In Liebe und Tod
Eve.
»Wird aber ein paar Minuten dauern«, antwortete Roarke.
»So lange kann ich nicht mehr warten. Wir ...« Als ihr Handy schrillte, brach sie ab. »Reo. Sagen Sie mir, dass Sie den Durchsuchungsbefehl bekommen haben.«
»Obwohl mein heißes Date darüber endgültig kalt geworden ist und ich auch noch den Rest meiner Seele verkaufen musste, damit der Richter den Zettel unterschreibt. Sehen Sie also bloß zu, dass Sie was finden, Dallas. Sonst trete ich Ihnen persönlich in den Arsch. Aber erst mal schicke ich Ihnen den verdammten Wisch.«
»Gut gemacht, Reo.«
»Wem sagen Sie das? Wenn Sie die Frau finden, rufen Sie mich an. Und zwar sofort.«
»Okay. Wenn Sie mir dafür noch einen letzten Gefallen tun.«
»Was denn noch?«
»Rufen Sie Lieutenant Jaye Smith aus der Abteilung für vermisste Personen an und bringen Sie sie auf den neuesten Stand. Ich wollte sie nicht in die Sache reinziehen, solange die Angelegenheit mit dem Durchsuchungsbefehl noch in der Schwebe war.«
»Oh, tja, sicher, ich spiele gern den Botenjungen für Sie. Falls es sonst noch etwas gibt, was ich ...«
Doch Eve legte einfach auf und wandte sich wieder ihren Leuten zu.
»Los.«
»Ich bin noch nicht fertig.«
»Lass es gut sein«, sagte sie zu Roarke. »Peabody, Trueheart, Sie gehen hinter mir und Baxter rein, marschieren direkt in die oberste Etage und sehen sich dieses Zimmer an. Roarke, McNab, ihr beiden schaltet die Alarmanlage aus, sichert erst das Erdgeschoss und arbeitet euch dann langsam in die oberen Etagen vor.«
Obwohl sie sah, dass es ihn ärgerte, dass er seine erste Aufgabe noch nicht erledigt hatte, schnappte Roarke sich einen hübschen kleinen Störsender, stieg entschlossen aus dem Van und schlenderte den Block hinauf in Richtung Haus.
Eve war sich nicht sicher, ob er sich zum Haus begab, weil sich das System nicht auf Distanz deaktivieren ließ oder weil er kein Interesse daran hatte, dass ihre Kollegen sahen, wie er eine teure Anlage in wenigen Sekunden runterfuhr, lief ihm aber hinterher.
»Es gibt noch eine zweite Anlage«, erklärte er ihr ruhig. »Die muss ich ebenfalls ausschalten, wenn du die Bewohner überraschen willst.«
»Das will ich auf jeden Fall. Wie lange wirst du dafür brauchen?«
»Genau zwölf Sekunden.«
Sie verfolgte den Countdown auf dem Display des Störsenders und sah auf einem anderen Display ein paar bunte Lichter blinken, bevor der Sender drei Sekunden vor null plötzlich leise piepste und sie erschrocken einen Schritt nach hinten tat.
»Jetzt hat sich die zweite Alarmanlage eingeschaltet«, meinte Roarke. »Und jetzt ist sie wieder aus.«
Sie winkte auch die anderen heran, murmelte »Rekorder an«, nickte Roarke verstohlen zu und drehte ihren Körper so, dass seine Hände nicht zu sehen waren, als er vor der Haustür in die Hocke ging und einen kleinen Gegenstand in die diversen Schlösser schob.
Als die Tür geöffnet war, schickte sie die Teams mit Handzeichen in die verschiedenen Richtungen.
»Sie hoch, ich tief«, sagte sie zu Baxter, er nickte mit dem Kopf.
»Okay.«
Mit gezückten Waffen schoben sie sich durch die Tür.
Direkt hinter ihnen kamen Roarke und Ian, bogen jedoch sofort in einen der an das Foyer grenzenden Räume ab.
»Polizei!«, rief Eve, während sie, gefolgt von Peabody und Trueheart, in Richtung Treppe lief. »Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für dieses Haus. Los, weiter!«, wies sie Peabody an und bog zusammen mit Baxter in der mittleren Etage nach rechts ab.
Sie hörte ein Krachen im Erdgeschoss, drehte sich aber noch nicht einmal danach um.
Im selben Augenblick kam Winfield Chase auf nackten Füßen aus dem Schlafzimmer gestürzt und band hastig den Gürtel seines karierten Morgenmantels zu.
»Was hat das zu bedeuten? Das ist einfach ungeheuerlich.«
Eve hielt den Durchsuchungsbefehl hoch. »Wir sind hier in Amerika und benehmen uns manchmal gerne ungeheuerlich. Entweder Sie arbeiten mit uns entsprechend den Anweisungen dieses richterlichen Befehls zusammen, oder ich lasse Sie in Handschellen legen und aus dem Gebäude führen. Offen gestanden hoffe ich, dass Ihnen an der Zusammenarbeit mit uns nichts liegt.«
»Ich rufe auf der Stelle unseren Anwalt an.« Madelines Morgenrock war leuchtend rot, ihr helles Haar war wild zerzaust, und ohne das sorgfältig aufgetragene Make-up sah sie mindestens fünf Jahre älter aus. Zitternd vor Zorn stand sie neben ihrem Sohn. Der auch ihr Geliebter war.
»Kein Problem. Detective Baxter wird Sie gern
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