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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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war es still im Haus, als Ella die vordere Fliegengittertür für Mr Rainwater entriegelte. Sie tauschten ein paar Freundlichkeiten aus, dann führte sie ihn nach oben. Ihre Schritte hallten hohl über den frischpolierten Boden im Flur.
    Mr Rainwater blieb in der offenen Zimmertür stehen und ließ den Blick durch den Raum wandern. Er nahm jedes Detail in sich auf, auch die Geißblattranke, die Margaret in einer Vase auf den Schreibtisch gestellt hatte. Dann wandte er sich zu Ella um. » Es ist richtig von Ihnen, dass Sie an Ihren Ansprüchen festhalten, Mrs Barron. Das Zimmer ist jetzt viel freundlicher. Danke sehr.«
    » Gern geschehen.«
    » Mir ist bewusst, dass ich Ihnen einiges abverlangt habe, damit es möglichst schnell fertig wird, aber ich wollte lieber heute als morgen einziehen.«
    Ella begnügte sich mit einem Nicken, weil sie fürchtete, dass sie wieder missverstanden werden könnte, wenn sie einen Kommentar über die Zeit machte.
    Er gab ihr einen weißen Umschlag, auf den sein Name mit schwarzer Tinte geschrieben war. » Die Miete für die erste Woche. Lassen Sie mich wissen, wie viel ich Bruder Calvin schuldig bin.«
    Dann trug er seine zwei Leinenkoffer in das Zimmer und schloss leise die Tür.
    » Aus dem Nordosten von Texas. Ungefähr auf halbem Weg zwischen Dallas und Texarkana.«
    Während des gesamten Abendessens hatten die Dunne-Schwestern Mr Rainwater mit Fragen gelöchert. Ella räumte die leeren Teller auf ein Tablett, als Miss Violet sich erkundigte, woher er stammte.
    Miss Pearl, die ihn über den Tisch hinweg verträumt anblickte, bemerkte: » Das ist gutes Land, um Baumwolle zu züchten.«
    » Das weiß er selbst, Schwester«, sagte Violet. » Schließlich ist er Baumwollzüchter.«
    » Das ist mir bekannt«, erwiderte Pearl pikiert. » Ich wollte es nur einmal bemerkt haben.«
    Um einen Streit zwischen den Schwestern zu verhindern, schritt Ella taktvoll ein. » Wünschen Sie den Brombeer-Cobbler mit Sahne, Miss Pearl?«
    » Oh, Sahne, ja, bitte. Finden Sie nicht auch, Mr Rainwater, dass Cobbler am besten mit Sahne schmeckt?«
    » Absolut.« Er sah mit zuckenden Mundwinkeln zu Ella hoch– während er ein Grinsen unterdrückte. » Für mich bitte auch mit Sahne.«
    » Kaffee?«
    » Bitte.«
    Ella nahm das Tablett vom Tisch.
    Mr Rainwater stand auf. » Kann ich Ihnen das abnehmen?«
    » Nein.«
    Es klang energischer als beabsichtigt, und jeder im Raum, sogar Ella selbst, war über ihren Ton befremdet. Die Schwestern starrten mit offenem Mund abwechselnd sie und den neuen Hausgast an. Offenbar waren sie über sein beispielloses Angebot, ihr beim Abräumen zu helfen, genauso überrascht wie Ella.
    Um ihre Verlegenheit zu verbergen, senkte Ella den Kopf und murmelte leise » Nein, danke, Mr Rainwater«, bevor sie hastig in Richtung Küche verschwand.
    Als sie den Raum verließ, hörte sie, dass Miss Violet ein taktvolles Räuspern ausstieß, bevor sie fragte: » Was ist mit Ihrer Familie, Mr Rainwater?«
    » Meine Mutter und mein Vater sind tot, und ich bin das einzige Kind.«
    » Oh, das ist bedauerlich«, sagte Pearl. » Violet und ich haben auch nur noch uns selbst. Der Rest der Familie ist bereits ausgestorben.«
    Die Küchentür schwang zu und verhinderte, dass Ella Mr Rainwaters Antwort hören konnte.
    » Die beiden alten Jungfern machen den Mann mit ihrer Ausfragerei noch wahnsinnig«, bemerkte Margaret kopfschüttelnd.
    » Ich habe vorhin mitbekommen, dass du ihn auch ausgefragt hast.«
    » Ich wollte nur höflich sein«, erwiderte Margaret grummelnd. Sie warf einen kurzen Blick auf Ella und sah dann genauer hin. » Alles in Ordnung?«
    » In Ordnung? Natürlich. Warum?«
    » Sie haben ganz rote Bäckchen. Ich hoffe bloß, Sie haben sich nicht dieses schlimme Sommerfieber eingefangen. Manche Leute müssen damit wochenlang das Bett hüten.«
    » Ich habe kein Fieber. Hast du den Cobbler vorbereitet?«
    » Habe ich jemals den Nachtisch vergessen, bevor ich mit dem Abwasch angefangen habe?« Die Magd deutete mit der Schulter auf die Dessertschalen auf der Anrichte, die darauf warteten, serviert zu werden. » Was ist eigentlich mit den Fensterläden an der Vorderseite?«
    » Was soll damit sein?«
    » Sie wissen doch, Bruder Calvin hat angeboten, sie zu streichen.«
    Ella stellte das Kaffeeservice auf das Tablett. » Ich kann mir das im Moment nicht leisten.«
    » Aber der Anstrich sieht schäbig aus.«
    » Ich weiß selbst, dass er erneuert werden muss, Margaret, aber…«
    » Bruder

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