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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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Tisch gewischt haben. Er war ein großer Mann, und seine Fingerabdrücke waren darauf gewesen. Das Foto von der Leiche war nicht hübsch.
    »Du bist ja total verrückt!«, kreischte Fernley-Price. »Du hast dir das ausgedacht. Wie damals in der Schule!«
    Danach folgten Kampfgeräusche, Grunzen, Fleisch auf Fleisch, Körper prallten gegen Möbel.
    Dann war es vorbei. Keiner der beiden Männer wollte wirklich kämpfen.
    »Du dummer, eitler, gieriger Trottel! Alles ist deine Schuld«, sagte Nestor todtraurig.
    »Aber es war doch ihre Idee! Sie hat gesagt, sie hätte von einer zuverlässigen Quelle in der City etwas über Doyle gehört.«
    »Ich habe die Ermittlung eingestellt, die Gina gestartet hat«, sagte Nestor.
    »Um dein Geld zu schützen«, stöhnte Fernley-Price. »Sie saß mir immer im Nacken, ich sollte Dokumente von Doyle beschaffen. Belastende Unterlagen.« Er redete wie zu sich selbst. »Aber er wollte nicht kooperieren. In der Nacht, als sie wegging, hatten wir deshalb einen schrecklichen Streit. Das muss dieselbe Nacht gewesen sein, als …«
    Thompson hörte Keuchen und das Schlurfen über einen Teppich. Fernley-Price lief hin und her. »Ich begreife das nicht. Sie wollte mich reinlegen. Warum?«
    Thompson kannte den Grund. Um Doyle zu erledigen, brauchte sie Beweise. Sie hatte Fernley-Price benutzt, um die zu kriegen. Er war ein Kollateralschaden.
    Nestor jammerte mitleiderregend. »Es war nicht das verdammte Geld! Ich dachte, ich würde sie beschützen. Eine Anklage hätte dich ruiniert. Ich dachte, das würde sie völlig zerstören. Sie … sie liebte schöne Dinge.«
    »Oh nein!«, zischte Fernley-Price. »Du bist auf sie reingefallen. Alle diese Treffen zu viert, diese grässlichen Abendessen mit deiner beschissenen Weinsammlung. Du warst in sie verknallt!«
    Es folgte eine schreckliche Stille.
    »Was sollte eine Frau wie meine in einem jämmerlichen kleinen Bürokraten wie dir schon sehen?« Fernley-Prices bösartiges Gelächter übertönte fast Nestors Schluchzen. »Wenn irgendjemand an dem Ganzen hier Schuld hat, dann bist du das!«
    Thompson schloss die Datei und schaltete den Computer aus. Er starrte durch das Fenster auf den kalten, gnadenlosen Fluss. Er war sich sicher, dass Nestor bis zu diesem Zeitpunkt nicht die Absicht gehabt hatte, sich umzubringen.
    75
    Berlin konnte ihr Handy wegen der Sirenen kaum hören. Ein Polizeihubschrauber flog über sie hinweg, als sie den Anruf entgegennahm.
    »Wo sind Sie?«, fragte Thompson. »Das hört sich ja an wie ein verdammtes Kriegsgebiet.«
    »Was?«, brüllte sie.
    »Man hat Ihre Festplatte wiederhergestellt. Als die Mailbox aufbereitet war, war …«
    Sie hörte den veränderten Tonfall in seiner Stimme. Er schien nach dem richtigen Wort zu suchen, aber er räusperte sich und beendete den Satz auf routinierte, geschäftsmäßige Weise.
    »Fernley-Price hat Gina nicht ermordet.«
    Berlin hörte förmlich, wie die Tür hinter einem Verdächtigen zuschlug.
    »Nestor hat sich umgebracht, weil er alles verloren hatte, aber sie war sein größter Verlust«, sagte er.
    »Was?«
    »Die Gefühle wurden natürlich nicht erwidert, aber Liebe kann einen Mann viel ertragen lassen.«
    Berlin hatte keine Ahnung, wie sie auf Thompsons plötzlichen Anfall von Sentimentalität reagieren sollte.
    »Doyle hat Fernley-Price von der Ermittlung erzählt«, fuhr Thompson fort. »Fernley-Price hat Nestor gesagt, dass Nestors Geld bei Doyle angelegt war. Als sein alter Schulfreund ihm eine Gelegenheit angeboten hatte, seine Verluste wieder wettzumachen, hat Nestor nicht weiter nachgefragt. Er war ein ehrenwerter Mann, der ein Auge zugedrückt hat. Aber die Liebe war stärker.«
    »Liebe?«
    »Falls Fernley-Price untergegangen wäre, wäre auch Gina untergegangen. Nestor wollte sie beschützen«, sagte Thompson.
    Berlin dachte an Dempster.
    »Laut Fernley-Price war es allein Ginas Idee. Sie hat ihn zu ihrem Vater geschickt«, fuhr er fort.
    Also war Gina bereit, ihren Mann zu opfern, damit ihr Vater unterging. Berlin hatte eine plötzliche Vision von Doyles Gesicht, als sie ihm erzählt hatte, dass Gina mit seinem Geschäftspartner verheiratet gewesen war.
    »Thompson«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Doyle weiß Bescheid.«
    »Was denn?«
    »Dass Fernley-Price mit Gina verheiratet war.«
    Sie konnte praktisch hören, wie seine Gedanken sich in dieselbe Richtung bewegten wie ihre. Doyle würde Fernley-Price für Ginas Mörder halten.
    »Himmelherrgott, wie das denn? Keiner weiß

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