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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Jungen ein Getränk spendieren. Ich wollte nur nett zu ihr sein.« Er sah sie abwechselnd mit anzüglichem Blick an. » Wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube, Sie sind derjenige, der nett zu ihr ist. Und das jede Nacht, nicht wahr? Sobald die Lichter in ihrem großen, alten Haus ausgehen.« Er schenkte Ella ein obszönes Zwinkern.
    Mr Rainwater gab ihrem Rücken einen sanften Schubs in Richtung Ausgang. Sie spürte die Anspannung in seiner Berührung und die Kraft darin, die sie tröstend fand. Sie nahm Solly vor sich und bugsierte ihn zur Tür. Sie hatten sie fast erreicht, als Conrad erneut seine Hand auf Mr Rainwaters Schulter fallen ließ.
    » Sie glauben wohl, nur weil Sie mit Doc Kincaid verwandt sind, können Sie Ihre Nase in Angelegenheiten stecken, die Sie nichts angehen. Tja, das sollten Sie lieber lassen. Wir mögen hier keine Außenstehenden, die sich einmischen. Haben Sie mich verstanden? Wenn Sie sich aufspielen wollen und Ärger machen, indem Sie die Nigger und das Gesindel aufwiegeln, dann tun Sie das besser woanders und ersparen mir die Mühe, Ihren Arsch auszupeitschen.«

13
    Sie sagten nichts, während sie zu seinem Wagen gingen, aber kaum waren sie eingestiegen, bemerkte Mr Rainwater: » Es macht ihm Spaß, Sie aus der Fassung zu bringen.«
    » Er hat mich nicht aus der Fassung gebracht.«
    » Sie zittern.«
    Ella sah auf ihre Hände, und ihr wurde bewusst, dass er recht hatte. Um das Zittern zu unterdrücken, verschränkte sie die Hände im Schoß.
    Solly begann plötzlich zu kreischen.
    Völlig unvermittelt wehrte er sich heftig gegen seine Schuhe. Als es Ella endlich gelang, seine Füße stillzuhalten, sah sie, dass eine der Schuhspitzen vorne leicht schmutzig war. Der Fleck war kaum zu erkennen, aber Ella sorgte immer dafür, dass seine Schuhe tadellos glänzten. Ein kleiner Fleck genügte, um einen Anfall auszulösen. Solly bockte und kickte und schlug mit den Händen um sich, während er ein schrilles Kreischen ausstieß.
    Ella zog ihm die Schuhe aus. Er verstummte sofort, aber er schaukelte so heftig vor und zurück, dass sein Hinterkopf dumpf gegen die Kopflehne schlug. Es schien ihn nicht zu stören. Im Gegenteil, es schien ihn zu besänftigen, also ließ sie ihn gewähren.
    Nachdem der Ausbruch vorüber war, erkundigte sich Mr Rainwater höflich, ob Ella noch weitere Besorgungen in der Stadt erledigen müsse, was sie verneinte. Sie wollte nur noch nach Hause und mit Hilfe ihrer häuslichen Pflichten Conrad und die gehässigen, abscheulichen Dinge verdrängen, die er gesagt hatte.
    Mr Rainwater schien von Sollys Ausbruch wie auch von der Konfrontation im Krämerladen unbeeindruckt. Seine Hände ruhten sicher auf dem Lenkrad und dem Gangknüppel, während sie durch die Stadt fuhren. Er tippte sogar ein paar Mal an seinen Hut, um Passanten zu grüßen. Ella wünschte, er würde das nicht tun. Sie hatte das Gefühl, in seinem Wagen aufzufallen. Jeder, der sie und Solly zusammen mit ihm sah, konnte nun glaubwürdig verbreiten, dass sich etwas Verbotenes unter ihrem Dach abspielte.
    So weit sie wusste, war Conrad bisher der Einzige, der etwas Derartiges angedeutet hatte, und seinen Worten konnte man keinen Glauben schenken, aber die bloße Vorstellung, dass sie und ihr Untermieter Gegenstand von anzüglichen Spekulationen sein könnten, verursachte Ella Übelkeit.
    » Machen Sie sich keine Sorgen. Das ist es nicht wert«, sagte Mr Rainwater leise.
    » Seine Anfälle werden immer schlimmer statt besser. Immer heftiger.«
    » Ich meinte nicht Solly, sondern Conrad Ellis.«
    » Da bin ich anderer Ansicht. Conrad ist es sehr wohl wert, dass man sich Sorgen macht. Wenn Sie gehört hätten, was für hässliche Dinge er über Solly gesagt hat–«
    » Ich habe ihn gehört, als ich hereinkam. Der Mann ist ein Tyrann, ein Idiot, und wenn Sie zulassen, dass er Sie wütend macht oder aus der Fassung bringt, dann geben Sie ihm genau das, worauf er aus ist. Die beste Verteidigung gegen ihn ist, ihn zu ignorieren.«
    » So wie Sie das getan haben.« Ihre Worte kamen scharf heraus, fast wie ein Vorwurf.
    Er sah sie an, antwortete aber in seiner typischen ruhigen Art. » Ich konnte nicht ignorieren, was er gesagt hat. Aber ich habe mich nicht davon provozieren lassen, weil ich wusste, dass er genau das von mir erwartete. Hätte ich ihn herausgefordert, als er diese Andeutungen über uns machte, hätte ihm das die Gelegenheit gegeben, auf mich loszugehen.«
    » Er könnte Sie in Stücke reißen.«
    Er

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