Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
für ein dunkler Schatten über ihnen hing. Durch Vergangenheit und Gegenwart hindurch waren sie immer füreinander da.
    Jetzt begann er sie zu streicheln - beruhigend und erregend -, einen Augenblick lag sie einfach völlig reglos da und genoss die reine Freude darüber, zu wissen, dass sie hier zu Hause war. Dann aber glitt sie in der Dunkelheit und Stille abermals an ihm herauf und suchte seinen Mund.
    Ein Gefühl der Wärme breitete sich in ihm aus. Ihre Gestalt, ihr Duft und die Geräusche, die sie machte, waren so verlockend und so wunderbar vertraut. Sie drang wie niemand anderes in die tiefste Tiefe seines Herzens vor. Seine Frau mit ihrem langen, geschmeidigen Körper, ihrem grenzenlosen Mut und ihrem wachen Geist. Die Frau, die seine Freude und vor allem seine Rettung war.
    Alles war so einfach, alles war so klar bei diesem ihnen beiden vorbehaltenen Tanz, bei dem es vollkommen egal war, wer die Führung übernahm.
    Das Verlangen nach ihr hallte tief in seinem Inneren wie eine süße Melodie.
    Sie richtete sich auf, packte seine Hände, als er eine ihrer Brüste zwischen seine Lippen nahm, ließ den Kopf nach hinten fallen und verdrängte sämtliche Gedanken außer denen an die herrliche Erregung, die sie im Zusammensein mit diesem, ihrem Mann empfand.
    Dann nahm sie ihn langsam in sich auf, und zitternd füllte er sie an.
    Ihr schlanker, weißer Leib bäumte sich auf, fiel wieder nach vorn, und atemlos trieb sie ihn immer weiter an.
    Dann schlang sie ihm ihre Arme um den Bauch, schob ein Bein über seine Hüfte und drückte ihre Stirn an sein Gesicht, bis sie wieder zu Atem und vor allem zu Besinnung kam.
    »Besser als Kuchen«, stellte sie zufrieden fest, er lachte fröhlich auf.
    »Allerdings. Obwohl der Kuchen wirklich lecker war.«
    »Mmmm. Wie spät ist es überhaupt?«
    »Ah - Viertel nach drei.«
    Sie rechnete kurz nach. »Das ist okay.« Sie küsste ihn noch einmal zärtlich auf den Mund, rollte sich von ihm herunter und richtete sich auf.
    »Darf ich fragen, was du vorhast, Lieutenant?«
    »Ich werde ein paar Leute in Europa wecken. Licht an, fünf Prozent. Aber erst werde ich noch schnell duschen und die restlichen Spinnweben aus meinem Kopf vertreiben.«
    Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. »Dann habe ich also nur als Zeitvertreib gedient, bis du endlich irgendwelche armen Schweine an einem Sonntagmorgen aus den Betten werfen kannst.«
    »Ja.«
    »Ich fühle mich benutzt. Herzlichen Dank.«
    »Gern geschehen.« Jetzt hatte sie einen klaren Kopf.
    »Ich bringe nur ein paar Dinge ins Rollen, dann lege ich mich ein paar Stunden hin.«
    »Allerdings.« Auch er setzte sich auf. »Auf jeden Fall.«
    »Du brauchst nicht noch mal mit aufzustehen.«
    »Vor ein paar Minuten war es dir ganz recht, dass ich noch munter war.« Als sie grinste, schlenderte er gut gelaunt an ihr vorbei und tätschelte ihr freundschaftlich das blanke Hinterteil. »Also, lass uns duschen und gucken, dass wir noch vor Anbruch der Dämmerung wieder in die Falle kommen, ja?«
     
    Eve versuchte es zuerst bei Tandys Stiefmutter, sie landete dort auf der Mailbox, sprach eine Nachricht auf das Band und rief als Nächstes Candide Marrows Tochter an.
    »Verdammt«, stieß eine raue Stimme aus.
    »Briar Rose Marrow?«
    »Wissen Sie, verdammt noch mal, wie spät es ist?«
    »Bei Ihnen oder hier bei mir? Hier spricht Lieutenant Eve Dallas von der New Yorker Polizei. Sind Sie Briar Rose Marrow?«
    Der von goldenen Strähnen durchzogene, wirre, schwarze Schopf, den Eve unter der Bettdecke hervorlugen sah, murmelte erbost: »Was zum Teufel geht Sie das an?«
    Wahrscheinlich hätte Eve unter den Umständen ganz ähnlich reagiert, deshalb fragte sie in nachsichtigem Ton: »Sind Sie Briar Rose Marrow, und haben Sie eine Stiefschwester namens Tandy Willowby?«
    »Verdammt, und wenn schon. Was geht Sie das an?«
    »Wann hatten Sie zum letzten Mal Kontakt zu Ihrer Stiefschwester, Ms Marrow?«
    »Oh, verflucht.« Der Klumpen unter der Bettdecke bewegte sich, bis Eve ein bleiches Gesicht mit verschlafenen, schwarz verschmierten, unnatürlich violetten Augen und einem vollen Mund mit verschmiertem, leuchtend rotem Lippenstift auftauchen sah. »Woher in aller Welt soll ich das wissen? Verdammt, es ist gerade mal acht Uhr. Wer zum Teufel sind Sie, haben Sie gesagt?«
    »Lieutenant Dallas aus New York.«
    »Ein Bulle? Was wollen die Bullen denn von Tandy? Und dann noch aus New York? Ich habe meinen verfluchten Kaffee noch nicht getrunken.«

Weitere Kostenlose Bücher