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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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worden ist.«
    »Warum hätte ihn jemand ermorden sollen?«
    »Vielleicht wurde er gierig und wollte ein größeres Stück vom Kuchen haben. Vielleicht hat es ihm nicht gefallen, dass die Freunde seines Sohnes ermordet worden waren, oder vielleicht wurde er einfach nervös. So oder so, wurde er eine Last - und ein praktischer Sündenbock. Ich lese den Abschiedsbrief, sehe, wie er an der Lampe hängt, packe meine Sachen wieder ein und ziehe dadurch, dass ich mit dem Finger auf ihn zeige, auch noch das Wirtschaftsprüfungsunternehmen in den Dreck. Auch wenn es der Bullock-Stiftung furchtbar leidtun wird, wird sie eine neue Firma brauchen, die für sie die Bücher führt. Schließlich wäre es nicht gut fürs Image, würden sie mit einem Skandal in Verbindung gebracht. Ihre Anwälte werden die Herausgabe der Unterlagen verlangen und dann gibt es in dem Unternehmen keine Spur mehr von ihrem Betrug. Zeugen gibt es auch nicht mehr, denn, soweit wir wissen, sind inzwischen sämtliche auf Seiten der Firma involvierten Leute tot.«
    »Sauber«, meinte Roarke.
    »Wie es der Mörder gerne hat. Zwei Menschen hat er erwürgt und einen aufgehängt, was grundlegend dieselbe Vorgehensweise ist. Für den Fall, dass irgendein Besuch von ihm bei Randall aufgezeichnet worden ist, nimmt er den Droiden mit. Denn er war vorher schon mal hier. Er hat sich ausgekannt.«
    »Und war gut vorbereitet, als er Freitag kam«, fügte Roarke hinzu.
    »Oh ja. Er hat an der Tür geklingelt. >Lass uns miteinander reden. Wie wäre es mit einem Drink, während wir uns unterhalten?< Dann hat er dem Opfer das Beruhigungsmittel in den Wein gekippt. >Lass mich dir nach oben helfen.< Er hat ihn raufgeschafft, auf den Fußboden gelegt, wenn nötig, mit dem Stunner betäubt. Den Abschiedsbrief getippt - was ein Fehler war, weil er darin zu viel über sich selbst verraten hat. Die verlorene Seele, die Hölle mit dem großen H. Dann hat er das Seil an der Lampe festgemacht, den benommenen oder betäubten Sloan auf den Stuhl gehievt, das Ding anschließend umgekippt und ihm beim Sterben zugesehen.
    Er hat ihm ganz sicher zugesehen«, überlegte sie. »Genau, wie er Natalie und Bick beim Sterben zugesehen hat. Hat ihm ins Gesicht geblickt. Hat verfolgt, wie Randall so wild um sich getreten hat, dass ihm die Pantoffeln von den Füßen gefallen sind, wie er an dem Seil gerissen hat. Unter den Fingernägeln des Opfers habe ich Faserspuren entdeckt. Es hat sicher eine ganze Zeit gedauert. Es ist kein schneller Tod, wenn einem nicht das Genick beim Fallen bricht. Er hat gelitten, aber ich nehme an, das hatte er aus Sicht des Täters auch verdient.«
    Sie blickte in das inzwischen leere Schlafzimmer und runzelte die Stirn. »Vielleicht hatte er ein eigenes Transportmittel, aber das musste in diesem Fall nicht sein. Ebenso gut hätte er ein öffentliches Verkehrsmittel - am besten die U-Bahn - benutzen und den Droiden einfach mitfahren lassen können, wenn er ihn so geschaltet hätte, dass er sich nur noch bewegen kann.«
    »Dann suchst du also nach einem Mann mit einem Droiden.«
    Sie verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, »Könnte sein«, und klappte ihr piepsendes Handy auf.
    »Dallas.« »Es ist gerade Halbzeit, also rufe ich schnell an.«
    Sie sah Feeney böse an. »Wenn du mich schnell angerufen hättest, hätte ich schon vor zwei Stunden was von dir gehört.«
    »Wie hätte ich wohl ein Handy orten sollen, das nicht eingeschaltet war? Hier ist erst mal die Nummer.« Er las sie ihr vor. »Der Suchsender läuft die ganze Zeit, aber das Ding wurde erst vor wenigen Minuten und da auch nur für fünfzehn Sekunden angestellt.«
    »Kannst du mir sagen, wo?«
    »Irgendwo in der Upper East Side.«
    »In New York? Das Handy ist hier in New York?«
    »Wo hast du es denn vermutet? Hör zu, Dallas, sie haben Cheerleader.«
    »Wer hat Cheerleader?«
    »Die Liberties. Ich verpasse noch die ganze Pause.«
    »Um Himmels willen, die sind jung genug, um deine Kinder oder die Kinder deiner Kinder zu sein.«
    »Wenn ein Mann nicht sehen will, wie eine Horde halbnackter junger Mädchen durch die Gegend springt, kann er sich gleich die Kugel geben. Hast du alles, was du brauchst?«
    »Ja, ja, und danke. Lass den Suchsender weiter an, okay? Cheerleader«, knurrte sie, als Feeney eilig auflegte, um weiter fernzusehen. »So arm im Geiste können auch nur Männer sein.«
    »Ich finde, die Begeisterung für Cheerleader zeigt eher, dass ein Mann selbst in fortgeschrittenem Alter jung

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