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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Richtung Haus.
    »Tammy wird sich bestimmt freuen, Sie zu sehen. Wir hatten vorhin noch eine Besucherin. Sie ist gefahren, kurz bevor Sie gekommen sind.«
    »Ich habe den Wagen gesehen«, gestand Jane.
    »Sind Sie wirklich sicher, dass ich im Augenblick nicht störe? Ich kann auch später noch einmal wiederkommen. Ich habe sowieso das Gefühl, als hätte ich Ihren Bruder verscheucht.« Sie verzog das Gesicht.
    »Er war nicht sonderlich erfreut, mich zu sehen, stimmt’s? Er scheint weder mich als Person willkommen zu heißen noch über die Tatsache meines Besuchs erbaut zu sein.«
    »Nein, bleiben Sie.« Hugh runzelte die Stirn.
    »Simon ist nicht mein Aufpasser. Ich brauche ihn nicht, um zu entscheiden, wer hierher kommt und wer nicht.« Er zuckte die Schultern.
    »Simon ist manchmal ein wenig zu besorgt um mein Wohlergehen. Aber wirklich, machen Sie sich deswegen keine Gedanken, er stand sowieso im Begriff zu fahren. Er war nur hier, um dabeizusitzen, als die Frau von der Polizei mit Tammy gesprochen hat. Constable Holding, das ist die Frau, die Sie wegfahren sehen haben. Sie ist von der Kriminalpolizei, genau wie der Mann, der vor ein paar Tagen hier war. Ich mochte die Vorstellung nicht, dass sie Tammy zusetzt. Simon meinte, ich könnte es untersagen. Ich hätte es fast getan.« Hugh schnitt eine weitere Grimasse.
    »Ich meine, es ist eine Sache, herzukommen und mich zu belästigen, aber Tammy … das ist etwas ganz anderes. Aber dann dachte ich, na ja, wenn Tammy glaubt, dass sie damit zurechtkommt … und sie war ja nicht allein. Simon war dabei. Die Polizei wollte nicht, dass ich dabei bin.« Hugh grinste ironisch. Jane glaubte, den zunehmenden Stress in seinem Gesicht zu erkennen. Die Haut wirkte grau unter dem Braun von der Sonne. Die Linien waren tiefer, die Stirn hatte mehr Falten, wie bei einem Boxer. Er trug einen anderen Pullover als beim letzten Mal, aber mit Löchern in den Ellbogen und in keinem besseren Zustand als der letzte.
    »Was gibt’s?«, fragte Hugh, der ihren prüfenden Blick bemerkt hatte. Er sah auf seine Arme.
    »Stimmt was nicht mit meinem Pullover?«
    »Entschuldigen Sie, ich habe nur nachgedacht. Ich könnte Ihnen die Löcher stopfen oder es wenigstens versuchen. Ich bin nicht besonders gut im Stopfen, aber irgendwie würde ich sie schon zukriegen.«
    »Das ist nicht nötig«, sagte Hugh, packte einen losen Wollfaden am Ellbogen und zog daran, was die Dinge noch schlimmer machte.
    »Der ist nur für Drecksarbeiten auf der Farm. Verstehen Sie, ich bin ein richtiger Farmer, kein Pensionswirt mit ein paar Tieren, die nur zur Schau herumstehen.« Jane schien ihn perplex angestarrt zu haben, denn er fügte erklärend hinzu:
    »Ich meine wie Derry Hayward und seine Frau drüben auf der Cherry Tree Farm. Das ist keine Farm, das ist ein Hotel.« Er klang angewidert.
    »Sie meinen, die Cherry Tree Farm ist eine Ferienfarm?«
    »Ponytrekking gibt es auch. Derry lässt Stadtmenschen über sein Land reiten. Dann lässt er sie ein wenig Farmer spielen, indem sie das Geflügel füttern dürfen. Er hat auch ein paar Ziegen. Als er sie gekauft hat, habe ich ihn gefragt, was um alles in der Welt er damit anfangen will. Er hat gesagt, sie sind nur für die Kinder da. Nicht seine eigenen Kinder, sondern die der Gäste. Ist seine Farm vielleicht ein Zoo oder was? Trotzdem, ich muss gestehen, dass es ihm besser geht als mir hier«, räumte Hugh ein.
    »Also sollte ich ihn nicht kritisieren. Man kann über Derry sagen, was man will, Ideen gehen ihm nie aus. Möchten Sie eine Tasse Tee oder was anderes?«
    »Danke, ich gehe in die Küche und mache uns einen.« Jane vermutete, dass er sowieso vorgehabt hatte, sie darum zu bitten.
    »Es tut mir Leid, dass eine Polizistin vorbeigekommen ist, um Tammy zu befragen, aber ich schätze, das war unvermeidlich. Vielleicht ist es besser, dass Sie Ihre Einwilligung nicht verweigert haben. Ich hoffe nur, es hat sie nicht allzu sehr aufgewühlt. Was hat die Frau alles gefragt?«
    »Simon meinte, sie wollte wissen, was an jenem Abend passiert ist … als Sonia umgebracht wurde. Sie wollte erfahren, ob Tammy gehört hat, wie Sonia und ich gestritten haben, jedenfalls glaubt Simon das. Aber Tammy hat nichts gesagt, falls sie etwas mitgekriegt hat.« Hugh spähte über den Hof.
    »Keine Ahnung, ob sie unseren Streit gehört hat. Würde mich nicht überraschen. Wir waren nicht gerade leise. Andererseits hat dieses alte Haus Wände, die so dick sind, dass sie einen Panzer

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