In Gottes Namen
des Hausmeisters. Schlüssel für alle Gebäude und das Auditorium. Kannte die Stundenpläne und Ferienzeiten. »Ellie ist die, der das Herz rausgerissen wurde? Die Erste?«
Alle nickten.
»Kennen Sie den Kerl? Diese Aushilfskraft?«
»Er heißt Terry Burgos«, sagte Monk. »Ich hab seine Adresse hier.«
Riley warf Lightner einen Blick zu. Brauchte er eine Extraaufforderung?
»Ich nehme ein paar Streifenwagen mit«, sagte Lightner.
»Warten Sie«, sagte Riley rasch. »Ich brauche ein Telefon. Und holen Sie mir einen von den Staatsanwälten ran. Wir gehen kein Risiko ein. Umstellen Sie vorerst nur das Haus. Wenn er einer Durchsuchung zustimmt, gehen Sie rein. Andernfalls unternehmen Sie nichts, bis Sie von mir hören.«
Lightner starrte Riley an. Cops verschafften sich mit allen möglichen Methoden Zutritt und redeten sich nachher auf irgendeine Zwangslage heraus.
»Niemand vermasselt mir die Durchsuchung durch eine voreilige Aktion«, erklärte Riley bestimmt. »Haben wir uns verstanden?«
Nachdem Lightner verschwunden war, trieb Riley eine junge Assistenz-Staatsanwältin auf und schickte sie wegen des Durchsuchungsbefehls zu einem Richter. Dann fand er ein Telefon im Verwaltungstrakt der Schule und rief seinen Boss an, Bezirksstaatsanwalt Ed Mullaney. »Sie sollten lieber Harland Bentley verständigen«, erklärte Riley. Er blickte aus dem Fenster hinauf zu dem kreisenden Nachrichten-Helikopter. »Wenn er es nicht ohnehin schon weiß.«
2. Kapitel
12.35 Uhr
Als Paul Riley vor Terry Burgos’ Haus hielt, war die Polizei von Marion Park bereits seit einer Stunde vor Ort. Burgos hatte auf Detective Lightners Klopfen hin geöffnet und eingewilligt, auf der Veranda zu warten, während ein Staatsanwalt den Durchsuchungsbefehl für sein Haus besorgte.
Über ihnen knatterte ein Nachrichten-Helikopter. Reporter drängten sich hinter dem Absperrband der Polizei. Die Nachbarn waren herausgekommen und gafften. Einige von ihnen in Arbeitskleidung, andere in Morgenmänteln, ihre kleinen Kinder fest an der Hand. Die Nachricht hatte schnell die Runde gemacht. In 526 Rosemary Lane wohnte ein Killer.
Das Haus war unscheinbar. Es gehörte zu einer Reihe von Bungalows westlich des Campus. Die Beamten waren überall, suchten nach Spuren und Fingerabdrücken, durchkämmten die Garage, wo sie Blut und Haare gefunden hatten, sowie Burgos’ Chevy Suburban in der Auffahrt.
Burgos war inzwischen zum Verhör aufs Polizeirevier gebracht worden. Riley wollte unbedingt dabei sein, vorher aber noch einen Blick auf das Haus werfen. Einen ungefähren Eindruck hatte er bereits. Im Bad, in der Garage und im Wagen hatte man Hinweise zutage gefördert, aber die unumstößlichen Beweise warteten im Keller. Sein Magen revoltierte, doch er riss sich zusammen. Das war sein Fall. Alles schaute auf ihn. Er nickte Lightner zu, der gerade die Garage betrat. Er sollte auf keinen Fall ohne Riley zum Revier fahren, und auch die Uniformierten, die Burgos mitgenommen hatten, waren entsprechend instruiert: Kein Wort zu Terry Burgos, bevor Riley grünes Licht gab.
Riley folgte dem Weg aus Steinplatten zum Haus. Der Garten war verwildert, der Rasen vertrocknet und voll brauner Stellen. Die vergammelte Fliegentür war von einem Polizeibeamten entfernt worden. Blieb die Eingangstür, die von einem größeren Stein offen gehalten wurde.
Das Erdgeschoss wirkte unauffällig. Alte Möbel und gesprungene Bodenkacheln ergaben einen bescheidenen, aber einigermaßen gepflegten Gesamteindruck.
Riley vermied es zu atmen, während er die mit Teppichboden ausgelegten Stufen zum Keller hinunterstieg. Der Geruch war durchdringend. Eine ungeübte Nase hätte als Ursache dafür wahrscheinlich die Kanalisation verantwortlich gemacht. Die meisten Menschen verloren im Moment des Todes die Kontrolle über ihren Schließmuskel und beschmutzten sich. Da unten lagen zwar keine Leichen, aber Lightner zufolge waren die Morde mit hoher Wahrscheinlichkeit hier begangen worden.
Tatsächlich sprach alles dafür.
Der Keller war unmöbliert, Betonboden, ein kleiner Fitnessbereich, eine Drückbank, eine Hantelstange mit leichten Gewichten, von Spinnweben überzogen. An einer Wand hing ein Dartboard schief neben einer Luftgewehr-Zielscheibe. Normalerweise war der Raum mit einer Glühbirne nur unzureichend beleuchtet, doch die Polizei hatte eine starke Scheinwerferanlage installiert, die den Technikern der Spurensuche eine merkwürdig schimmernde Aura verlieh.
Riley wandte sich dem
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