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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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New York oder auch woanders, wenn Sie nichts dagegen haben, dass sie in einem Privatjet hingeflogen wird.«
    »Dann wäre ich bis an mein Lebensende ihre allergrößte Heldin, obwohl das verdächtig nach Bestechung klingt.«
    Jetzt fing Eve an zu grinsen. »Wenn nötig, hätte ich auch noch Eintrittskarten für irgendwelche Sportveranstaltungen oder Alkohol parat gehabt. Danke, Smith.«
    »Auch ich habe Freundinnen und lasse sie nicht gern im Stich. Lassen Sie mich Ihnen sagen, wie wir es machen können. Ich bekomme Kopien sämtlicher Berichte, die Sie schreiben, sämtlicher Zeugenaussagen, sämtlicher Notizen, die Sie machen, und Sie halten mich über alle Schritte ihrer Ermittlungen auf dem Laufenden. Ich werde eine eigene Akte anlegen; wenn ich das Gefühl habe, dass ich oder jemand anderes sich in Ihre Arbeit einmischen muss - entweder um mit Ihnen zu kooperieren oder um die Sache ganz zu übernehmen -, will ich kein Gequengel hören.«
    »Das werden Sie ganz sicher nicht. Dafür bin ich Ihnen etwas schuldig.«
    »Finden Sie die beiden - die Frau und auch das Baby -, dann sind wir beiden quitt.« Als wäre das noch nicht genug, fügte sie hinzu: »Ich habe augenblicklich keinen solchen Fall, aber ich werde nachsehen, ob vielleicht irgendwo anders in New York ein ähnliches Verbrechen gemeldet worden ist.«
    »Danke. Für alles«, sagte Eve.
    »Es geht um die Vermissten und nicht darum, wer hier das Sagen hat.« Sie nahm eine Karte aus der Schublade des Schreibtischs und hielt sie der Kollegin hin. »Meine Privatnummer und meine Handynummer stehen hinten drauf. Rufen Sie mich an, egal um welche Zeit.«
    Eve steckte die Karte ein, reichte ihr die Hand und ging in ihr eigenes Büro, wo sie Roarke an ihrem Computer sitzen sah.
    Als sie den Raum betrat, hob er den Kopf und zog fragend beide Brauen hoch.
    »Alles klar. Ich hatte wirklich Glück.«
    »Das ist gut. Ich habe schon mal mit dem Hintergrundcheck angefangen. Willst du hier oder zu Hause arbeiten?«
    »Weder noch. Erst mal besuchen wir einen Busfahrer.«
     
    Der Busfahrer hieß Braunstein und bestand aus fünfundneunzig Kilo harten Fetts in einem New York Giants - Footballtrikot. Er war zweiundfünfzig Jahre alt, verheiratet und verbrachte seinen Samstagabend zusammen mit seinem Sohn und seinem Schwager bei der Verfolgung eines Spiels der Nachsaison im Fernsehen, während seine Frau mit seiner Schwester und seiner Nichte einen in seinen Worten »Mädchenfilm« im Kino sah.
    Es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich über die Störung seines Fernsehabends ärgerte, bis er den Namen Tandy Willowby vernahm.
    »London Bridge? So habe ich sie immer genannt. Sicher kenne ich die junge Frau. Fährt fast jeden Abend in meinem Bus. Hat die Fahrkarte immer parat, anders als die meisten anderen. Hat ein unglaublich nettes Lächeln und sitzt immer direkt hinter mir. Falls jemand anderes sich dahin setzt, lasse ich ihn immer wieder aufstehen, damit sie den Platz bekommt. Schließlich ist nicht zu übersehen, dass sie hochschwanger ist.
    Weihnachten hat sie mir eine Dose mit leckeren Plätzchen geschenkt. Hat sie selbst gebacken. Steckt sie etwa in Schwierigkeiten?«
    »Das kann ich noch nicht sagen. Ist sie am Donnerstag auch mit Ihrem Bus gefahren?«
    »Donnerstag.« Er kratzte sich nachdenklich am unrasierten Kinn. »Nein. Seltsam, dass Sie danach fragen, denn ich kann mich noch dran erinnern, dass sie gesagt hat >Bis morgen, Mr B.<, als sie am Mittwochabend ausgestiegen ist. Sie nennt mich immer Mr B. Ich kann mich deshalb so gut daran erinnern, weil sie an dem Abend diese Schachtel mit dem lustigen Papier und der riesengroßen Schleife in den Händen hielt.«
    Er blickte sich um, als seine beiden Mitstreiter wütende Buhrufe ausstießen, weil der Schiedsrichter aus ihrer Sicht das Falsche pfiff. »Leck mich doch am Arsch, das war bestimmt kein Aus«, rief einer der beiden erbost.
    »Diese gottverdammten Schiris«, murmelte Braunstein und fügte an Eve gewandt hinzu: »Entschuldigung. Also, ich habe sie nach dem Ding - nach der Schachtel - gefragt, als sie eingestiegen ist, und sie meinte, sie wäre am Wochenende zu einer Babyparty eingeladen, und das wäre ihr Geschenk. Hören Sie, ist der Kleinen was passiert? Ich habe ihr gesagt, dass sie so kurz vor dem Geburtstermin in Mutterschutz gehen soll. Ist sie okay? Geht es ihr und dem Baby gut?«
    »Das hoffe ich. Ist Ihnen im Bus jemals irgendjemand aufgefallen, der ein übertriebenes Interesse an ihr gezeigt hätte?

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