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In Liebe verführt

In Liebe verführt

Titel: In Liebe verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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wahrscheinlich irgendwo aus der Camargue.« Er stieg wieder auf sein Pferd. »Wir reiten in den Weiler. Dort wird es sicher einen Pferdetrog geben, so dass wir die Tiere tränken können.«
    Meg folgte ihm, ihr unbehagliches Gefühl nahm zu. Cosimo war bisher noch nie freiwillig von ihrer Route abgewichen.
    Sie ritten durch eine Hecke in eine schmale, staubige Straße. Auf beiden Seiten standen kleine Steinhäuschen, manche mit Küchengärten, und der Boden war hart gebacken durch die brennende Sonne des Südens. Sie begegneten nur wenigen Menschen: Ein alter Mann ruhte sich auf einer Egge aus, ein kleines Mädchen jagte ein mageres Huhn über die Straße.
    Cosimo beugte sich über den Hals des Wallachs und fragte den Mann, wo sie den Pferdetrog finden konnten. Der Mann deutete die Straße hinunter und sagte etwas, das Meg nicht verstand, Cosimo aber offensichtlich schon. Er hielt ihm mit einem freundlichen Danke eine Münze hin und ließ den Wallach weitergehen.
    Sie fanden den Brunnen und den dazugehörigen langen Pferdetrog an einem kleinen Platz an der Straße. Cosimo stieg ab und führte sein Pferd dorthin. Dieser kahle Ort war für seine Enthüllungen absolut nicht geeignet. Er stand zu sehr in der Öffentlichkeit, und man konnte sich nirgendwo hinsetzen. Meg stieg ab und führte ihre Stute zum Trog.
    »Kannst du bitte die Pferde halten, Meg? Ich bin in ein paar Minuten wieder da.« Er gab ihr die Zügel seines Pferdes und des Packpferdes, das er geführt hatte, und lief in die Richtung, wo er die Herkunft eines bestimmten Dufts vermutete, in einer der engen Gassen, die von dem Platz abzweigten.
    Als er mit einem Binsenkorb zurückkam, zog Meg gerade die Pferde von dem Trog weg. »Das war genug«, sagte sie. »Was hast du da?« Sie deutete auf den Korb.
    »Etwas, das uns erfrischen wird«, erwiderte Cosimo. »Ich bin meiner Nase gefolgt, und sie hat mich zum Heiligen Gral geführt.« Er nahm die Zügel seines und des Packpferdes wieder entgegen. »Wir gehen ein paar Meter zu Fuß. Dort drüben ist der ideale Platz für ein Picknick.«
    Trotz des unbehaglichen Gefühls war Meg hungrig genug, sich für den Inhalt des Korbes zu interessieren. Sie nahm ihre Stute und folgte Cosimo, der sie zu einem offenen Platz an einem Bach führte, in den der Graben mündete. Trauerweiden, die dort wuchsen, boten ihnen Schatten, und ein Kiefernwäldchen bildete die andere Seite der Lichtung. Sie folgte Cosimos Beispiel, der die Pferde an einer Stelle mit saftigem Gras anband.
    »Ist das unser Abendessen?«, fragte sie und versuchte, heiter zu klingen, als sie sich auf eine moosbewachsene große Wurzel setzte und die Nadeln aus ihrem Hut zog. Sie legte den Hut neben sich ins Gras und griff nach dem Binsenkorb.
    »Nicht direkt«, sagte Cosimo und setzte sich neben sie. »Ich hoffe, dass wir in der Herberge, wo wir übernachten, noch eine gute Mahlzeit bekommen. Aber wir haben heute noch nichts Ordentliches gegessen, also wird uns ein wenig Brot mit Käse, Eier-und-Schinken-Pastete, noch warm aus dem Ofen, und eine Flasche Wein sicher gut tun.«
    Meg lehnte sich an die Weide. »Allerdings«, stimmte sie zu und holte die Flasche mit dem Rotwein hervor. Sie reichte sie Cosimo und hob vorsichtig die duftende Pastete, die eine goldene Kruste hatte, aus dem Korb. Sie schnupperte erfreut daran und entdeckte in dem Korb weiter einen knusprigen Brotlaib und ein dickes Stück reifen, sahnigen Käse.
    Cosimo zog mit den Zähnen den Korken aus der Flasche und trank einen kräftigen Zug, dann gab er sie an Meg weiter.
    Sie nahm den Wein, trank ebenfalls einen guten Schluck und sah Cosimo an. »Wirst du mir etwas erzählen, das ich eigentlich nicht hören möchte, Cosimo?«
    Er erwiderte ihren Blick ruhig und sagte dann: »Ich weiß es nicht. Ich muss zugeben, dass mir eine andere Gelegenheit hierfür lieber gewesen wäre, aber es geht wohl nicht anders.«
    Meg stellte die Flasche ins Gras und zog unter dem Rock ihres Reitkleides die Knie an. Die ledernen Kniehosen, die sie darunter trug, waren ihr in den letzten Wochen so sehr zur zweiten Natur geworden, dass sie meistens den Rock ganz vergaß.
    Sie legte die Arme um die Knie und das Kinn darauf. »Vielleicht solltest du besser anfangen.«
    »Ja, das sollte ich vielleicht.« Aber er fing nicht sofort an. Er zog das Klappmesser hervor, das er stets am Gürtel trug, und schnitt die Pastete in vier Teile. »Sollen wir zuerst essen?« Er hob ein Viertel auf die Messerschneide und hielt es Meg

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