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In Ewigkeit verflucht

In Ewigkeit verflucht

Titel: In Ewigkeit verflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie in Ekstase fielen, wenn sie sich zu sehr mit ihren eigenen Gebeten beschäftigten. Das konnte bei Elisa durchaus der Fall sein.
    Sie tauchte auf.
    Von der rechten Seite her bewegte sie sich auf den Altar zu. Dabei geriet sie automatisch in den Schein der Kerzen hinein, und so bekam er sie zum ersten Mal zu Gesicht.
    Ja, das war Elisa.
    Seine Elisa!
    Im gleichen Augenblick wünschte er sich, dass sie es nicht war. Demi was er hier geboten bekam, das übertraf seine schlimmsten Erwartungen. Seine Verlobte, seine Freundin, tanzte tatsächlich nackt durch die Kirche...
    ***
    Für Reto Kirchner war es ein Schock. Er kam sich vor, als hätte man ihn geprügelt. Er duckte sich, er schnappte nach Luft, und zugleich quollen die Augen aus den Höhlen.
    Was er sah, wollte er nicht glauben. Er schlug sogar mehrmals gegen seinen Kopf, aber an dieser Szene gab es nichts zu rütteln. Die war nicht fiktiv, sondern wahrhaftig.
    Seine Elisa nackt!
    Etwas Ungeheures. Ein Sakrileg. Das war unmöglich. So benahm man sich nicht in der Kirche, und sie kam ihm auch vor wie von fremden Mächten besessen.
    Ihm stockte der Atem. Schweiß brach ihm aus.
    * Er sah auch keine Doppelgängerin. Es war seine Verlobte, die mit ungewöhnlich verrenkten Bewegungen vor dem Altar ihren seltsamen Tanz durchführte, der eher in ein fernes fremdes Land gepasst hätte als hier in die Dorfkirche.
    Viel hatte er sich vorgenommen und sich von diesem Besuch in der Kirche versprochen. Es war auch eingetreten. Die Gerüchte stimmten. Elisa befand sich in der Kirche. Dass sie sich so aufführen würde, damit hätte er nicht gerechnet. Dafür gab es auch keine Erklärung oder Entschuldigung. Das war nicht mehr menschlich.
    Er stufte es für sich als widerlich ein. So benahm man sich nicht. Wer das tat, der entweihte die Kirche.
    Reto Kirchner war durcheinander. Zu viel stürmte auf ihn ein. Es war ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Er schaute nur auf den nackten Körper, der sich immer wilder und hektischer bewegte. Das lange Blondhaar flog auf und nieder. Es peitschte mal zur Seite, bedeckte auch immer wieder für einen Moment das Gesicht der jungen Frau, und wenn es dann wieder zur Seite fiel, waren die Züge deutlich zu erkennen.
    Elisa’s Gesicht...
    War das noch ihr Gesicht?
    So verzerrt. So wild. Triumphal und hasserfüllt zugleich. Reto Kirchner kannte sich nicht mehr aus. Er schlug ein hastiges Kreuzzeichen und griff dann zu seinem Beil.
    Plötzlich sah er sich in einer anderen Aufgabe. Er war so etwas wie ein Exorzist, der die Kirche von dem Bösen und den Machenschaften des Teufels befreien musste. Reto wusste, dass es diese Exorzisten gab. Gerade in seinem Land und versteckt in den abgeschnittenen Bergdörfern. Man sprach nur hinter vorgehaltener Hand über sie. Wenn ein Mensch einen Exorzisten brauchte, bekam er ihn auch.
    Reto leckte über seine Lippen. In ihm war eine Kälte, wie er sie nicht kannte. Zugleich hatte sich sein optisches und auch sein geistiges Blickfeld verändert. Er sah alles nur durch eine bestimmte Brille. Er konnte es nicht zulassen, dass sich seine Verlobte so benahm. Er musste etwas mit ihr anstellen. Er würde sie mit dem Beil bedrohen und aus der Kirche schleifen. Dann würde er nach einem Exorzisten fragen und sie dorthin schleppen.
    Elisa war dermaßen stark ihrem eigenen Wahn verfallen, dass sie nichts von dem bemerkte, was um sie herum passierte. Zudem besaß sie am Rücken keine Augen, und von dort ging Reto Kirchner auf sie zu. Das heißt, er ging nicht, er schlich seiner Verlobten entgegen, die jetzt breitbeinig vor ihm stand und zitterte. Sie hatte die Arme zu den Seiten hingestreckt und die Hände zu Fäusten geballt. Der Blick war nicht auf den schlichten Altar gerichtet. Sie schaute in die Höhe gegen die sich verschwommen abmalende Decke der Kirche.
    Reto ging weiter. Er war plötzlich ruhig geworden. In seinem Gesicht regte sich nichts. Die Lippen lagen fest aufeinander, und er atmete nur flach.
    Schreie drangen aus dem offenen Mund der jungen Frau. Reto hätte nie gedacht, dass jemand so schreien konnte. Das waren schon keine menschlichen Laute mehr. Sie glichen denen eines Tieres, so grell, spitz und auch schrill waren sie.
    Wenn sie besessen war, dann waren es die Schreie, die den Teufel in der Hölle erreichen sollten. An etwas anderes konnte er nicht denken. In ihr war das Menschliche verschwunden. Da kam das Tier durch und nichts anderes.
    Reto Kirchner blieb stehen, als er so dicht hinter

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