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In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall

Titel: In dunkler Tiefe sollst du ruhn: Mitchell & Markbys zwölfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Sonia ihren Spaziergang gemacht hat?« Ginny spürte, dass Simon Franklin hinter ihr im Begriff stand, seinen Einspruch zu verkünden, und kam ihm zuvor, indem sie fortfuhr:
    »Was hattet ihr zum Abendessen?«
    »Spaghetti.«
    »Hat Sonia sie gekocht? Hattet ihr einen Pudding?«
    »Wir haben nie Pudding. Sonia hat eine Diät gemacht. Dad hatte Käse, und ich hatte einen Joghurt. Sonia hat oft Spaghetti gekocht, weil sie keine Lust hatte, Kartoffeln zu schälen.«
    »Ich schäle auch nicht gerne Kartoffeln«, gestand Ginny.
    »Worüber habt ihr beim Abendessen gesprochen? Erinnerst du dich daran?«
    »Über die Farm. Dad hat gefragt, was wir in der Schule gemacht haben. Nicht viel. Ich erinnere mich nicht mehr so genau.«
    »Was hat Sonia gesagt? Hat Sie dich auch nach der Schule gefragt?«
    »Sie hat nur gefragt, ob ich saubere Socken für den nächsten Tag habe. Ich hab Ihnen doch gesagt, ich kann mich an nicht viel anderes erinnern. Wir haben uns ganz normal unterhalten, mehr nicht.«
    »Nicht schlimm, wenn du dich nicht erinnern kannst, mach dir deswegen keine Gedanken. Was hast du nach dem Abendessen gemacht?«
    »Abgewaschen.« Tammy streckte das Kinn vor.
    »Sonia hat abgewaschen, ich habe abgetrocknet. Dann bin ich nach oben gegangen, um meine Hausaufgaben zu machen. Dabei hab ich gesehen, wie Sonia weggegangen ist. Ich hab meine Hausaufgaben gemacht und bin zu Bett gegangen. Sonst ist nichts passiert.« Ginny lächelte aufmunternd.
    »Hast du gesehen, in welche Richtung Sonia gegangen ist?«
    »Die gleiche Richtung wie immer«, antwortete Tammy.
    »Über den Hof, durch das Tor und dann nach rechts.«
    »Ich verstehe. Du bist nicht mehr nach unten gegangen, um deinem Dad Gute Nacht zu sagen? Er hat nicht noch einmal nach dir gesehen?« Tammy blickte sie verwirrt und ärgerlich zugleich an.
    »Na ja, ich bin runtergegangen und hab ihm einen Gutenachtkuss gegeben. Natürlich hab ich ihm Gute Nacht gesagt. Das mache ich immer.«
    »Was hat er gerade gemacht, als du nach unten gekommen bist?« Ein lautes Luftholen und Rascheln hinter Ginny. Simon rührte sich erneut.
    »Ferngesehen. Na ja, eigentlich hat er gedöst. Ich hab ihm Gute Nacht gesagt, und er hat gesagt: ›Schlaf gut, Tam. Wir sehen uns morgen früh‹ oder irgendwas in der Art. Ich hab mich über seinen Sessel gebeugt und ihm einen Kuss gegeben. Er hat gesagt: ›Träum schön, und pass auf, dass die Wanzen dich nicht beißen.‹ Das war ein Witz. Dad sagt das jeden Abend.«
    »Hast du darauf gewartet, dass er später noch einmal hochkommt und nach dir sieht?« Tammy schüttelte den Kopf.
    »Das macht er nie.« Nach einem Augenblick des Zögerns fügte sie hinzu:
    »Mum hat es gemacht, früher. Meine Mum.«
    »Ich verstehe. Bevor Sonia ausgegangen ist, nachdem ihr abgewaschen hattet, hast du da gehört, wie Sonia und dein Dad sich unterhalten haben?« Tammy starrte Ginny an.
    »Nein. Ich war oben und hab meine Hausaufgaben gemacht, wie ich Ihnen bereits erzählt habe!«
    »Warst du nie abends hier unten bei deinem Vater und Sonia? Habt ihr nicht gemeinsam ferngesehen?«
    »Manchmal«, sagte Tammy misstrauisch.
    »Was ist mit deinem Vater und Sonia? Haben sie gerne ferngesehen, oder haben sie sich lieber unterhalten?«
    »Manchmal haben sie ferngesehen … und manchmal haben sie sich unterhalten.« Tammy wurde immer unruhiger, und ihre Blicke huschten nervös zu ihrem Onkel.
    »Ich denke, Constable«, meldete sich Simon laut zu Wort,»dass Sie nun genügend Fragen gestellt haben. Das reicht für heute.«
    »Du hast dich sehr tapfer geschlagen, Tammy«, sagte Ginny Holding, während sie sich erhob.
    »Du warst mir eine große Hilfe.« Sie meinte, ein erschrockenes Aufblitzen in den geweiteten Augen des Kindes zu bemerken, und öffnete den Mund, um eine Frage zu stellen, doch dann schloss sie ihn wieder. Sie wollte fragen, ob es sonst noch etwas gab, doch da kam bereits der pingelige Onkel und drängte sich dazwischen, wie er es die ganze Zeit über vorgehabt hatte, angeblich zum Schutz seiner Nichte.
    »Ich bringe Sie nach draußen, Constable Holding.«
    »Ein hübsches altes Haus ist das, Sir«, beobachtete Ginny, während sie flotten Schrittes durch den Flur geführt wurde.
    »Ja«, sagte Simon.
    »Guten Tag, Constable.« Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.
    »Nun, Tammy, warum bist du so erschrocken, als ich gesagt habe, du wärst mir eine große Hilfe gewesen?«, sinnierte Ginny Holding laut, während sie den Wagen vom Hof lenkte.
    »Weil du so

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