Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Briar Rose fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht und drückte sie dann auf ihren Bauch. »Oh, verfickt, wie viele Orgasmen hatte ich letzte Nacht?«
    »Das ist Ihre Privatsache.«
    Die. Frau schnaubte verächtlich auf. »Ich hab so viel getrunken, dass ich es einfach nicht mehr weiß. Warum schmeißen Sie mich an einem Sonntagmorgen wegen Tandy aus dem Bett?«
    »Ist Ihnen bekannt, dass sie vor ein paar Monaten nach New York gezogen ist?«
    »Nach New York? Aber hallo. Ist das Ihr Ernst? Das hätte ich der treusorgenden Tandy niemals zugetraut.«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie schon länger nicht mehr mit ihr gesprochen haben.«
    »Nicht mehr seit ...« Sie kratzte sich am Kopf, streckte den Arm in Richtung eines mit Müll beladenen kleinen Tisches aus und wühlte in dem Durcheinander, bis sie eine Zigarette fand. »Lassen Sie mich überlegen. Juni, schätze ich. Warum? Sie wollen mir doch wohl nicht erzählen, sie hätte irgendwas Verbotenes angestellt. Nicht die brave Tandy.«
    »Sie ist verschwunden.«
    »Verschwunden?« Sie nestelte mit einem Feuerzeug herum, ließ es aber wieder sinken, bevor es eine Flamme warf. » Verschwunden? Was soll das heißen, verschwunden?«
    »Sie wurde seit Donnerstag nicht mehr gesehen.«
    »Vielleicht hat sie es sich ja einfach mal so richtig gegeben. «
    »Was soll das heißen?«
    »Vielleicht hat sie sich mal so richtig einen hinter die Binde gekippt und ist irgendwo versackt. Obwohl ihr das nicht gerade ähnlich sähe.«
    »Ich wage zu bezweifeln, dass sie sich in ihrem Zustand irgendwo betrunken hat.«
    »In was für einem Zustand?«
    »Wissen Sie, dass Tandy schwanger ist? Dass sie in ein paar Tagen entbinden soll?«
    »Was? Verdammt. Tandy soll einen Braten im Ofen haben? So ein Quatsch.« Wenigstens sah Briar Rose plötzlich deutlich weniger verschlafen aus. »Verdammt, einen Moment.« Sie rollte sich erneut vom Bett - und hatte zu Eves Erleichterung zumindest ihre Unterwäsche an, schnappte sich ein schlabberiges rotes T-Shirt von einem Kleiderhaufen auf dem Boden und zog es sich über den Kopf. »Wollen Sie mir etwa erzählen, dass Tandy nicht nur verschwunden, sondern obendrein noch schwanger ist?«
    »Genau das will ich sagen. Sie haben gesagt, Sie hätten seit Juni nicht mehr mit ihr gesprochen. Ist es normal, dass Sie so lange nichts voneinander hören?«
    Briar Rose schlurfte zu ihrem Bett zurück und zündete sich ihre Zigarette an. »Hören Sie, meine Mutter und ihr Vater waren weniger als zwei Jahre verheiratet, sonst nichts. Ihr verwitweter Vater hat meine Hexe von Mutter geheiratet, als ich ungefähr vierzehn war. Er war durchaus okay, nur dass er sich bei einem Unfall auf der Autobahn die Lichter ausblasen lassen hat.«
    Sie machte eine kurze Pause, atmete eine dichte Rauchwolke aus und fügte hinzu: »Tandy war damals gerade mit der Uni fertig und hatte bereits einen Job. Nach dem Tod von ihrem Vater hat mich meine Mutter mit aufs Land geschleppt. Tandy hat versucht, die Beziehung zu uns aufrechtzuerhalten, aber meine blöde Alte hat das nicht interessiert. Ich selbst bin bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder nach London zurückgekommen, aber ich war in einer Phase, in der ich mich für kaum was anderes interessiert habe, als mich möglichst jeden Abend zu besaufen und mich von so vielen Typen flachlegen zu lassen, wie rein physikalisch möglich war. Ich hatte keinen Bock auf eine große Schwester, vor allem nicht auf eine, die immer nullachtfünfzehn ist, während ich nichts anderes zu tun hatte, als mit irgendwelchen Schwachköpfen ins Bett zu gehen. Ich habe in der Zeit wirklich ganz schön viel Scheiße gebaut und sie nur ab und zu gesehen, wenn sie mir irgendwo aufgelauert hat.«
    Sie nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette. »Selbst als ich einen anständigen Job bekommen habe und wieder halbwegs in der Spur war, hatten wir nicht gerade viel gemeinsam. Ich habe sie im letzten Frühjahr zum letzten Mal gesehen. Sie hat mich angerufen und gesagt, sie müsste mit mir reden.«
    »Und, haben Sie geredet?«
    »Nein, nicht wirklich. Sie war ungewöhnlich aufgedreht, ich dachte, sie hätte sich verlobt oder schon wieder eine Beförderung gekriegt. Ich habe mich wie eine Idiotin aufgeführt, weil der Typ, mit dem ich damals zusammen war, mich wegen einer anderen Tussi sitzen lassen hatte. Soll ihn doch der Teufel holen. Deshalb habe ich sie nur auf einen Kaffee getroffen, ihr erklärt, dass sie mir nicht auf den Senkel gehen soll, und mich wieder

Weitere Kostenlose Bücher