Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
Vom Netzwerk:
konzentrieren. Das, an dem sie gerade dran war.
    63
    Nach der Prügelei in Berlins Wohnung hatte Dempster dem bewusstlosen Flint die Autoschlüssel weggenommen und sich auf die Suche nach ihr gemacht. Stundenlang war er in Flints Auto herumgefahren, im Kriechtempo, um auf dem Glatteis nicht ins Rutschen zu kommen, aber er hatte keine Ahnung, in welche Richtung sie gelaufen war. Schließlich war er nach Hause gefahren, um sein weiteres Vorgehen zu planen.
    Der Dreh- und Angelpunkt war Bonnington. Der Sozialarbeiter wusste über die Verbindung zwischen ihm und Berlin Bescheid und dass sie süchtig war.
    Das miese Schwein hatte es Flint erzählt. Flint hatte sich mit Berlins feindseligem Boss Coulthard zusammengetan, und gemeinsam hatten sie die Szene in der Wohnung geplant, um Dempster reinzulegen und Berlin zu vernichten. Aber sie waren besoffen gewesen und hatten es nicht genug durchdacht. Das Allerletzte, was sie erwartet hatten, war körperlicher Widerstand von ihm oder Berlin gewesen.
    Er wusste, wie das für Berlin aussehen musste. Bestimmt glaubte sie, er würde mit denen zusammenarbeiten. Er hatte die Ampullen zerbrochen, um zu verhindern, dass sie als Beweismittel gegen Berlin benutzt werden konnten. Aber es hatte sie mehr in Wut versetzt als beruhigt. Er rieb sich die Schläfe. Sein Kopf schmerzte, aber wo immer sie war, ihr ging es schlimmer.
    Er versuchte, die Situation strategisch zu analysieren. Eine unumstößliche Tatsache in seinem Beruf war: Wenn man einen Mörder schnappte, wurde einem alles verziehen.
    Wie die Vergangenheit gezeigt hatte, musste es nicht mal der wirkliche Mörder sein, sondern nur ein armes Schwein, auf den die Tat und die Umstände passten. Wenn man eine Verurteilung wegen Mordes erreichte, war man ein Held. Ganz egal, wie man es schaffte.
    Jetzt lag Coulthards Waffe vor ihm.
    Bonnington entblößte seine Zähne zu etwas, das eine Grimasse oder ein Lächeln sein konnte. Er schien das zu genießen. Dempster hätte ihn gern geschlagen, aber er ahnte, dass Bonnington die Schmerzen gefallen würden.
    Bonnington quatschte nun schon seit einer endlos langen Zeit, die ihm wie Stunden vorkam, ohne dass irgendwas Sinnvolles dabei herausgekommen wäre. Sein Ton war sanft und seine Sprache kontrolliert. Er redete über die Korruption innerhalb der Polizei und der Regierung, die schafähnlichen, von Drogen, Alkohol und Fernsehen betäubten Bürger, die unzähligen, durch Schulden ruinierten Menschen. Gierige Wucherer, die mit der Illusion von Reichtum Handel trieben, zwangen ihnen diese Schulden auf. So verschafften sie tyrannischen fremden Glaubensrichtungen mit strengen Moralvorstellungen und Selbstdisziplin die perfekte Gelegenheit, sich bei uns einzuschleichen und unsere Lebensart zu unterminieren.
    Dempster trank den kalten grünen Tee und wartete darauf, dass Bonnington Luft holte. Er wusste nicht, wie man solche Irren befragte. Drohungen waren zwecklos. Bonnington war ein Fanatiker, überzeugt davon, dass er im Recht war, und ohne Angst. Es war auch sinnlos zu verhandeln. Dem Kerl war mit Argumenten nicht beizukommen. Obwohl er bei dem, was er sagte, nicht ganz unrecht hatte.
    »Sie haben also Lazenby eliminiert?«, fragte Dempster dennoch erneut. Er war erschöpft, in seinem Kopf pochte es, seine Augen juckten. Die Wohnung schien keine Heizung zu haben. Er fror. Normalerweise spürte er Kälte nicht.
    »Nein.« Bonnington seufzte, als wäre Dempster ein begriffsstutziges Kind.
    »Woher hatten Sie die Startpistole?«
    Es war der gleiche Typ Waffe, die Merle Okonedos Hand entglitten war und die Lazenby getötet hatte.
    »Man kann sie im Internet bestellen«, sagte Bonnington.
    Dempster sah zu dem leise summenden Computer in der Ecke hinüber. Er bemerkte die Webcam, die an den Bildschirm geklemmt war und deren grünes Lämpchen blinkte, die Lichter des Modems leuchteten ebenfalls. Fasziniert von den Lämpchen bahnte sich ein Signal langsam seinen Weg von einem Teil seines Hirns zu einem anderen, aber er konnte es noch nicht ganz verstehen.
    Bonnington lächelte.
    Dann explodierte der Gedanke in Dempster Verstand. Er war reingelegt worden.
    64
    Coulthard und Flint saßen bei Pellicci’s , sahen sich über den Tisch hinweg an und versuchten zu verstehen, was falsch gelaufen war.
    »Ich bin total am Arsch. Er hat meinen Dienstwagen und meinen Ausweis und hat mir fast das Genick gebrochen. Und als ich wieder zu mir kam, warst du verschwunden. Herzlichen Dank auch!«, schnauzte Flint.
    »Du

Weitere Kostenlose Bücher