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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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kleine Leute an ihrer Stiftung knabbern. Wie die Ameisen.«
    »Ich glaube, Ameisen knabbern nicht«, warf Peabody ein. »Wahrscheinlich graben sie.«
    »Was auch immer. Auf alle Fälle ist man wer, während diese kleine Zahlenfresserin ein Niemand ist. Also will man diesen neugierigen Niemand kaufen, nur dass der geradezu erschreckend ehrlich ist. Aber man kann nicht einfach tatenlos mit ansehen, wie der eigene Reichtum durch eine kleine Buchhalterin gefährdet wird. Weshalb der Mord eine Art persönlicher Racheakt war. Sie kommt einem in die Quere und deshalb setzt man sich zur Wehr. Zeigt der dummen Kuh, dass man sogar in ihre Wohnung kommen kann. Was will sie dagegen tun? Außerdem tut man ihr weh, weil sie die Dreistigkeit besessen hat, einen persönlich und das, was einem gehört, zu bedrohen. Wenn man schließlich überzeugt ist, dass man alles weiß, bringt man sie mit eigenen Händen um und sieht ihr beim Sterben zu. Aber nicht, bevor man ihr nicht sagt, dass man dasselbe auch mit ihrem Liebsten machen wird. Damit sie unter Schmerzen, Angst und Trauer stirbt.«
    Sie pikste eine winzige, neue Kartoffel mit der Gabel auf. »Was?«, fragte sie, als alle sie nur ansahen und niemand etwas sagte. »Was?«
    »Manchmal bist du mir wirklich unheimlich.« Mavis griff nach ihrem Wasserglas und trank einen großen Schluck.
    »Oh. Tut mir leid.«
    »Woher weißt du, dass der Täter diese Dinge gedacht und empfunden hat?« Leonardo strich Mavis beruhigend über den Arm, starrte aber gleichzeitig weiter Eve mit großen Augen an.
    »Tja, er hat bestimmt nicht über das Wetter nachgedacht.« Dann kniff sie die Augen zusammen und fügte hinzu: »Randall Sloan hatte einen Wagen, mit dem er in der Mordnacht nicht gefahren ist. Sowohl er als auch die beiden Frauen, die ihm ein Alibi gegeben haben, haben ausgesagt, dass sie Taxi gefahren sind. Lasst uns gucken, ob es eine Ü berwachungskamera in der Garage gibt, in der sein Auto steht. Vielleicht hat der Mörder es sich ja für die Taten ausgeliehen. Wenn nicht, hören wir uns bei den Autovermietungen um. Vielleicht ist die Bullock-Stiftung ja Stammkundin bei einem Verleiher, vielleicht haben sie sogar einen Wagen in der Stadt.«
    Als Peabody nach ihrem Notizbuch griff, schüttelte Eve den Kopf. »Nein, Sie haben bereits genug zu tun. Ich werde Baxter anrufen. Er hat gesagt, dass er uns helfen will, also kann er zu den Verleihern gehen.« Sie stieß sich vom Esstisch ab. »Ich rufe ihn gleich an, und dann sehe ich mir endlich die Liste mit den Agenturen an.«
    Ihr gegenüber schloss Mavis die Augen und atmete tief ein. »Danke. Danke, Dallas.«
    Nach dem Gespräch mit Baxter bat Eve Mavis ins Wohnzimmer und schloss sorgfältig die Tür.
    »Du willst mir sicher sagen, dass du denkst, dass Tandy nicht mehr am Leben ist.«
    »Nein, das will ich nicht. Setz dich.«
    Als Mavis tat wie ihr geheißen, nahm Eve ihr gegenüber Platz und beugte sich nach vorn, bis sie auf Augenhöhe mit der Freundin war. »Aber du solltest dich darauf gefasst machen, dass es so kommen kann. Tandy wurde aus einem bestimmten Grund entführt, alles deutet darauf hin, dass dieser Grund das Baby ist.«
    »Und sobald es auf der Welt ist - sie wurde am Donnerstag entführt. Es wäre also durchaus möglich ...«
    »Wir sollten nicht darüber nachdenken, was alles möglich wäre«, fiel ihr Eve ins Wort. »Wir werden uns mit den Dingen befassen, derer wir uns sicher sind. Hör zu, bestimmt hast du den Eindruck, dass ich mich nicht genügend um die Sache kümmere, aber ich verspreche dir, ich denke die ganze Zeit darüber nach. Und wenn ich gerade selbst nichts machen kann, führt Peabody die Arbeit für mich fort.«
    »Ich habe ganz sicher nicht den Eindruck, dass du dich nicht genügend kümmerst.« Mavis streckte beide Arme nach ihr aus. »Das glaube ich ganz sicher nicht. Und ich weiß, dass Peabody Himmel und Hölle in Bewegung setzt und dass sie eine gute Polizistin ist. Aber, Dallas? Sie ist nicht du. Ich weiß, ich setze dich entsetzlich unter Druck, aber ...«
    »Fang jetzt bloß nicht an zu heulen. Bitte, erspar mir deine Tränen, ja?«
    »Ich habe solche Angst um sie. Und ich denke die ganze Zeit, was, wenn sie mich gekidnappt hätten? Was, wenn ich irgendwo eingeschlossen wäre und mein Baby nicht beschützen könnte? Auch wenn das sicher fürchterlich dramatisch klingt, würde ich eher sterben als zuzulassen, dass jemand mir mein Baby nimmt oder ihm etwas antut. Und ich weiß, dass es Tandy genauso geht.

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