In Liebe und Tod
eine Frau gegen ihren Willen festgehalten wird. Eine hochschwangere Frau, deren Leben vorbei sein wird, wenn wir sie nicht dort herausholen, bevor sie ihr Kind bekommt. Falls sie dort nicht festgehalten wird, brauche ich die Erlaubnis, nach Hinweisen zu suchen, wo sie festgehalten wird.«
»Dallas, sind diese Leute Killer oder Kidnapper?«
»Eins hat zum anderen geführt. Reo, diese Frau ist seit Donnerstag verschwunden. Vielleicht bin ich bereits zu spät dran. Aber tragen Sie nicht dazu bei, dass es noch später wird.«
»Ich brauche mehr als das, Dallas. Ich habe bereits einen Stepptanz aufgeführt, damit ein Richter den Befehl zur Sicherung der DNA Ihres Verdächtigen an einem Sonntagabend unterschreibt. Wenn ich jetzt noch mal wegen einer völlig anderen Angelegenheit einen Durchsuchungsbefehl gegen denselben Mann erwirke, werden seine Anwälte behaupten, er würde von uns schikaniert.«
»Ich habe keine Zeit für ...« Eve riss sich zusammen und atmete tief ein. »Ich verbinde Sie mit Peabody, damit die Ihnen Einzelheiten erklärt. Ich stelle ein Team zusammen, Reo. Mit oder ohne richterliche Erlaubnis, gehe ich noch innerhalb der nächsten Stunde in das Haus.«
Sie winkte Peabody ans Link und marschierte selbst in Roarkes Büro.
»Ich habe das Muster herausgefunden, Lieutenant«, meinte er. »Sie vermitteln mindestens vier und höchstens zehn Kinder im Jahr. In den vergangenen acht Jahren haben sie fünfundsechzig Neugeborene zu einem Preis von insgesamt fünfundsechzig Millionen Euro untergebracht. «
»Ich besorge mir gerade einen Durchsuchungsbefehl für das Haus im East End. Vielleicht halten sie Tandy ja dort gefangen. Baxter.«
»Ihr Mann hat ein paar wirklich tolle Geräte hier«, erklärte er, ohne von seinem Bildschirm aufzusehen. »Mit ihrer Hilfe habe ich sechs Fälle gefunden, bei denen die Ausgaben deutlich niedriger als bei den anderen Fällen waren, sowie einen Fall, bei dem die Gebühr zurückerstattet worden ist.«
»Emily Jones aus Middlesex und London, England, stimmt’s?«
»Genau. Dallas? Tandy wird hier ebenfalls geführt«, meldete McNab. »Ende Mai vergangenen Jahres wurde ihr Geld bezahlt, das sie jedoch Anfang Juni vollständig rücküberwiesen hat.«
»Sie hat es sich anders überlegt und die Anzahlung zurückgegeben. Aber das hat nicht gereicht. Wir gehen in das Haus.«
Erst aber ging sie zurück in ihr eigenes Büro und zeichnete dort für die anderen den ihr bekannten Grundriss des Gebäudes in der East Side auf.
»Die gesuchte Person wird wahrscheinlich in einer der oberen Etagen festgehalten. Ich schätze, in der obersten. Vielleicht ist sie gefesselt, aber sie wird auf jeden Fall bewacht. Außerdem sind mindestens zwei verdächtige Personen und ein Hauswirtschaftsdroide sowie wahrscheinlich ein Arzt oder ein Arztdroide in dem Haus. Die beiden Verdächtigen sind extrem gewaltbereit.«
Sie wandte sich an Roarke. »Kannst du die Alarmanlage des Gebäudes von außen ausschalten?«
Er nickte mit dem Kopf.
»Sobald sie ausgeschaltet ist, gehen wir so schnell wie möglich rein. Am wichtigsten sind das Auffinden und Schützen der gesuchten Person. Peabody, Sie und Trueheart übernehmen diesen Part, okay? McNab, Sie und Roarke müssen sämtliche elektronischen Geräte einschließlich der Droiden ausschalten. Baxter, damit sind die Verdächtigen uns beiden überlassen. Falls sie sich gegen die Verhaftung wehren, setzen wir sie außer Gefecht.«
»Egal, auf welche Art?«
»Ich will, dass sie noch reden können. Ob sie sich noch rühren können, ist egal. Die Funkgeräte sind während des gesamten Einsatzes auf Kanal A gestellt. Ich will sofort wissen, wenn die gesuchte Person gefunden ist. Und so gehen wir rein ...«
Sie trat wieder vor den Wandbildschirm, auf dem man den von ihr gemalten Grundriss des Gebäudes sah; nachdem sie alles erläutert hatte, ging sie ins Schlafzimmer hinüber, machte das Halfter mit ihrer Ersatzwaffe an ihrem Knöchel fest, prüfte, ob ihre Hauptwaffe geladen war, und schob zwei Paar Handschellen in ihren Hosenbund.
Dann lief sie, weil ihre Augen brannten, in das angrenzende Bad, ließ Waser in das Wasserbecken laufen, holte so tief wie möglich Luft und tauchte ihr Gesicht in das eiskalte Nass.
Drei Sekunden später kam sie keuchend wieder hoch und begegnete im Spiegel dem Blick von ihrem Mann. »Sag mir nicht, dass ich erledigt bin.«
»Das ist genauso offensichtlich wie die Tatsache, dass du nicht warten kannst, bis deine Batterien
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