In einer heißen Sommernacht
ist ein attraktiver Mann, aber ich vermute, unter seinen Bewunderinnen waren viele Goldgräberinnen. David vermutete das auch. Ich habe ihn einmal gefragt, warum er Junggeselle geblieben ist, obwohl so viele bezaubernde Damen sich ihm an den Hals geworfen haben. Er antwortete, dass er auf eine Frau wartet, die ihn um seiner selbst willen liebt und nicht wegen seines Geldes.«
Nachdenklich zupfte er an seinem Ohrläppchen. » Eine Frau könnte jetzt ein großer Trost für ihn sein. Ich frage mich, ob er seine Entscheidung bereut, dass er nie geheiratet hat.« Er schüttelte den Kopf. » So wie ich David kenne, bereut er es nicht. Er ist kein Mensch, der mit Bedauern zurückblickt.«
Ella war immer noch neugierig, warum Mr Rainwater, der sich offenbar etwas Besseres leisten konnte, eine Pension als Unterkunft gewählt hatte. » Er könnte in einem eigenen Haus leben«, dachte sie laut. » Eines, das stattlicher ist als meines.«
» Er hatte ein eigenes Haus. Er ist ausgezogen und hierher gekommen. Ich nehme an, er möchte nicht alleine sein, während er das durchmacht. Ich denke, er zieht eine familiäre Atmosphäre der Einsamkeit bei weitem vor.« Er sah sie lange an, dann setzte er seinen Hut auf. » Ich muss mich jetzt wirklich verabschieden. Lassen Sie mich wissen, was Sie von dem Artikel halten. Und es versteht sich von selbst, dass Sie mich verständigen, wenn David einen Rückschlag erleidet.«
» Natürlich. Gute Nacht. Und nochmals danke.«
Nachdem Ella den Arzt verabschiedet hatte, kehrte sie in den Salon zurück, setzte sich neben die hellste Lampe und begann, den Bericht zu lesen. Sie las ihn gerade ein zweites Mal, als Mr Rainwater zurückkam.
Sie war an der Tür, bevor er sie erreichte. Als sie ihn sah, rutschte ihr das Herz in die Hose, und sie keuchte erschrocken.
» Es ist alles in Ordnung«, sagte er rasch. » Das ist nicht mein Blut.«
» Grundgütiger.«
» Ich habe Ihnen gesagt, dass es keine angenehme Arbeit ist. Ich kann so nicht Ihr Haus betreten. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich in die Waschküche gehe und mich dort wasche?«
» Ich bringe Ihnen Seife und ein Handtuch an die Hintertür.«
» Dürfte ich Sie bitten, mir auch saubere Kleidung zu holen?«
» Ich gehe sofort nach oben.«
Er ging die Verandastufen hinunter und verschwand um die Ecke des Hauses. Ella eilte nach oben in sein Zimmer. Im Schrank fand sie ordentlich aufgehängte Hemden und Hosen, und sie zögerte nur kurz, bevor sie seine Kommodenschublade aufzog und eine Unterhose und ein Paar Socken herausnahm.
Sie hatte seine Unterwäsche schon vorher in der Hand gehalten, als sie und Margaret die Wäsche machten. Aber sie legten die gefaltete Wäsche immer auf das Bett ihrer Hausgäste. Es war etwas anderes, solch persönliche Dinge aus seiner Schublade zu nehmen.
Aus dem Bad holte sie einen Waschlappen, ein Handtuch und ein Stück Seife, dann hastete sie die Treppe herunter und weiter durch die Küche zur Hintertür, wo er wartete. Sie stieß die Fliegengittertür auf. Er griff nach den Kleidern, aber sie hielt sie zurück. » Wenn Sie die Sachen anfassen, verschmieren Sie sie mit Blut. Ich bringe sie Ihnen hinüber.«
» Danke.«
Sie bahnte sich einen Weg durch den dunklen Garten zum Schuppen und legte seine Kleider und die Sachen aus dem Bad auf den Arbeitstisch, wo sie das Waschmittel und das Bleichmittel aufbewahrte. » Hier gibt es leider kein Licht.«
» Ich komme schon zurecht.«
» Haben Sie Hunger?«
» Nicht auf rohes Fleisch.«
Sie lächelte über seine Ironie. » Ich habe Geflügelsalat für morgen Mittag gemacht.«
» Ich bereite Ihnen schon genug Umstände.«
» Ich kann Ihnen rasch ein Sandwich machen.« Sie ließ ihn alleine. Bevor sie das Haus betrat, hörte sie das Quietschen des Wasserhahns und gleich darauf das Plätschern von Wasser.
Sie belegte ein Sandwich und legte es zusammen mit einer geschnittenen Tomate und einer Scheibe Cantaloupe-Melone auf einen Teller. Sie schnitt auch ein Stück von dem Früchtekuchen ab und legte es auf einen anderen Teller. Da sie nicht wusste, was er trinken wollte, stellte sie ein leeres Glas zu dem Gedeck und bereitete auf dem Herd eine Kanne Kaffee vor, falls er danach fragte.
Dann setzte sie sich mit dem Rücken zur Tür und wartete.
Als sie hörte, dass er die Fliegengittertür aufzog, wandte sie sich um. Er stand auf einem Bein und zog eine Socke an. » Meine Schuhe sind schmutzig. Ich muss sie morgen früh putzen, wenn ich mehr sehen kann.« Er
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