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In goldenen Ketten

In goldenen Ketten

Titel: In goldenen Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versteckten
Rotkopf. Dann kam ich auf eine Glanzidee, schloß die Hintertür auf und ging zum Swimming-pool hinaus.
    Ich sah den Schopf roten Haars
über der Rücklehne des Liegestuhls. Sie mußte zur gleichen Zeit meine Schritte
gehört haben, denn gleich darauf spähte sie um die Seite des Stuhls herum zu
mir herüber.
    »Hallo, Mr. Holman !«
Ihr sinnlicher Mund verzog sich zu einem Lächeln der Begrüßung. »Hoffentlich
haben Sie nichts dagegen, daß ich hier einfach eingedrungen bin, um auf Sie zu
warten?«
    »Es ist meine Schuld, daß ich
mich habe aufhalten lassen«, sagte ich. »Und ich heiße Rick.«
    »Ich bin Iris.« Sie seufzte
befriedigt. »Sie haben wirklich ein wundervolles Haus — mitten in Beverly Hills
— mit eigenem Schwimmbad und allem Drum und Dran. Ich glaube, das wird für mich
das beste Wochenende, das ich je erlebt habe.« Ihre Stupsnase zuckte
bedeutungsvoll. »Und ich meine sowohl bei Tag als auch bei Nacht, Rick!«
    Das war von ebenso zartem
Geschmack wie eine Büchse chile con carne . Ich ging um den Liegestuhl herum und
hielt plötzlich inne, als ich sie in voller Länge vor mir sah.
    »Wenn ich gewußt hätte, daß Sie
Ihren eigenen Swimming-pool haben, Rick«, murmelte
sie mit kehliger Stimme, »dann hätte ich einen
Badeanzug eingepackt. Aber mir fiel eben noch rechtzeitig meine
Nylonunterwäsche ein. Wie gefällt sie Ihnen?«
    Es dauerte ein Weilchen, bis
ich antwortete, denn ich wollte nicht auf Anhieb wie ein Lustmolch wirken. Der
Büstenhalter löschte sich sozusagen selbst aus; ich hätte nicht erkannt, daß
sie überhaupt einen trug, wären die Schulterbänder nicht gewesen. Es bestand
kein Zweifel, daß sie ein Höschen trug, denn ich konnte die Spitzenrüschen oben
an ihren Schenkeln sehen.
    »Es war so herrlich hier
draußen, ich mußte einfach mein Kleid ausziehen!« Sie seufzte wohlig, verschränkte
die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich noch weiter in den Stuhl zurück. »Ich
fühle mich wie eine Dschungelkatze, so wie ich hier in der Sonne schmore und
meine Energien aufspare, um — na ja!« — Ihr Lachen war voller Wollust, »Sie
wissen schon — später!«
    Sie löste die
übereinandergeschlagenen Beine und überkreuzte sie andersherum, jedoch sehr
langsam. Ich hatte vorher keine Ahnung gehabt, daß Nylon derartig durchsichtig
sein kann!
    »Was ist los, Rick?« Ihre Augen
beobachteten mich listig. »Hat die Dschungelkatze Ihre Zunge abgebissen?«
    »Ich habe mich nur gerade
gefragt«, sagte ich langsam, »ob Sie vielleicht zufällig in der Nacht, als Mr.
Warren senior Sie und Tyler aus dem Haus warf und
Ihnen beiden nahelegte, auf dem Rasen zu huren, dieselbe Unterwäsche trugen?«
    »Was?« Sie fuhr in sitzende
Stellung hoch, ihr Körper erstarrte plötzlich, und ihre Augen waren wie von
einem milchigen Film überzogen. In diesem Augenblick, so stellte ich mit tiefer
Befriedigung fest, sah sie ungefähr ebenso sexy aus wie eine ausgebrannte
Straßenlampe.
    »Wie wär’s also, wenn wir
einmal mit der wahren Geschichte herausrückten — wer hat Ihnen denn nun die
tausend Dollar geboten, um Carmen Colenso aus dem
Sanatorium herauszuhelfen?« knurrte ich.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden«, stotterte sie.
    »Wollen wir mal versuchen, Ihr
Gedächtnis aufzufrischen?« Ich war mit zwei Schritten bei ihr und grub die
Finger meiner rechten Hand tief in ihren hoch aufgetürmten Haarschopf. Sie
stieß einen gequälten Schrei aus, als ich sie derb hochzerrte und dann zum
tiefen Ende des Pools schleppte. »Und was gibt es Auffrischenderes als meinen eigenen Swimming-pool ?« knurrte ich einen
Augenblick, bevor ich ihren Schultern einen unvermuteten Schubs mit meinen
Händen gab. Sie taumelte lang genug am Rand entlang, um einen weiteren
verzweifelten Schrei auszustoßen, dann schlug sie mit einem Riesenplatsch auf
dem Wasser auf und verschwand aus meinen Augen. Ihr Kopf erschien ungefähr fünf
Sekunden später über der Oberfläche, und ihre Augen waren vor Entsetzen weit
aufgerissen.«
    »Ich kann nicht schwimmen!«
gurgelte sie verzweifelt.
    »Dann leben Sie wohl, Iris«,
sagte ich und winkte freundlich mit zwei Fingern, während sie wieder unter der
Oberfläche verschwand.
    Ich kniete mich neben dem Rand
des Beckens hin und packte eine Handvoll ihres verfilzten Haars, als sie zum drittenmal auftauchte.
    »Wollen Sie mir die Geschichte
jetzt erzählen?« erkundigte ich mich höflich.
    »Ziehen Sie mich raus!«
brabbelte sie. »Ich ertrinke.«
    »Nicht, solange ich

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