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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Der zu dicht neben ihr stand, sie angestarrt hat oder so?«
    »Nein, aber so was hätte ich auf jeden Fall bemerkt.« Jetzt kratzte er sich den dicken Bauch. »Ich habe nämlich während der Fahrt immer ein bisschen auf sie aufgepasst. Ich habe ein paar regelmäßige Fahrgäste und ein paar von denen haben sich manchmal mit ihr unterhalten, so wie es die Leute eben tun, wenn eine Frau in anderen Umständen ist. Sie wissen schon: >Wie fühlen Sie sich?< >Wann ist es denn so weit?< >Haben Sie schon einen Namen ausgesucht?< Lauter Sachen in der Art. Aber niemand hat sie belästigt. Das hätte ich nicht zugelassen.«
    »Wie steht es mit Leuten, die mit ihr zusammen ausgestiegen sind?«
    »Sicher sind Leute mit ihr zusammen ausgestiegen. Regelmäßige Fahrgäste und andere. Aber mir ist niemand aufgefallen, der seltsam gewirkt hätte. Hat jemand dem Mädchen was getan? Los, ich fühle mich wie ihr Onkel oder so. Hat ihr jemand was getan?«
    »Ich weiß es nicht. Soweit wir bisher wissen, wurde sie am Donnerstag um achtzehn Uhr zum letzten Mal gesehen. «
    »Mein Gott.« Dieses Mal zeigte Braunstein nicht das mindeste Interesse an den Rufen und Flüchen aus dem Wohnzimmer. »Mein Gott, da ist bestimmt etwas passiert. «
    »Die Leute mögen sie«, erklärte Eve, als sie wieder hinter dem Steuer ihres Wagens saß. »Genau wie die Leute auch Copperfield und Byson mochten.«
    »Auch liebenswerten Menschen können schlimme Dinge zustoßen«, antwortete Roarke.
    »Ja, ja, das stimmt. Ich fahre noch an ihrem Arbeitsplatz vorbei und laufe von dort zu der Bushaltestelle. Vielleicht bekomme ich dabei ein Gefühl dafür, was vielleicht geschehen ist.«
     
    Vor dem Weißen Storch blickte Eve auf die belebte Madison Avenue. Es war später, als es gewesen war, als Tandy ihren Arbeitsplatz verlassen hatte, und vor allem war kein Wochentag. Da aber der Donnerstag ein trüber Tag gewesen war, musste es auch um sechs schon dunkel gewesen sein.
    Allerdings hatten die Straßenlaternen und die Scheinwerfer der Autos auf der Straße die Dunkelheit durchschnitten, überlegte sie.
    »Es war kalt«, sagte sie laut. »Die Leute haben sich in ihre Mäntel gekuschelt und sind möglichst schnell gegangen, so wie jetzt. Sie wollten nach Hause, zu einem frühen Abendessen, auf einen Feierabenddrink in eine Kneipe oder haben noch irgendwelche Einkäufe gemacht. Sie kommt raus und muss über die Fünfte, weil die Haltestelle ihres Busses zwei Querstraßen weiter in der Fünften liegt.«
    Eve setzte sich in Bewegung. »Entweder sie ist erst die beiden Blocks runtergelaufen, hat dann die Straße überquert und ist dann abgebogen, oder sie ist gleich einen Block weitergegangen, ist dort abgebogen und die zwei Blocks runtermarschiert. Sie hat die Route gewählt, bei der sie möglichst ständig in Bewegung war.«
    »Es ist unmöglich zu sagen, welchen Weg Tandy genommen hat«, erklärte Roarke.
    »Ja.« Aber da die Fußgängerampel gerade auf Grün gesprungen war, überquerte Eve die Straße und wählte auf diese Art den zweiten möglichen Weg. »Falls sie gekidnappt worden ist, dann sicher nicht hier an der Straßenecke. Hier sind die meisten Leute, weshalb das Gedränge hier am größten ist. Der Kidnapper hat sich wahrscheinlich von hinten an sie herangemacht.«
    Sie demonstrierte das mögliche Vorgehen eines Entführers, indem sie sich in der Mitte des Blocks ein paar Schritte hinter Roarke zurückfallen ließ, dann in schnellem Tempo aufholte und ihm einen Arm um die Taille schlang.
    »Ob er eine Waffe hatte?«, überlegte Roarke. »Sonst hätte sie doch sicher reagiert - um Hilfe gerufen, sich irgendwie gewehrt. Selbst die abgestumpftesten Gestalten würden doch stehen bleiben, wenn eine unübersehbar schwangere Frau in Schwierigkeiten ist.«
    »Er hatte ganz sicher eine Waffe«, stimmte Eve ihm zu. »Oder es war jemand, den sie kannte. >He, Tandy.<« Eve verstärkte ihren Griff um seinen Bauch. »>Wie geht’s? Himmel, du schleppst ja ganz schön was mit dir rum. Soll ich dich nach Hause fahren? Mein Wagen steht ganz in der Nähe.<«
    »Möglich.« Gemeinsam bogen sie nach Westen in Richtung der Fünften ab. »Wen kennt sie hier in New York?«
    »Kunden, Nachbarn, die Leute aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Vielleicht war es auch jemand, den sie aus England kannte. Der Vater des Babys. Der Entführer hat Gewalt angewendet, sie gekannt, vielleicht auch beides. Es muss schnell und unauffällig abgelaufen sein, denn, ja, wenn eine schwangere Frau mit

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