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In eisigen Kerkern (German Edition)

In eisigen Kerkern (German Edition)

Titel: In eisigen Kerkern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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zu sein, aber macht nicht auf. Sie will schon gehen, da hört sie mich um Hilfe rufen. Sie läuft rasch zum Auto, holt den Schlüssel, den sie von ihm hat, geht ins Haus, findet uns und ruft die Polizei.“
    „Aber...“
    „Nichts aber. Ich erzähle, dass er mich schon immer belästigt hat, seit sie mit ihm zusammen ist, aber er hat mir befohlen, nichts zu verraten. An diesem Tag hat er mich überredet, in sein Auto zu steigen, hat mich in sein Haus gelockt und so weiter und so weiter. Komischerweise kam Stefanie mit ihrer Version besser durch als ich. Mich haben sie ziemlich zerpflückt, immer wieder verhört, immer wieder andere Fragen gestellt, mich mit Widersprüchen konfrontiert und zwischen den Zeilen angedeutet, es sei überhaupt alles meine Schuld gewesen. Ich hätte ihn angemacht und sei schließlich in sein Auto gestiegen oder hätte ihn womöglich überhaupt erst auf die Idee gebracht, mich mit zu ihm zu nehmen.“
    „Das haben die dir unterstellt?“
    „Nicht unterstellt, aber so gefragt, dass mein Antworten so geklungen hätten, wenn ich mich nicht an Stefanies Geschichte gehalten hätte. Ich bin ja tatsächlich freiwillig zu ihm eingestiegen.“
    „Warum hast du nicht einfach die Wahrheit gesagt, ich meine: absolut alles?“
    Monika zuckte die Schultern.
    „Ich hab darüber nachgedacht.“
    „Aber?“
    „Gerade deswegen nicht, weil die mich so behandelt haben. Ich wusste, mit Stefanie würde es so weitergehen wie immer. Sie ließ mich in Ruhe, und genauso gefiel mir das ja auch. Woanders, bei anderen Leuten, und vor allem, wenn die so wären wie diese Polizisten...“
    „Es tut mir leid“, sagte Nelli leise und ernst.
    „Was?“
    „Absolut alles.“
    Monika seufzte.
    „Mir auch.“
    „Was?“
    „Na, das hier.“
    „Aber...“
    „Stimmt schon. Ohne mich wären wir nicht hier. Wir hätten das Haus in Hof zwar verlassen müssen, das war schon alles nicht mehr aufzuhalten, bevor du zurückgekommen bist, aber das hier, das ist mein Chaos. Die Herolder hat nur mitgemacht.“
    Nelli horchte auf.
    „Mitgemacht? Aber wieso?“
    „Es war, wie gesagt, ein Deal. Oder noch besser: ein psychologisch-soziologisches Experiment.“
    „Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was dabei hätte herauskommen sollen. Sie ist ja offenbar pleite, und du...“
    „Es gibt auch andere Motive: Abenteuerlust, Rache, Experimentierfreude, Perspektivlosigkeit, Langweile.“
    „Wozu die beiden Typen?“
    „Das musst du die Herolder fragen. Ich schätze mal, die hatten ursprünglich was anderes vor, aber es ist schief gelaufen.“
    „Hast du sie mit Absicht umgebracht?“
    Monika schüttelte den Kopf.
    „Ehrlich nicht?“
    „Nein, warum sollte ich? Es war so, dass der Schlüssel nicht unter der Tür durchgepasst hat. Also musste ich aufmachen, um ihn zu übergeben. Die sind aber nicht wie vereinbart mit dem Schlüssel davon, sondern haben mich am Arm gepackt, hinausgezerrt und erst mal kräftig vermöbelt. Sie sagten was von als Geisel mitnehmen und Ausland. Der eine hatte ein Seil. Als sie mich fesseln wollten, bin ich durchgedreht. Ich kann das nicht mehr haben seit dieser Sache...“
    Sie wurde fahrig, spuckte, klang zunehmend aggressiv.
    „Schon gut“, sagte Nelli und machte eine angedeutete Trostbewegung. Monika beruhigte sich.
    „Jedenfalls ist die Sache eskaliert. Und das dir gegenüber, alles was dann folgte mit Erhängen spielen und Herolder umbringen, da war ich noch in diesem Zustand. Ich kann dann nichts machen, mich nicht beherrschen, selbst wenn ich es will.“
    Sie unterbrach sich und sah Nelli hilflos an.
    „Glaubst du mir das?“
    Nelli nickte.
    „Ja.“
    „Aber wenn der Fall untersucht wird, jemand anders wird mir nicht glauben. Sie werden sagen, ich sei gemeingefährlich. Wenn ich eingesperrt werde – das hier, in diesem Keller, deshalb bin ich auch so. Es ist wie gefesselt werden, das macht mich verrückt. Ich muss einfach... frei sein. Wenn ich frei bin, frei beweglich, ist alles gut mit mir.“
    Nelli nickte weiter, aber bezweifelte das.
    „Wir müssen hier raus“, sagte sie schließlich und stand auf.
    „Aber wie?“
    „Wenn wir uns zu zweit gegen die Tür werfen...“
    „Die beiden Kerle waren auch zu zweit und haben es versucht. Und die waren schwerer.“
    „Haben sie es mit dem Feuerlöscher versucht?“
    „Keine Ahnung. Was soll das bringen?“
    „Vielleicht können wir das Schloss zertrümmern oder das Ding als Rammbock einsetzen.“
    Monika nickte und schien Hoffnung zu

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