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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hatte. Er hätte einen einfachen Becher bevorzugt.
    »Die Polizei war sicher auch schon bei euch«, sagte Hugh.
    »Einer von ihnen war hier. Ein Inspector, gestern Morgen. Simon war gerade da, Gott sei Dank. Ich glaube nicht, dass ich alleine mit ihm hätte reden können.«
    »Zu uns kam ein Sergeant«, berichtete Danny.
    »Ein großer, kräftiger Bursche, nicht wahr, Zil? Ein überraschend netter Mann für einen Polizisten. Trotzdem, man darf ihnen nicht vertrauen, nicht einem Einzigen von ihnen, Hugh. Du musst sehr genau darauf achten, was du ihnen erzählst.«
    »Das ist mehr oder weniger das Gleiche, was Simon auch gesagt hat. Tut mir wirklich Leid, dass ihr in diese Geschichte hineingezogen worden seid, Danny und Zilpah.« Er sah Danny in die Augen.
    »Aber dadurch wird sich nichts ändern. Ihr seid immer auf der Hazelwood Farm willkommen.«
    »Ah …«, sagte Danny und wich Hughs Blicken aus. Hugh fragte sich, ob er die Smiths jemals Wiedersehen würde, wenn das hier alles vorbei wäre. Er hoffte es sehr. Doch würde es jemals wieder das Gleiche sein wie früher? Erst in diesem Augenblick wurde ihm bewusst, dass das, was sich im Moment ereignete, eine Morduntersuchung im vollen Gange, und ganz gleich, was dabei herauskam, alles für immer verändern würde. Irgendwie hatte sich sein Verstand die ganze Zeit nur mit den unmittelbar vor ihm liegenden Problemen beschäftigt, der bevorstehenden Gerichtsverhandlung zur Feststellung der Todesursache, der Beerdigung … doch dieses Kommen und Gehen der Polizei, die Fragen, all das würde weiter und weiter gehen … bis sie irgendwann die Wahrheit herausgefunden hatten.
    »Sie werden nicht lockerlassen«, sagte er langsam.
    »Die Polizei wird herumschnüffeln wie ein Terrier, der eine Ratte gewittert hat.« Danny nickte und wiederholte seine Warnung.
    »Sie sind verschlagene Mistkerle, diese Polizisten. Pass auf, was du ihnen erzählst, Hugh.«

    »Pass auf!«, sagte Markby ungefähr um die gleiche Zeit. Er stieg die Eisenbahnböschung hinunter, und dornige Zweige und Äste verfingen sich immer wieder in seiner alten grünen Barbourjacke, während er auf der weichen Erde den Halt zu verlieren drohte. Der erst kurze Zeit zurückliegende Andrang von Beamten hatte die Dinge hier unten ziemlich durcheinander gebracht. Man hatte die Ranken zur Seite gebogen und den Blätterboden aufgewühlt. Abfälle und Moder aller Art erzeugten einen eigenartigen, durchdringenden Geruch. Markby schnüffelte in dem Versuch, die Bestandteile zu identifizieren. Fuchslosung. Verwesung. Verrottende Blätter und andere Dinge, die unsichtbar in den Büschen vor sich hin gammelten. Es war der Geruch von alten Friedhöfen nach frischem Regen oder Krypten unter Kathedralen, wo die Feuchtigkeit durch die Steine nach oben kroch und den Mörtel durchnässte und wo immer etwas Irdenes in der Luft lag. Erde zu Erde, Staub zu Staub, Asche zu Asche … Laut zitierte er:
    »›Nun begib dich in die Kammer der gnädigen Frau, und sage ihr, wenn sie auch einen Finger dick auflegt: so’n Gesicht muss sie bekommen …‹« Meredith, die ihm dicht auf den Fersen folgte, protestierte aufgebracht.
    »Du musst es mir nicht ständig unter die Nase reiben!« Er drehte sich grinsend zu ihr um und streckte Hilfe anbietend die Hand nach ihr aus.
    »Ich komme schon zurecht, danke sehr!«, sagte sie steif und wahrscheinlich begierig darauf, ihm zu verdeutlichen, dass sie noch nicht bereit war, den Ast wegzuwerfen. Sie schlitterte den. Hang hinunter und kam neben ihm zum Stehen. Sie hatte schließlich nachgegeben und sich eine Wachsjacke ähnlich seiner eigenen gekauft, doch in dunklem Blau statt in Grün.
    »Ich laufe nicht mit dir durch die Gegend«, hatte sie gesagt,»und sehe aus wie dein Zwilling.«
    »Nein«, hatte er geantwortet.
    »Wie mein Zwilling siehst du weiß Gott nicht aus. Eher schon wie eine Polizistin.« Das war nicht besonders gut angekommen, wie ihm jetzt klar wurde.
    »Neben deiner Jacke«, beobachtete er,»sieht meine noch schlimmer aus, als es ohnehin schon der Fall ist.«
    »Dann kauf dir eben eine neue.«
    »Ich mag diese hier aber.« Rechtfertigend fügte er hinzu:
    »Die neuen riechen immer so stark nach Wachs.« Meredith schnüffelte an ihrem Ärmel.
    »Ja, das tun sie. Aber an deiner ist überhaupt kein Wachs mehr. Du kannst ein Spray kaufen und sie neu imprägnieren, weißt du?«
    »Sie gefällt mir aber so, wie sie ist.« Jetzt klang er störrisch.
    »Ich habe nicht gesagt, dass sie nicht

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