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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dem Handy weitergekommen sind.«
    »Ich kann auch zu den elektronischen Ermittlern gehen.«
    »Ich schicke Sie bestimmt nirgendwo hin, wo Sie McNab während der Arbeitszeit den Hintern tätscheln können oder so.«
    »Aua.«
    »Überprüfen Sie die Namen, Peabody. Falls Ihnen dabei irgendetwas auffällt, rufen Sie mich an. Ansonsten schicken Sie mir die Ergebnisse einfach hierher ins Büro und in mein Büro nach Hause, machen Feierabend, fahren heim und tätscheln Ian so lange den Hintern, bis er nicht mehr sitzen kann.«
    »Da gibt’s nicht viel zu tätscheln, aber das bisschen Hintern, das er hat -«
    Eve legte eilig auf, um sich auch das Gedränge im Fahrstuhl zu ersparen, fuhr sie mit dem Gleitband in die Abteilung für elektronische Ermittlungen hinauf. Bei Schichtwechsel hielt man es in den Lifts vor lauter Leibern und Gerüchen einfach nicht aus. Auch auf den Gleitbändern drängten sich Cops, die kamen und die gingen, Verdächtige zu Verhören in die Vernehmungszimmer brachten oder wieder hinunter in ihre Zellen verfrachteten, wenn das Verhör beendet war.
    Eve quetschte sich an den anderen vorbei vom Band, nahm weiter die Treppe in den Stock, in dem die Abteilung für elektronische Ermittlungen gelegen war, und wurde fast geblendet, als ihr Ian McNab in einem grell pinkfarbenen Fetzen mit einem Muster aus wild zuckenden blauen Blitzen, den wohl nur er als Hemd bezeichnen konnte, entgegenkam.
    »Ich will wissen, wo Sie einkaufen«, stellte sie statt einer Begrüßung fest.
    »Huh? Hi, Dallas.«
    »Weil ich nie den tödlichen Fehler begehen und einen Fuß über die Schwelle dieses Ladens setzen will.« Sie zog ein paar Münzen aus der Tasche und warf sie ihm zu. »Holen Sie mir eine Dose Pepsi aus diesem sarkastischen, sadistischen Ding, das von den anderen als Getränkeautomat bezeichnet wird.«
    »Sicher. Kein Problem.« Geschickt fing er die Münzen auf.
    Peabody hatte recht, wenn sie behauptete, dass es an seinem Hintern nicht besonders viel zu tätscheln gab. Er war gertenschlank, gekleidet wie ein Zirkuspferd und hatte die Seele eines Informatik-Freaks.
    Sein langes, blondes Haar hatte er in Form von einem Pferdeschwanz aus seinem schmalen, hübschen Gesicht gekämmt, und in seinem linken Ohr baumelten so viele schwere Silberringe, dass es Eve ein Rätsel war, dass er noch gerade ging.
    »Ich habe Ihren Fall zugeteilt bekommen«, meinte er und warf ihr eine Dose zu. »Ich wollte Sie gerade anrufen, war nur schnell noch vorher auf dem Klo.«
    »Haben Sie was für mich?«
    »Ich habe die Gespräche der letzten sieben Tage wieder ausgegraben. Wenn Sie wollen, kriegen Sie noch mehr. Wissen Sie, selbst wenn man die Anrufe löscht, sind sie noch mindestens -«
    »Ich will keine Nachhilfe in Elektronik, sondern nur Ergebnisse.«
    »Dann kommen Sie mal rein.«
    Während die Leute in ihrem Dezernat eher leger gekleidet waren, trugen die elektronischen Ermittler Haute Couture. McNabs leuchtend blaue Blitze fielen in diesem Meer aus allen Regenbogenfarben, schimmernden Materialien, Gel-Boots und kiloschweren Schmucks kaum auf. Während die Mordkommission leise summte, sang oder besser kreischte die Abteilung für elektronische Ermittlungen, und von all dem Piepsen, all dem Surren, all den Stimmen, der Musik und dem elektronischen Gepfeife wurde ein normaler Mensch innerhalb von wenigen Sekunden taub.
    Sie hielte es ganz sicher keine Stunde hier in diesem Treiben aus und hatte sich bereits des Öfteren gefragt, wie ihr alter Partner Feeney es tagtäglich überlebte, dass er einem solchen Trubel ausgeliefert war. Doch als Leiter der Abteilung blühte er inmitten all dieser Passionsblumen und Pfaue richtiggehend auf.
    McNab schnappte sich eine Diskette von seinem Arbeitsplatz - »Kommen Sie, wir setzen uns in eine der Kabinen« - und bahnte sich einen Weg durch das Gewirr.
    Die meisten elektronischen Ermittler tanzten, während sie in ihre Headsets sprachen, ausgelassen durch den Raum, und das machte Eve nervös. Sie folgte McNab durch eine Glastür, hinter der ein Dutzend, teilweise besetzter, durchsichtiger Kabinen lagen, und nahm in einem der freien Räume Platz.
    McNab schob die Diskette in den Schlitz eines modernen, kleinen Abspielgeräts und wandte sich ihr zu. »Die meisten Gespräche hat sie mit dem zweiten Opfer geführt. Ein paar mit ihrer Mutter, ihrer Schwester, dem Büro, andere mit irgendwelchen Läden - sie wollte heiraten, nicht wahr?«
    »So war es geplant.«
    »Ja, sie hat im Blumenladen angerufen,

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