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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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geblieben ist«, korrigierte Roarke.
    Unweigerlich musste sie lachen, stellte dann aber verwundert fest: »New York. Verdammt. Wahrscheinlich haben sie die Stadt niemals verlassen. Sie sind in der Upper East Side. Vielleicht in einem Hotel oder einer privaten Unterkunft. Ich muss wissen, ob die Stiftung, Bullock oder Chase irgendein Haus oder eine Wohnung dort besitzt.«
    »Das kann ich für dich von daheim aus überprüfen. Denn da fahren wir jetzt hin. Auch deinen Bericht zu diesem Fall kannst du problemlos dort verfassen«, meinte er und packte ihren Arm, bevor sie die Gelegenheit zur Gegenwehr bekam. »Du brauchst etwas zu essen, und das brauche ich auch. Du läufst nur noch auf Reserve, Eve. Das sehe ich dir an.«
    »Auch wenn ich auf Reserve laufe, kann ich jetzt nicht aufhören. Wenn ich schneller gewesen wäre, wäre Randall Sloan möglicherweise noch am Leben und ich würde den Fall in diesem Augenblick zum Abschluss bringen, statt wieder mal mit leeren Händen dazustehen.«
    Trotzdem ging sie mit ihm zur Tür, hielt dann aber noch einmal an. »Warte. Moment. Ein Typ wie Randall hat sich doch wahrscheinlich abgesichert.« Sie drehte sich einmal um sich selbst. Ein Haus mit drei Etagen, zwölf Zimmern und einem Wintergarten bot jede Menge Plätze, an denen sich etwas verstecken ließ.
    »Er war nicht dumm. So, wie er Kraus dazu gebracht hat, seinen Namen für eine Arbeit herzugeben, die er selbst gemacht hat, hat er bestimmt dafür gesorgt, dass er, falls irgendetwas schiefläuft, alles auf ihn abwälzen kann. Er hat sich auf irgendeine Weise abgesichert.«
    »Dann hat also der Sündenbock in Kraus einen Reserve-Sündenbock gehabt.«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Randall hatte für den Fall, dass es Probleme gibt und er auf seine Kunden Druck ausüben muss, eine Kopie von diesen Büchern irgendwo versteckt. Wenn nicht von Anfang an, dann spätestens, nachdem er an Natalies Dateien herumgedoktert hat.«
    »Daran haben sie doch sicher ebenfalls gedacht und das Versteck aus ihm herausgepresst.«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Er wurde nicht gefoltert und das Haus wurde auch nicht durchsucht. Vielleicht denken sie, dass sie alle Kopien haben, oder haben sich seine Kopie schon vor dem Mord an ihm besorgt. Aber ich glaube nicht, dass er so dumm oder so unvorsichtig war. Wir müssen das Haus durchsuchen, und zwar jeden einzelnen Raum.«
    »Das wird Stunden dauern«, meinte Roarke. »Wenn du denkst, dass du noch Stunden weitermachen kannst, hast du dich eindeutig geirrt. Kompromiss«, schlug er ihr deshalb in Erwartung ihrer Widerrede vor. »Schick Peabody und McNab hierher. Einen Detective und einen elektronischen Ermittler. Falls hier irgendetwas ist, finden sie es ganz bestimmt.«
    »Ich lasse sie ihr Glück versuchen.«
    Damit trat sie vor das Haus und versiegelte die Tür.
    »Wenn du mit der Kopie recht hast, hat er sie vielleicht nicht hier, sondern in einem Schließfach verwahrt.«
    »Vielleicht, aber ich glaube eher, dass er - vor allem jetzt - möglichst leichten Zugriff darauf haben wollte. Schließlich hätte er den Schild gebraucht, wenn die Scheiße herumgeflogen wäre. Was, wenn er nach Schalterschluss der Bank oder an einem Sonntag die Bücher gebraucht hätte? Er ist viel gereist«, fuhr sie auf dem Weg zum Wagen fort. »Wenn er ein Schließfach hatte, könnte das überall gewesen sein. Ein Mann, der so viel unterwegs ist, weiß, wie man am besten abhaut, wie man sich, wenn nötig, schnell und leicht bewegt.«
    Noch während sie dies sagte, klappte sie die Augen zu und versank in einen kurzen, tiefen Schlaf.
    Als sie wieder erwachte, hielt Roarke gerade vor ihrem Haus. Statt sie zu erfrischen hatte das mobile Nickerchen sie jedoch noch müder und vor allem vollkommen orientierungslos gemacht, sie nestelte hilflos an den Knöpfen herum, mit denen sich die Rückenlehne ihres Sitzes wieder aufrichten ließ.
    Da Roarke die Lehne von seiner Seite aus nach hinten hatte gleiten lassen, fuhr er sie auch wieder hoch. »Du brauchst endlich richtigen Schlaf.«
    »Ich brauche richtigen Kaffee.«
    Aber dazu musste sie etwas essen, dachte Roarke, als er mit ihr zur Haustür ging.
    »Sie braucht ein Steak«, wandte er sich an Summerset. »In ihrem Arbeitszimmer. Und falls die anderen auch noch nichts gegessen haben, schicken Sie eine verdammte Kuh.«
    »Sofort.« Summerset hob den Kater auf, der sich an seinen Beinen rieb. »Dazu mache ich ein paar leckere grüne Bohnen. Die wird sie zwar nicht

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