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In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens

Titel: In einer zartlichen Winternacht Hor auf die Stimme deines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miller Linda Lael
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ich okay bin.“
    Meg nickte wortlos und ließ sich von Keegan durch das Schneetreiben und die Eiseskälte zum Hubschrauber führen.
    Brad schloss die Tür hinter Meg und ihrem Cousin und schickte ein stummes Gebet zum Himmel. In diesem Wetter zu fliegen, war lebensgefährlich, aber wenn es jemand schaffte, dann war es Keegan. Dessen Vater war Pilot gewesen, und alle drei Söhne waren im Cockpit ganz genauso zu Hause wie auf dem Rücken eines Pferdes.
    Jesse entspannte sich ein wenig. „Wir sollten aufbrechen, wenn wir vor der Dunkelheit unten sein wollen.“
    „Was hast du geglaubt, was ich vorhatte, Jesse?“, fragte Brad gelassen und öffnete die Ofenklappe, um Holz nachzulegen. „Meg zu vergewaltigen?“
    Jesse fuhr sich durchs Haar. „Nein, das nicht“, gab er widerwillig zu. „Wir dachten, ihr beide irrt noch dort draußen herum, aber dann haben wir den Rauch aus dem Schornstein gesehen.“
    „Und da hättet ihr nicht einfach zur Triple M zurückfliegen können?“ Vor Meg hatte er sich beherrscht, doch jetzt ließ er seinem Zorn freien Lauf.
    Jesses Augen funkelten. „Vielleicht ist Meg bereit, dir zu verzeihen, was du ihr angetan hast, aber ich bin es nicht. Sie hat es sich damals nicht anmerken lassen, aber innerlich war sie am Boden zerstört. Vor allem nach der Fehlgeburt.“
    Brad blieb fast das Herz stehen.
    „Welche Fehlgeburt?“
    „Oh-oh!“, sagte Jesse nur.
    Brad musste seine ganze Willenskraft mobilisieren, um ihn nicht am Kragen zu packen und eine Antwort aus ihm herauszuprügeln. Er machte einen Schritt zur Tür, um Meg aufzuhalten, doch der Hubschrauber hob bereits ab und ließ die Hütte erzittern.
    „Es gab … ein Baby?“
    „Lass uns aufsatteln“, schlug Jesse vor und wich Brads Blick aus. Offenbar war er davon ausgegangen, dass Meg mit Brad über das Kind gesprochen hatte. Jetzt sah Jesse aus, als wäre er am liebsten im Erdboden versunken.
    „Erzähl mir davon“, drängte Brad.
    „Rede besser mit Meg“, antwortete ihr Cousin und setzte seinen Hut auf. „Ich habe schon mehr gesagt, als ich hätte tun sollen.“
    „Es war von mir?“
    Jesses Gesicht wurde rot vor Zorn. Er schlug den Kragen hoch. „Natürlich war es von dir“, erwiderte er entrüstet. „
So eine
ist Meg doch nicht.“
    Brad zog Jacke und Handschuhe an. Er hatte das Gefühl, neben sich zu stehen. So, als würde er dies alles nicht wirklich erleben.
    Meg war schwanger gewesen, als er den Bus nach Nashville genommen hatte!?
    Er wusste instinktiv, dass es keine Lüge war.
    Wäre er damals nicht so jung und ehrgeizig gewesen, hätte er es schon damals gewusst. Er hätte es in ihren Augen gelesen, als sie zaghaft seinen Arm berührte, um ihm noch etwas Wichtiges zu sagen, und ihn dann rasch wieder zurückzog.
    Er wäre trotzdem nach Nashville gefahren – er hatte keine andere Wahl, denn er hatte Stone Creek vor den Banken und Investoren retten müssen, aber er hätte Meg nachgeholt. Er hätte seinen Stolz heruntergeschluckt und wäre notfalls per Anhalter nach Arizona zurückgekehrt.
    Behutsam legte Jesse eine Hand auf Brads Schulter. Und nahm sie wieder fort.
    Nachdem sie die Tür der Schutzhütte so gut wie möglich gesichert hatten, kämpften sie sich durch den Schnee zu den Pferden und sattelten sie schweigend.
    Das Geräusch der Triebwerke und Rotoren machte jedes Gespräch unmöglich, wenn man keine Kopfhörer aufhatte. Und Meg weigerte sich, ihre aufzusetzen.
    Keegan konzentrierte sich auf den Steuerknüppel und die Pedale und behielt die Instrumente des Hubschraubers im Blick. Der Schneesturm hatte zugenommen. Sie flogen buchstäblich blind.
    Als die Sicht nach einer Weile etwas besser wurde, entspannte Meg sich.
    Ihr Cousin musste sie beobachtet haben, denn er tätschelte ihr aufmunternd den Arm. Dann reichte er ihr den zweiten Kopfhörer und wartete, bis sie ihn aufsetzte.
    „Ich kann nicht glauben, dass du das hier getan hast“, sagte sie schließlich.
    Keegan lächelte. „Regel Nummer eins. Lass nie eine McKettrick in einem Schneesturm zurück.“
    Meg seufzte entrüstet. „Mir ging es bestens!“
    „Kann schon sein“, erwiderte er und flog nach Nordwesten, wo die Triple M lag. „Aber woher sollten wir das wissen? Schalte dein Handy ein, dann findest du unsere Nachrichten in deiner Mailbox. Wir haben mindestens ein halbes Dutzend Mal gefragt, ob bei dir alles in Ordnung ist.“
    „Und wenn die beiden es nicht nach Hause schaffen?“, fuhr Meg ihn an. Zuerst war sie nur wütend gewesen,

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