäre mir egal gewesen, wenn sie mich verlassen hätte und zu jemand anderem gegangen wäre. Ich war so weit. Es wäre vielleicht die Antwort auf unser Problem gewesen, verstehen Sie? Ich meine damit nicht, dass ich gewollt hätte, dass sie eine andere Ehe zerstört. Aber dieser Möbeltischler? Ich hätte ganz bestimmt nicht versucht, Sonia aufzuhalten, ehrlich nicht. Macht das mein Motiv nun eher stärker oder schwächer?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich danke Ihnen für Ihre Offenheit. Es ist zum Besten so.« Markby zögerte.
    »Vielleicht könnten wir für einen Augenblick über Ihre Tochter sprechen. DC Holding, die bei Ihnen gewesen ist, um mit Tammy zu reden, ist der Meinung, dass Ihre Tochter etwas beschäftigt. Etwas, über das sie nur zögerlich bereit ist zu reden. Haben Sie eine Idee, was das sein könnte?«
    »Ich nehme an, sie hat gehört, wie wir uns an jenem Abend angeschrien haben«, erwiderte Franklin,»aber sie will es nicht sagen. Sie versucht mich zu schützen.« Er runzelte die Stirn.
    »Aber das ist nicht richtig, und ich werde ihr sagen, dass sie alles erzählen soll, was auch immer es sein mag.«
    »Ich möchte selbstverständlich nicht, dass dem Kind zugesetzt wird und dass es das Gefühl bekommt, etwas Falsches getan zu haben«, sagte Markby hastig.
    »Ich habe mich nur gefragt, ob Sie etwas dagegen hätten, wenn DC Holding noch einmal vorbeikommen und sich unter vier Augen mit Tammy unterhalten würde? Es würde Tammy möglicherweise leichter fallen, mit Miss Holding zu sprechen, wenn niemand dabei ist. Selbstverständlich sollte Tammy als Kind nicht befragt werden, ohne dass ein Erwachsener

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