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In Einer Zaertlichen Winternacht

In Einer Zaertlichen Winternacht

Titel: In Einer Zaertlichen Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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eine
zweite Scheune allein für all die Briefe bauen.«
    Meg
rang sich ein Lächeln ab.
    Plötzlich
drehte sich die erste Frau zu ihr um. »Sie waren doch mal mit Brad O’Ballivan
zusammen, nicht wahr, Meg?«
    »Das
… ist lange her«, brachte Meg so gelassen wie möglich hervor, obwohl sie gerade
Panik bekam. »Wir waren noch Kinder, und es war eine Sommerromanze …« Hektisch
schätzte sie die Entfernung zwischen Indian Rock und Stone Creek –
höchstens vierzig Meilen. Nicht weit genug.
    »Bestimmt
ist Meg mit vielen berühmten Männern ausgegangen«, sagte eine der anderen
Frauen. »Schließlich hat sie für McKettrickCo gearbeitet und ist mit dem Firmenjet
durchs ganze Land geflogen …«
    »Damals
war Brad noch nicht sehr bekannt«, sagte Meg mit matter Stimme.
    »Bestimmt
vermissen Sie Ihr altes Leben, oder!?«
    Natürlich
fiel es Meg noch immer schwer, von Vollgas auf Leerlauf umzuschalten, seit das
Familienunternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden war und sie
ihren Job in der Geschäftsleitung verloren hatte. Aber was sie definitiv nicht
vermisste, waren die unzähligen Besprechungen und die Sechzigstundenwoche. Geld
war nicht das Problem, denn ihr Erbe war schließlich gut angelegt.
    Noch
während sie nach einer nicht allzu unhöflichen Antwort suchte, ging die Haustür
wieder auf.
    Sierra
kam herein und sah sich erstaunt um.
    »Überraschung!«,
riefen alle.
    Ja,
für mich, dachte Meg betrübt, denn Brad O’Ballivan ist zurück.
    Brad
legte den Gang ein und fuhr zum Fuß des Hügels, wo sich die Straße
gabelte – nach links, und er wäre in fünf Minuten zu Hause. Rechts ging es
nach Indian Rock, aber dort hatte er nichts verloren, denn er hatte Meg
McKettrick nichts zu sagen und wollte sie nie wiedersehen.
    Er
bog nach rechts ab.
    Er
hätte nicht erklären können, warum er es tat.
    Er
fuhr einfach.
    Nach
einem Moment brauchte er Ablenkung, schaltete das Autoradio ein und suchte, bis
er einen Countrymusiksender fand. Seine eigene Stimme drang aus sämtlichen
Lautsprechern.
    Die
Ballade habe ich für Meg geschrieben.
    Er
stellte das Radio ab.
    Fast
gleichzeitig läutete das Handy in seiner Jackentasche. Er überlegte, ob er es
ignorieren sollte. Es gab einige Leute, mit denen er nicht reden wollte. Aber
wenn es eine seiner Schwestern war? Wenn sie Hilfe brauchte?
    Er
klappte das Handy auf, ohne den Blick von der kurvigen Straße zu nehmen. »O’Ballivan.«
    »Bist
du endlich wieder bei Verstand?«, fragte sein Manager Phil Meadowbrook. »Soll
ich dir noch mal sagen, wie viel Geld die Leute in Las Vegas bieten? Du meine
Güte, sie wollen dir ein eigenes Theater bauen! Es geht um einen
Dreijahresvertrag …«
    »Phil?«
    »Sag
Ja!«, flehte Phil.
    »Ich
habe mich zur Ruhe gesetzt.«
    »Du
bist fünfunddreißig. Kein Mensch setzt sich mit fünfunddreißig zur Ruhe!«
    »Dieses
Gespräch hatten wir schon, Phil.«
    »Leg
jetzt nicht auf!«
    Seufzend
nahm Brad den Daumen von der roten Taste.
    »Was
zum Teufel willst du in Stone Creek in Arizona? Viehjagd? Deinem Pferd was
vorsingen? Denk an das Geld, Brad. Denk an die Frauen, die dir ihre Unterwäsche
auf die Bühne werfen …«
    »Ich
versuche gerade, nicht daran zu denken«, erwiderte Brad. »Danke für die
Erinnerung.«
    »Okay,
vergiss das mit der Unterwäsche. Aber denk wenigstens an das Geld!«
    »Davon
habe ich bereits mehr, als ich brauche, Phil. Und du auch, also erspar mir das
Märchen, dass deine Enkelkinder auf der Straße leben und in den Müllcontainern
hinter dem Supermarkt wühlen.«
    »Das
habe ich dir schon mal erzählt, was?«
    »Allerdings.«
    »Was
machst du eigentlich gerade?«
    »Ich
fahre zum Dixie-Dog-Drive-in.«
    »Zum was ?«
    »Auf
Wiederhören, Phil.«
    »Was
willst du im Dixie-Dog-Drive-in tun, was du in Music City nicht tun könntest?
Oder in Vegas?«
    »Das
verstehst du nicht«, antwortete Brad, »und ehrlich gesagt, ich kann es dir
nicht mal verdenken, denn ich verstehe es selbst nicht.«
    Früher
hatten Meg und er sich im Dixie getroffen, wenn einer von ihnen fort gewesen
war. Sie hatten sich dazu nicht verabreden müssen, es hatte einfach so
funktioniert. Wahrscheinlich wollte er herausfinden, ob es noch immer klappte.
    »Hör
zu«, begann Phil, »ich kann die Kasinoleute nicht ewig hinhalten. Im Moment
bist du begehrt, aber das wird irgendwann vorbei sein. Ich muss ihnen etwas
sagen …«
    »Sag
einfach danke, aber nein danke«, schlug Brad vor und klappte das Handy
zu.
    Phil
rief noch zwei Mal an,

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