In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb

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bei der Schneiderin und so.«
    »Können wir diese Gespräche überspringen?«
    »Ich habe mir schon gedacht, dass Sie die nicht hören wollen, und habe deshalb zwei Dateien angelegt. In der hier sind nur die Gespräche mit dem Freund. Die anderen können Sie sich ja später irgendwann mal anhören, wenn’s nötig ist. Datei auf«, wies er den Computer an.
    Das Gerät nannte das Datum und die Uhrzeit des Gesprächs sowie die verwendeten Codes, dann tauchte Byson auf dem Bildschirm auf.
    Er war ein attraktiver Mann gewesen, überlegte Eve, bevor ihm das Gesicht eingeschlagen worden war.

    Hi, Nat.
    Bick, bist du allein?
    Ja, ich bin gerade auf dem Weg zu einer Besprechung. Worum, geht’s?
    Ich muss mir dir reden - über das, was ich gefunden habe. Kannst du mich in der Mittagspause treffen?
    Nein. Ich bin heute mit Terminen zugeklatscht. Was ist los?
    Ich glaube nicht, dass wir am Link darüber reden sollten. Lass uns nach der Arbeit in meine Wohnung fahren. Ich muss dir etwas zeigen. Komm einfach runter, wenn du Feierabend machst, okay? Ich glaube, dass es wirklich wichtig ist.
    Okay, bis dann.

    Der Computer meldete das Ende und die Dauer des Gesprächs. »Sie klingt ein bisschen gestresst, ein bisschen nervös, aber auch aufgeregt«, erklärte Eve. »Als wolle sie ihm sagen: Sieh nur, was ich gefunden habe, oder so.«
    Das nächste Telefongespräch hatte einen Tag später stattgefunden, wobei Bick der Anrufer gewesen war.

    Hi, Babe. Ich versuche, dieses Abendessen möglichst frühzeitig zu beenden, aber es zieht sich offenbar noch hin. Soll ich nachher noch zu dir kommen?
    Nein, nein, schon gut. Ich bin noch bei der Arbeit, Bick. Ich finde immer mehr heraus. Jede Menge mehr. Ich erzähle dir alles morgen, ja? Vielleicht könnten w ir uns ja zum Frühstück treffen? In unserem Café.
    Ich bin um halb acht dort, okay?
    Perfekt. Gott, Bick, ich kann es ganz einfach nicht glauben. Wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen. Wir müssen ihr ein Ende machen.
    Wir könnten damit zur Polizei geben.
    Noch nicht. Wir müssen uns hundertprozentig sicher sein. Wir haben keine Ahnung, wer alles in die Sache involviert ist, und müssen deshalb vorsichtig sein. Ich werde dir die Einzelheiten morgen früh erzählen.
    Arbeite nicht mehr zu lange. Ich liebe dich.
    Ich dich auch.

    Es folgten eine Handvoll anderer, zunehmend angespannter, rätselhafter Gespräche, das letzte ein paar Stunden vor dem ersten Mord.

    Ich wollte nur noch einmal mit dir reden. Und dein Gesicht sehen.
    Hör zu, Nat, ich kann auch einfach rüberkommen.
    Es ist schon spät und du hast einen langen Tag gehabt. Ich bin okay, wirklich. Nur vielleicht etwas nervös. Außerdem kommt nachher Palma, und ich finde es immer seltsam, wenn du hier übernachtest, wenn sie kommt. Du bist eine furchtbare Puritanerin.
    Da hast du wahrscheinlich recht.

    Trotzdem stieß sie ein leises Lachen aus.

    Ich werde es ihr erzählen, Bick, werde mit ihr darüber reden.
    Es gefällt mir nicht, dass sie an dich herangetreten sind. Nat, sie haben versucht, dich zu bestechen.
    Und soweit sie wissen, denke ich darüber nach.
    Es war eher ein Ultimatum als ein Angebot. Sie könnten versuchen, dir etwas anzutun.
    Ich habe mir achtundvierzig Stunden Bedenkzeit erbeten. Ich habe also noch jede Menge Zeit. Sie haben keinen Grund, irgendetwas zu unternehmen, solange ich ihnen noch keine Antwort gegeben habe. Außerdem habe ich das neue Schloss, den elektronischen Spion, und dann kommt auch noch Palma. Ich habe diese Sache angefangen, und ich will sie auch zu Ende bringen, Bick. Ich will nur noch einmal über alles nachdenken und mit Palma reden. Morgen gehen wir damit zur Polizei.
    Ich komme morgen früh bei dir vorbei. Wir werden zusammen gehen.
    Aber bring ja nicht deine Kopien der Unterlagen mit. Sie sind unsere Versicherung. Wenn die Polizei nichts unternimmt, werden wir mit dieser Sache zu den Medien gehen. Wir müssen verhindern, dass irgendwer sie einfach unter den Teppich kehrt.
    Keine Sorge, Nat. Egal, auf welchem Weg, wir kriegen diese Schweinehunde dran.
    Dann kehrt endlich wieder Ruhe in unser Leben ein. Ich kann es gar nicht mehr erwarten, dich endlich zu heiraten.
    Und ich bin total verrückt nach dir. Schlaf gut, Babe. Morgen ist alles vorbei.
    Auch das kann ich kaum noch erwarten. Ich liebe dich. Gute Nacht.

    »Zivilisten«, stellte Eve mit einer Mischung aus Mitleid und Ärger in der Stimme fest. »Wenn sie zur Polizei gegangen wären, statt