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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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verständnisvoller Gesellschafter wart, Daniel.«
    Er sah ihr hinterher, wie sie die Treppe hinaufstieg, dann ging er in den Schankraum, um seine Lust in Cognac zu ertränken.
    Meg betrat den Salon ihrer Suite und schloss die Tür hinter sich. Mit glitzerndem Blick stand sie an die Tür gelehnt, ihre Wangen leicht gerötet durch den Triumph ihres Erfolges. Wo war Cosimo? Sie hatte erwartet, dass er ihre Rückkehr gespannt erwarten würde. »Cosimo?«
    Er kam aus seinem Schlafzimmer und sah sie einen Moment auf eine Art an, die sie verwirrte. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass das unmöglich war, würde sie sagen, er wirkte ärgerlich. Dann kam er zu ihr herüber. »Also, du siehst aus wie die Katze, nachdem sie die Sahne aufgeschleckt hat«, sagte er. »Und du hast deine Rolle wirklich gut gespielt, meine Süße!« Er küsste sie voll auf den Mund mit harter, besitzergreifender Leidenschaft.
    »Du warst auch nicht schlecht in deiner Rolle als der betrunkene Schuft«, sagte sie und lachte an seinen Lippen. »Was für ein unangenehmer Mensch du doch sein kannst.« Sie spürte, wie er sich kurz versteifte, und zog ihr Gesicht zurück, aber es war schon wieder vorüber, und er grinste mit all seinem Charme zu ihr hinab. Das einzig Steife an ihm war jetzt genau da, wo es ihrer Meinung nach sein sollte.
    »Ich bin froh, dass es keinen beeinträchtigenden Effekt auf dich hat, wenn du trinkst«, murmelte sie und ließ ihre Hand über seinen Bauch abwärts wandern. »Und ich glaube, das brauche ich jetzt sehr, Liebster. Nach einem solchen Abend sind meine Gelüste wach und lebendig.«
    Auch seine Gelüste waren wach, aber in seinem Fall durch die seltsamen Empfindungen, die es ihm bereitet hatte zu sehen, wie Meg, seine Meg, so offensichtlichen Spaß daran hatte, mit einem anderen Mann zu flirten.
    Er war eifersüchtig gewesen. Er erstaunte sich selbst am meisten durch eine solche Reaktion. Aber Meg zuzusehen und zuzuhören hatte ein sehr ursprüngliches Bedürfnis nach Wettbewerb in ihm erweckt. Und da Cosimo so etwas noch nie erlebt hatte, konnte er es absolut nicht verstehen.

20
    »Ich glaube, es wäre am besten, wenn wir Marseille meiden, angesichts unserer Begegnung mit deinem Freund Devereux«, bemerkte Cosimo, während sie unter der heißen Nachmittagssonne auf einer Landstraße dahinritten. »Ich würde ihm nur ungern noch einmal begegnen.«
    Sie hatten schon vor ein paar Stunden die Rhone hinter sich gelassen, und das Gefühl der Nähe des Meeres wurde intensiver. Die Salzmarschen der Camargue lagen nicht allzu weit westlich von ihnen, und die Luft hatte schon ein deutlich salziges Aroma.
    »Er war nicht mein Freund«, widersprach Meg.
    »Hat er aber garantiert geglaubt«, sagte Cosimo und lachte.
    »Was ja schließlich auch der Zweck der Unternehmung war.« Eine bissige Antwort, aber aus irgendeinem Grund verärgerte sie sein Lachen.
    Cosimo betrachtete sie, wie sie neben ihm ritt, elegant gekleidet in ein braunrotes Reitkleid mit hohem, gestärktem Kragen und einen charmanten Hut, auf dem eine Pfauenfeder wippte. Die Kleider hatte er für sie in einer der größeren Städte gekauft, durch die sie gekommen waren. Die breite Krempe des Huts schattierte ihr Gesicht, aber er sah doch die strenge Haltung ihres Kinns und die schmale Linie ihres Mundes. Es hatte den Anschein gehabt, als hätte ihr die Rolle im Theaterstück des vergangenen Abends gefallen. Doch nun tauchten Zweifel in ihm auf.
    Nun, er fand es sicherlich bald heraus, dachte er finster. Das letzte, endgültige Spiel würde bald gespielt werden. Heute Abend musste er mit der Wahrheit herausrücken. Sein Verstand schreckte vor dem Gedanken zurück – aus dem einfachen Grund, weil er sich ihrer nach wie vor nicht sicher war. Er hatte die ganze Zeit gehofft, dass sie ohne weiteres bereit sein würde, seine Partnerin zu spielen, wenn der fragliche Moment gekommen war. Und sei es nur, weil sie bis dahin schon eine besondere Beziehung verband.
    Diese Beziehung verband sie jetzt, und in vielem wesentlich enger, als er je geglaubt hatte. Aber Meg fühlte sich offensichtlich nach wie vor unabhängig und war zeitweise so undurchschaubar wie von jenem ersten Moment an, als er ihren bewusstlosen Körper in seiner Kajüte betrachtet und überlegt hatte, was für eine Katastrophe sie bedeuten könnte. Seit jenem Zeitpunkt hatte er sich in seinem Verhalten auf seine Instinkte verlassen, war mit seinen Lügen vorsichtig umgegangen. Doch jetzt gab es keine weiteren

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