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In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

In ihrem Blut: Thriller (German Edition)

Titel: In ihrem Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Hauxwell
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vorzeigte.
    Flint war jünger als Coulthard, aber sie sahen sich ähnlich genug, dass ein oberflächlicher Blick jeden täuschen würde. Und außerdem – wer sieht sich einen Bullenausweis schon lange und genau an?
    Coulthard konnte sich jeden Scheiß erlauben, weil er ja auch noch die Dienstmarke von früher besaß. Der Kerl war sowieso von Kopf bis Fuß Scheiße; selbst damals als Bulle hatte er den Polizeibeamten nur gemimt, dachte Flint verbittert.
    Er wartete, bis Doyles Bestellung kam, und sah zu, wie er sein Wurstsandwich verschlang. Er überlegte, was er tun sollte. Aber nicht sehr lange.
    Doyle hielt das Sandwich in der einen und das Handy in der anderen Hand. Seine Finger waren etwas zu dick für die winzigen Tasten, und seine Ringe machten es nicht besser. Er verwählte sich, versuchte es erneut, dann registrierte er, dass jemand vor ihm stand.
    Er sah in die Knopfaugen von einem der Bullen, die ihn wegen des Mordes an Gina verhört hatten. Ein Kerl, den er schon früher oft in der Gegend gesehen hatte und von dem er wusste, dass er ihn auch gesehen hatte. Er war so ein »Leben-und-leben-lassen-Typ«, außer er konnte was absahnen. Flint hieß er. Passte zu ihm.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte Doyle und ließ sein Handy zurück in die Tasche gleiten.
    »Ziemlich mieses Wetter da draußen«, sagte Flint.
    Doyle wartete.
    »Macht manchen Leuten schwer zu schaffen«, sagte Flint.
    »Ach ja?«, sagte Doyle.
    »Ja. Zum Beispiel meinem Kumpel. Der fühlt sich ein bisschen schlecht. Eigentlich mehr als nur ein bisschen. Er hat Probleme. Bei der Arbeit. Er hat einen sehr anspruchsvollen Job.«
    Doyles Wurst wartete auf ihn.
    »Er ist heute sogar zu seinem Arzt gegangen. Wegen dem Stress. Ganz zu schweigen von einer gebrochenen Nase, eingeschlagenen Zähnen, geprellten Rippen und einem verletzten Arm.« Flints Ton war vertraulich.
    Doyle schenkte ihm jetzt seine volle Aufmerksamkeit. Seine eigenen Rippen taten auch immer noch weh, wo der Mistkerl ihn getreten hatte, bevor er abgehauen war.
    Er begriff. »Coulthard.«
    Flint nickte kaum merklich.
    Doyle wusste, dass Coulthard nicht zu Hause war, aber seine Freundin war noch dort. Die Jungs hatten das überprüft. »Hat er also einen Arzt?«, fragte Doyle.
    »Einen sehr verständnisvollen. In der Mare-Street-Klinik.« Flint sah auf die Uhr. »Er ist gerade dorthin gegangen. Man weiß ja nie, was ein Mann in seinem Zustand alles anstellt. Er könnte sich was antun. Das wäre nicht überraschend.«
    »Warum setzen Sie sich nicht?«, bot Doyle an.
    Flint nahm sich einen Stuhl und gab Nino ein Zeichen, dass er noch einen Tee wollte.
    72
    Die Tür der Kneipe schloss sich hinter Flint. Doyle stocherte nachdenklich in seinen Zähnen herum. Er hatte kaum ein Wort gesagt. Flint hatte in einer Tour geredet. Leute gibt’s, dachte er. Leute gibt’s.
    Er holte sein Handy heraus und tippte die Schnelltaste für die Jungs.
    »Hä?«
    Er seufzte. Kein Benehmen mehr heutzutage. Wussten sie nicht, dass man so nicht an das verdammte Telefon ging?
    »Bewegt euch zur Mare-Street-Klinik.«
    »Was? Zu den Ärzten?«
    »Ja, zu den beschissenen Ärzten. Fahrt dorthin und wartet, bis unser Freund von neulich Abend auftaucht. Dann ruft ihr mich an. Kapiert?« Er legte auf.
    Seine Wurst war eiskalt. Wieder mal so ein Tag.
    »Hast du hier irgendwo ein Telefonbuch, Nino? Und sei so nett und schmeiß die Wurst noch mal kurz in die Pfanne.«
    Doyle versuchte es beim Hoxton-Krankenhaus, beim Barts und beim Middlesex, aber erfolglos. Doch als er beim Royal London anrief und sich nach Fernley-Prices Gesundheit erkundigte, stellten sie ihn zur Station durch.
    Bingo, dachte er.
    Die Krankenschwester am anderen Ende fauchte ihn an, als er den Namen Fernley-Price erwähnte.
    »Sind Sie vom Büro von DCI Thompson? Schon wieder?«
    Doyle bejahte das.
    »Wie oft muss ich Ihnen das denn noch sagen? Er liegt immer noch im Koma. Rufen Sie bitte nicht mehr an. Während wir hier telefonieren, sterben Menschen! Warum rufen Sie nicht Ihren Beamten an, wenn Sie den neuesten Stand brauchen?« Sie legte auf.
    So so, dachte Doyle. Sie haben einen Mann da. Erwarten also Ärger. Sein Handy klingelte. Die Rufnummernanzeige verriet ihm, dass es einer der Jungs war.
    »Und?«
    »Er ist gerade herausgekommen.«
    »Dann machen wir ihm mal ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.«
    73
    Berlin brachte so viel Distanz zwischen sich und die Siedlung, wie sie konnte. Sheila würde annehmen, dass die Polizei sie

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