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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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hat, handelte es sich um eine gewisse Bethan Talbot, ehemals mit Simon Franklin liiert. Sie ist Steuerberaterin, nicht Anwältin.«
    »Mit Simon Franklin liiert«, wiederholte Markby gedankenverloren, während er überlegte, ob diese Beschreibung auf Meredith und ihn ebenfalls zutraf. Er kam zu dem Schluss, dass die Jury sich in diesem Fall uneins war.
    »Sie war die beste Freundin von Sonia Franklin und hat sie und Hugh einander vorgestellt. Sie ist außer sich vor Wut und erhebt wüste Anschuldigungen. Wahrscheinlich hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie die beiden überhaupt erst zusammengebracht hat«, schloss Pearce.
    »Es ist doch nicht ihre Schuld, wenn die Beziehung nicht so gut läuft. Hugh Franklin und seine zweite Frau waren schließlich keine Kinder mehr. Sie waren mündige Erwachsene und für sich selbst verantwortlich. Es war allein ihre Sache, ihre Differenzen beizulegen.«
    »Die Talbot ist überzeugt, dass er es war. Sie hat uns diesbezüglich bereits zwei Faxe geschickt und einen langen Anruf getätigt, den Ginny Holding entgegengenommen hat. Ich bin gegangen, bevor sie mich heute Morgen bei der Verhandlung in die Enge treiben konnte. Wie dem auch sei, ich schätze, sie schießt sich auf den Coroner ein. Sie hat ihre festen Überzeugungen.« Markby legte den Bericht der Pathologie auf den Schreibtisch und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
    »Ah. Sie zeigt mit dem Finger auf den Ehemann, habe ich Recht?«
    »Es würde jedenfalls passen«, sagte Pearce.
    »Das habe ich von Anfang an gesagt.«
    »Das haben Sie, ja«, räumte Markby ein.
    »Trotzdem sollten Sie Ihren Verstand nicht vor anderen Möglichkeiten verschließen, Dave. Als Sie Hugh Franklin zum ersten Mal getroffen haben, wie war Ihr Eindruck? War er ehrlich betroffen?«
    »Ja«, gab Pearce widerwillig zu.
    »Aber er könnte ein guter Schauspieler sein. Wie viele trauernde Hinterbliebene sieht man im Fernsehen um Informationen betteln, um der Polizei bei der Aufklärung eines grauenhaften Verbrechens zu helfen? Sie weinen vor der Kamera. Man muss sie stützen, wenn sie aus dem Bild gehen. Und als Nächstes stellt sich raus, dass sie selbst die Täter waren.« Pearce geriet allmählich in Fahrt.
    »Franklins Geschichte ist schwach. Ehrlich gesagt, ich finde sie rundweg unglaubwürdig. Er hatte ein Motiv. Sie hat sich als kostspielige und zugleich sehr schwierige Lady erwiesen. Sie wollte Geld ausgeben, das er nicht besaß. Sie mag zu Anfang geglaubt haben, dass sie einen Gentleman-Farmer geheiratet hat. Als sie schließlich die Realität erkannte, gefiel sie ihr nicht ein Stück. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit dem Kind auch nicht zurechtgekommen ist. Und ich bezweifle, dass Franklin sich eine Scheidung hätte leisten können.«
    »Keiner von uns kann das«, sagte Markby düster, als die Erinnerung in ihm aufstieg. Er hatte nie wirklich herausgefunden, warum Rachel praktisch alles und er nichts weiter als einen Kamelsattelhocker und ein großes Loch im Bankkonto behalten hatte. Doch das war lange vorbei.
    »Was ist mit dem Kind?«, fragte er.
    »Das Mädchen ist zwölf Jahre und damit alt genug, um es zu befragen, selbstverständlich in Gegenwart eines Familienmitglieds oder eines anderen Erwachsenen. Sie ist verständlicherweise durcheinander, und wir müssen die Sache vorsichtig angehen.«
    »Ginny Holding hat ein Training im Befragen traumatisierter Zeugen absolviert«, sagte Pearce.
    »Ich dachte bereits daran, sie raus zur Hazelwood Farm zu schicken. Sie ist sensibel genug und wird sich verhalten, als würde sie auf rohen Eiern gehen. Wir sind sehr knapp an Personal, Sir.« Er hielt es für erforderlich, Markby daran zu erinnern.
    »Das müssen Sie mir nicht sagen«, erwiderte der Superintendent grob.
    »Ich habe versucht, Beamte von anderen Dienststellen auszuleihen, aber im Augenblick scheint überall ein Mangel an fähigen Beamten zu herrschen. Wenn sie nicht mit einer Grippe im Bett liegen, haben sie sich mit dem Wagen um einen Laternenmast gewickelt oder sind gerade in den Flitterwochen.« Er sah, dass Pearces Augenbrauen zuckten, und fuhr rasch fort.
    »Es hilft alles nichts; ich habe einfach nicht genügend Leute, um jeden zu befragen, den ich befragen möchte. Was ist beispielsweise mit der toten Frau? Was wissen wir über ihre Vorgeschichte? Sie ist erst mit ihrer Hochzeit in diese Gegend gezogen. Wo hat sie vorher gelebt?«
    »Sie hat in London gewohnt und gearbeitet, Sir«, berichtete Pearce.
    »Ihr Mann hat

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